Aussies sind wie hier schon mehrfach gesagt, nicht unbedingt als Allround-Familienhunde geeignet. Warum, zeigt zB ein Blick auf Rasse-Notvermittlungsseiten, da werden immer und immer wieder Aussies angeboten, die den Erwartungen an einen netten, unkompliziert mitlaufenden Familienhund eben nicht entsprochen haben.
Beim Mini-Aussie kommen noch zwei weitere Punkte erschwerend hinzu: Der Aussie ist an sich ein mittelgroßer Hund. Will man innerhalb der Rasse besonders kleine Hunde züchten, kommen folglich überhaupt nur wenige Hunde infrage, und dann kann man in punkto Wesen und Gesundheit nicht wählerisch sein - Hauptsache klein.
Dazu kommt noch, daß die Zucht auf die gut verkäufliche kleine Größe wesentlich beschleunigt werden kann, wenn man echte Kleinhunde einkreuzt- und dafür bietet sich der äußerlich recht ähnliche Sheltie an. Äußerlich ähnlich, aber keineswegs vom Wesen her.
Die Kombination aus dem hochsensiblen, leicht zur Ängstlichkeit neigenden Wesen der Shelties mit der Tendenz der Aussies, im Konfliktfall mit den Zähnen nach vorne zu gehen, sorgt nicht selten für reizempfindliche Hunde mit einem schwierigen Charakter, der alles andere als ausgeglichen ist - also so ziemlich das Gegenteil von unaufgeregt.
Es wundert mich daher nicht, daß die Rasse als "etwas schwierig" geschildert wird. Ein bißchen Hundeschule mehr oder weniger ändert nichts am Grundcharakter.
Die Sheltie-Einkreuzung wird von Miniaussiezüchtern regelmäßig abgestritten, ist aber schon äußerlich bei vielen MAs überdeutlich.
Ich habe auch Zweifel, ob ein Sheltie für euch das richtige wäre, denn zu einem überdrehten und lauten Kind paßt ein seelisch etwas robusterer Hund bestimmt besser.
Was die Auswahl nach Äußerlichkeiten betrifft: Eure ältere Tochter ist 13, sie wird also vermutlich in einigen Jahren für Ausbildung oder Studium das Haus verlassen, während der Hund bleiben wird, da er ja euer Familienhund sein soll.