Wie hätte sich ein Hund unter veränderten Vorausssetzungen entwickelt?
Ich denke in diesem Zusammenhang immer an einen Zwerpudelrüden, den ich regelmäßig im Pudelclub traf. Er hatte etwa Caras Größe, kam wie sie vom anerkannten Züchter, war von Welpe an bei seinen Leuten gewesen. Also vergleichbare Voraussetzungen wie bei Cara.
Weil er offenbar als Welpe recht lebhaft war, hatte er von der Züchterin einen Namen ähnlich wie "Teufel/Kobold/Dämon", den das ältere Besitzerpaar beibehielt. (Ich nenne den Namen nicht, denn es geht ja um dritte Personen).
Dieser Pudel war nervös, kläffte viel, war hektisch, zeigte starkes Suchtverhalten (Ball) und teils auch schnappend Agression. Der Grundgehorsam war schlecht und der Pudel lernte schlecht bis gar nicht.
Die Besitzer liebten ihn zwar, fanden ihn aber auch nervig und führten das auf seinen angeborenermaßen schwierigen Charakter zurück, denn schließlich hatte er seinen Namen ja nicht umsonst von der Züchterin bekommen.
Für Betrachter von außen stellte sich das Bild dagegen ganz anders dar: Das problematische Wesen des Pudels war 100% hausgemacht und die logische Folge der Behandlung durch seine Besitzer, die willkürlich, unsensibel, überfordernd, teils aufhetzend (Bällchen) und oft massiv strafend (meist unbewußt) mit dem Hund umgingen. Dies in bunter Reihenfolge und für den Hund kaum berechenbar.
Nein, Ansprechen half leider nichts, denn man hatte ja vorher schon xx Jahre Rottweiler gehabt usw...
Ich bin zutiefst überzeugt, hätte ich diesen Rüden und das Ehepaar meine Cara gehabt, wäre der Rüde das allseits hochgelobte Musterkind gewesen und Cara hätte als nerviger, ungehorsamer Kläffer am Rande des Wahnsinns existiert.