Beiträge von dagmarjung

    Hallo Cassia, wie ich aus deinem Vorstellungsbeitrag sehe, ist deine Hündin an sich gut erzogen und ihr seid soger erfolgreich in Obedience, nur das Thema Jagen belastet dich sehr.

    Was genau ist denn dein Ziel? Freilauf überall im Wald oder Feld? Sicherer Abbruch bei spontaner Wildsichtung? Ist deine Hündin immer und überall auf Wildsuche mit Nase und/oder Auge oder eher ein "Gelegenheitshetzer" wenn sie plötzliche Bewegung sieht? Was hast du bisher schon versucht und hattest du dabei professionelle Unterstützung?

    Inwieweit belastet dich der Jagdtrieb deiner Hündin im Alltag?

    Mit einem Sprühhalsband bewegst du dich mindestens im Grenzbereich eines tierschutzgesetzwidrigen Trainings. Außerdem ist die Wirkung nicht sicher vorhersagbar und kann heftige Nebenwirkungen haben, wenn der Hund falsch verknüpft.

    Es ging nicht darum, daß die Besitzerin jetzt Hundesport auf dem Platz machen soll. Die Idee war, Kontakt zu Vereinen aufnehmen, um dort hoffentlich Menschen zu finden, die sich mit Schäferhunden auskennen und vielleicht mal die Hunde mit zum Gassi nehmen.

    Also nein, eigentlich hat Jin das zuerst für ein Reh gehalten.

    Cara hat mal eine Katze für einen potenten Rüden gehalten. Also, ihr Blick war da natürlich stark hormongetrübt. Das fragliche Tier bewegte sich in einiger Entfernung angeleint und in Begleitung eines Menschen. Jedenfalls wurde es sehnsüchtig angefiept, es hatte ja immerhin Wunschgröße - Cara schätzte Männer auf Augenhöhe.

    Ein Schnüffeldecke macht Hunden Spaß, bietet aber nicht viel geistige Auslastung, wenn die Hunde die möglichen Verstecke erst einmal kennen.

    Wenn deine Mutter gerne etwas mit den Hunden unternehmen möchte, dabei aber ihren Rücken schonen will, gibt es noch viele andere Möglichkeiten. Das fängt damit an, daß man Leckerchen auch im Garten verstecken kann statt in der Schnüffeldecke. Sowohl auf dem Boden als auch in Mauerritzen. niedrigen Astgabeln oder sonstigen erhöhten Orten. so daß der Hund sozusagen in drei Dimensionen suchen muß. Man kann dasselbe auch in der Wohnung machen.

    Ich hatte für meine Hündin einen kleinen Behälter, in den ich Käse gefüllt habe, den hat sie dann gesucht und zu mir gebracht.

    Man kann Tricks einüben, Anleitungen gibt es zahlreich im Internet. Auch Gehorsamsübungen wie Sitz, Fuß usw sind im Grunde Tricks.

    Wo ich gerade das erste Bild sehe: der Reiz der Schnüffeldecke ist das Suchen. Es macht also wenig Sinn, eine Portion Futter einfach nur so drüber zu streuen. Lieber einzelne Brocken wirklich in und unter die diversen Taschen und Fransen schieben. So muß der Hund seine Nase, seinen Grips und und seine Pfoten einsetzen und sich erstmal etwas anstrengen, um an die Brocken zu kommen.

    Außerdem ist natürlich ganz wichtig, daß das Futter aus der Decke in die tägliche Ration eingerechnet wird.

    Ich kann nichts konkretes beitragen, drücke euch aber die Daumen.

    Nach so einer ernsten Diagnose geht einem allerhand im Kopf rum, das will erstmal sortiert werden.

    Ich wünsche dir, daß du in Zusammenarbeit mit deiner Tierärztin die bestmögliche Lösung findest, hinter der du auch voll überzeugt stehen kannst. :streichel:

    Fenjali :

    Eine meiner allerwichtigsten Aufgaben als Teampartner meines Hundes ist es, dafür zu sorgen, daß mein Hund erst gar keinen Anlass zum Knurren oder gar Schnappen hat. Also jede Interaktion zwischen Mensch und Hund sorgfältig beobachten und rechtzeitig eingreifen. Beispiel: eine demenzkranke Dame möchte Cara vor lauter Begeisterung fest an sich drücken statt sie nur zu streicheln. Dann greife ich ein, gebe der Dame ein Leckerchen oder ein Hundespielzeug zum Werfen in die Hand und lenke die Aktion auf diese Weise um. Beide sind zufrieden.

    Ein Hund, der im Besuchsdienst arbeiten soll, muß tatsächlich überdurchschnittlich zugewandt und geduldig sein und darf auch auf übergriffiges Verhalten nicht durch Schnappen reagieren. Nicht jeder Hund ist dafür geeignet. Es sollte zwar im Einsatz niemals vorkommen, aber falls es eben doch mal passiert, darf der Hund nicht zubeißen. Er darf und soll sich aber zurückziehen.

    Testsituationen in der Wesensprüfung sind u.A: dem Hund wird Fressbares weggenommen, er wird an den Halsseiten mit den Händen festgehalten und frontal angestarrt, ein schweres Buch fällt hinter ihm knallend auf den Boden, ein schimpfender Mensch bedroht ihn und anderes mehr. Ausweichen ist erlaubt und gewünscht, knurren, drohen, schnappen nicht.

    Der Wesenstest testet ja nicht, ob der Hund "normal" reagiert - Agressionsverhalten gehört selbstverständlich zum normalen Hundeverhalten in provokanten Situationen - sondern ob er für eine spezielle Tätigkeit mit speziellen Anforderungen in Frage kommt.

    Hundezähne in der papierdünnen Haut von Hochbetagten sind kein Spaß, da muß soweit möglich jedes Risiko ausgeschlossen werden.

    Wenn der Hund im Einsatz knurrt und meint, durch Drohen seinen Wohlfühlabstand herstellen zu müssen, ist er sicher kein geigneter Hund für den Besuchsdienst. Er zeigt ja dadurch, daß er sich unter fremden Menschen, die mit ihm interagieren wollen, nicht wirklich wohl fühlt. Außerdem können die Besuchten häufig gar nicht "richtig" auf seine Warnung reagieren, weil sie sie nicht verstehen, Hochbetagte ebenso wie auf sonstige Weise eingeschränkte Menschen oder kleine Kinder.

    Es kam im Verlauf von Caras Lebenszeit vielleicht dreimal vor, daß sie meinen Neffen angeknurrt hat. Der Grund war jedesmal, daß er sie auf ihrem Schlafplatz nicht in Ruhe gelassen hat. Ich habe dann immer zügig eingegriffen und dafür gesorgt, daß Cara ihre Ruhe hatte.

    Trotzdem würde er wohl aufgrund seines Temperaments nicht in ein Altersheim gelassen werden. :lol:

    Da bin ich gar nicht so sicher, vorausgesetzt, er rennt die alten Herrschaften nicht um. :smile: Es muß nicht jeder Besuchshund das gleiche tun. Cara hielt zum Beispiel nicht ganz soviel vom Streicheln, dafür umso mehr von Wurf- Such- und Zerrspielen und natürlich von Leckerli, führte auch gerne Tricks vor. Entsprechend habe ich die Interaktionen gestaltet. Es gibt andere Besuchshunde, die lassen sich liebend gerne auf dem Bett oder Schoß durchkuscheln.

    Einer meiner liebsten Besuchsdamen, eine körperlich sehr eingeschränkte, aber geistig wache ehemalige Chirurgein, hätte der Besuch deines Boxers sicher die allergrößten Herzchen in die Augen gezaubert. Ihr erster Hund war ein Boxer gewesen, mit dem sie auch im Hundesport aktiv war und von dem sie noch immer voller Begeisterung erzählt hat. Da habe ich immer ein bißchen bedauert, daß ich "nur" einen Pudel bieten konnte... :roll:

    Meine Kleinpudelhündin war Besuchshündin bzw wir beide zusammen waren ein Besuchshundeteam bei den Maltesern. Dazu gehören eine fundierte Ausbildung, aber schon vor dem Beginn dieser Ausbildung ein recht anspruchsvoller Wesenstrest, bei der die Hunde Menschenfreundlichkeit und stabile Nerven auch bei Provokation beweisen müssen.

    Wir haben alte Menschen, darunter viele Demenzkranke, in Heimen besucht, sowohl Gruppen- als auch Einzelbesuche. Das ist aber etwas anderes als das ständige Zusammenleben in der Familie.

    Mein Neffe ist Autist, wurde aber relativ spät als solcher diagnostiziert. Als Kind war er sehr anstrengend, ruhelos, übergriffig und schwer zu bremsen. Er ist der einzige Mensch, den meine ansonsten ausgesprochen friedliche und freundliche Hündin mehrfach angeknurrt hat, jeweils mit gutem Grund.

    Sie mochte ihn zwar und hatte Spaß an gemeinsamen Aktivutäten mit ihm, aber sie war sicher auch nicht böse, wenn er wieder aus ihrem Gesichtfeld verschwand. (Ich lebe nicht in derselben Stadt wie mein Bruder mit seiner Familie.)