Na ja - der eine oder andere Appenzeller Sennenhund, der mir in den letzten Jahren über den Weg gelaufen ist, ist trieblich nochmal ne ganz andere Baustelle als der typische Dobermann.
Wenn ich da an den Appenzeller einer Bekannten denke - da sind die Dobis, die ich so kenne, aber mal so was von harmlos und einfach dagegen ....
nun ja ...die einen sind so die anderen so, da bin ich wohl in den Fehlerteufel der verallgemeinerung getreten....
Wenn dein Hund "durch nichts aus der Ruhe zu bringen" wäre, dann würde er sich auch durch andere Hunde nicht so aufpuschen lassen.
Da ist es an Dir als HH, zu erkennen, dass dein Hund sehr wohl leicht erregbar und aus der Ruhe zu bringen ist. Und dementsprechend zu handeln - sprich dieses aufpuschende "Alle zusammen - Leinen los - Let's fetz" nicht mitzumachen und dafür lieber etwas mehr Ruhe in den Hund reinbringen.
Welcher Situation will dein Hund bsp. beim Abliegen "entfliehen"? Denn da hampelt er ja auch rum.
das macht er nur auf dem Hundeplatz. sonst ist er nie so.
Hundebegegungen machen ihm gar ncihts. mit Hündinnen will er spielen, mit Rüden will er nichts zu tun haben und ignoriert sie.
Du machst es Dir mE zu einfach, wenn Du jetzt alle Schuld auf das Spielen zuvor schiebst ....
Keine Frage - das taugt für viele Hunde - und ziemlich sicher auch für deinen - nichts. Wobei ich sowieso kein Freund von diesen Gruppen"spielchen" bin - in meinen Augen gibt es nichts besseres um Pöbler, Raufer und Mobber "heranzuziehen".
Aber .... die Frage ist halt auch, inwieweit hat dein Hund bisher gelernt unter Ablenkung zu hören?
Du schreibst, dass Du bis Engine 10 Monate alt war, alles allein trainiert hast. Was heisst "allein"? Daheim? Draussen, im Feld?
Unter welcher Ablenkung?
überall.... im dorf, im Garten, auf der Wiese, im Hundegarten, in der Stadt, in Geschäften....er ist einfach immer dabei gewesen
Wenn Du das, was Du von eurem bisherigen Training als "das kann er" angenommen hast, auch genau so auf dem Platz abgefordert hast, hast Du schon den nächsten Punkt bzgl "Überforderung". Denn DAS kann dein "Kleiner" noch gar nicht leisten.
Für den Hund ist es eine völlig andere Situation, ob er eine Übung in relativer Ruhe - sprich daheim, im Garten, in Feld, Wald, Wiese, ... - oder auf einem Hundeplatz mit ner ganzen Reihe von potentiellen "Sparringspartner" drum rum ausgeführt wird.
Gerade bei so jungen Hunden ist der Kontext, in dem eine Übung ausgeführt wird, immens wichtig. Denn Hunde lernen nun mal kontextbezogen. Wenn mit einem Hund immer in relativer Ruhe trainiert wurde, ist es für den Hund eine völlig andere Sache, wenn plötzlich so richtig "Action" um ihn rum ist.
Umgekehrt gilt das allerdings genauso wie ich bei einer meiner Hündinnen mal erfahren "durfte". Mit ihr hatte ich für die BH-Prüfung immer während des Agi-Trainings trainiert. Sie kannte es nicht anders, weder auf dem Platz noch in der Reithalle, dass direkt um sie rum lautes Gekläff, Geschrei, Action ist. Als wir dann das erste Mal kurz vor der BH-Prüfung zum Basis/BH-Training nahezu allein auf dem Platz waren und um sie rum völlige Ruhe, war sie total durch den Wind, nur am Hibbeln und rumschauen, völlig abgelenkt und irritiert.
Wer sie da gesehen hat, hätte nicht geglaubt, dass dieser Hund sämtliche Übungen für die BH auf einem 3 x 20 m Platz zwischen zwei Agi-Parcours in einer Reithalle runterspulen konnte ohne sich davon auch nur ansatzweise ablenken zu lassen, wenn direkt neben ihr auf der einen Seite ein Hund durch den Tunnel fetzt und auf der anderen Seite ein Hund gerade über ein Hindernis springt.
Es hat einige Trainings gedauert, bis bei ihr die Sicherheit da war, dass das auch alles "in Ruhe" geht. Und in der Zeit bin ich eben kurz "back to the roots" gegangen. Also nur ein paar Schritte Fuß, nur ein paar Sekunden Abliegen oder Sitzenbleiben oder ..... . Und das dann langsam steigern.