Beiträge von dagmarjung

    Wenn ihr den Hund schon seit 2 Wochen habt, dann ist er schon mit 5 Wochen von der Mutter und den Geschwistern getrennt worden?

    Puhhh... :verzweifelt:

    ich mag hier gar keine Tips aus meiner Erfahrung aus Caras Welpenzeit geben, weil ein so junger Welpe wie eurer ja noch ganz andere Bedürfnisse hat als ein Welpe von 8 Wochen oder älter.

    Kannst du mal euren gesamten Tagesablauf schildern?

    Wenn ein Welpe abends im gemeinsamen Bett keine Ruhe findet, kann das daran liegen, daß tagsüber zuviel los war und die Nerven überreizt sind. "Nach müd kommt blöd."

    Wäre ja auch kein Wunder, da er tagsüber unter Schlafmangel leidet.

    Wenn der Welpe tagsüber nur zur Ruhe kommt, wenn er mit einem von euch kontaktliegen kann, würde ich das als altersentsprechend normales Verhalten ansehen. Wenn man sich einen Wurf junger Welpen beim Züchter anschaut, dann ruhen die in dem Alter alle gemeinsam auf einem Haufen, wachen auf, haben eine Spielphase, trinken/fressen, fallen um und schlafen, und so weiter wieder von vorne. Die Aktivitäts- und Ruhephasen sind weitgehend mit den Geschwistern koordiniert. Kein Wunder also, wenn euer Hund jedesmal aufspringt, wenn ihr durch aufstehen signalisiert, daß ihr jetzt aktiv sein wollt.

    Gut, daß ihr keinen Käfig zum Wegsperren geholt habt. Der hätte euch nichts genutzt, sondern nur Trennungsangst erzeugt.

    Kleinpudelhündin Cara hat ihre Rassebeschreibung gründlich gelesen, nur den Absatz mit dem geborenen Wasserapportierhund hat sie ausgelassen.

    Sie wurde am ersten Mai geboren, und daher hatte sie schon als Junghund Gelegenheit, sich mit dem Wasser bekannt zu machen, aber das Schwimmen lernen fiel ihr nicht leicht. Im Seichten planschen ja, aber zum Schwimmen fehlte ihr lange der Mut und wenn sie sich dann doch traute, wurde sie schnell hektisch, paddelte vorne und sank hinten ab. Einmal mußte ich sie retten, da konnte sie an sich schon schwimmen, aber weil Pflanzen unter Wasser mit ihren Beinen in Kontakt kamen erschrak sie und wurde panisch, hing senkrecht im Wasser und ich mußte sie rausholen.

    Mit Übung wurde sie dann doch noch eine gute Schwimmerin und lernte, sich dem Wasser waagerecht anzuvertrauen. Es ging ihr allerdings immer nur darum, Ball oder Dummy aus dem Wasser zu holen, Schwimmen an sich war nicht selbstmotivierend. Trotzdem hatten wir über die Jahre viel Spaß am und im Wasser und die richtige Schwimmtechnik war kein Problem mehr.

    Es dauerte einige Jahre, bis mir auffiel, daß ich unter all den Urlaubsfotos von Spaziergängen am Nordseestrand kein einziges hatte, das Cara vor dem Hintergrund des Meeres laufend zeigte. Dafür jede Menge, die Cara vor dem Hintergrund der Dünen zeigen.

    Die vorsichtige Pudeline hielt sich immer zwischen mir und der Landseite. :roll:

    Worum es in dem Roman geht:

    "Don Tillman will heiraten. Allerdings findet er menschliche Beziehungen oft höchst verwirrend und irrational. Was tun? Don entwickelt das Ehefrau-Projekt: Mit einem 16-seitigen Fragebogen will er auf wissenschaftlich exakte Weise die ideale Frau finden. Also keine, die raucht, trinkt, unpünktlich oder Veganerin ist.

    Und dann kommt Rosie. Unpünktlich, Barkeeperin, Raucherin. Offensichtlich ungeeignet. Aber Rosie verfolgt ihr eigenes Projekt: Sie sucht ihren biologischen Vater. Dafür braucht sie Dons Kenntnisse als Genetiker. Ohne recht zu verstehen, wie ihm geschieht, lernt Don staunend die Welt jenseits beweisbarer Fakten kennen und stellt fest: Gefühle haben ihre eigene Logik."

    Ein Hund, der erst seit zwei Monaten bei dir ist, hat seinen Koffer noch gar nicht richtig ausgepackt. Egal, wie lerneifrig er sich bisher zeigt. Vermutlich täuscht gerade dieser Lerneifer darüber hinweg.

    Du wirst aber nach einem halben und später nach einem vollen Jahr noch ganz viel Entwicklung und Veränderung sehen, wenn du rückblickend mit der ersten Zeit bei dir vergleichst.

    Nicht zuletzt braucht eure gegenseitige Beziehung Zeit zum Reifen, besonders da der Hund ja schon mehrere Trennungen und Besitzerwechsel verkraften mußte. Vertrauen muß man sich verdienen, und das hat sehr viel mit Geduld zu tun.

    In dem Maß, wo das Vertrauen deines Hundes in dich - langsam! - wachsen wird und er mehr und mehr das Gefühl bekommt, daß du wirklich in seinem Leben bleibst, ist es sogar möglich, daß sein Bedürfnis an Hundekontakt deutlich sinkt, weil er sich dann mehr auf dich verlassen kann.

    Ich weiß auch gar nicht, warum du nach zwei Monaten schon quasi das Handtuch wirfst mit der Aussage "er wird nie perfekt sein". Wie perfekt dein Hund einmal ein wird, kann man nach so kurzer Zeit überhaupt nicht voraussagen.

    Du selbst bist Ersthundehalterin und brauchst auch deine Zeit, um erstmal ins Hundethema mit einem Hund reinzuwachsen. Wenn dir die Körpersprache von Hunden noch nicht so wirklich geläufig ist, ist es auch für dich selbst noch viel zu früh, an einen zweiten Hund zu denken. Denn mit dem Einzug eines egal wie unkomplizierten Hundes ist sofort eine ganz andere Dynamik da.

    Der junge Hund kommt aus einer suboptimalen Aufzucht. Er konnte dort weder viele Umwelterfahrungen machen noch wurde sich vermutlich viel und eingehend mit ihm beschäftigt. Dann folgte der Umzug ins Tierheim und kurze Zeit danach noch mal ein weiterer Wechsel zu dir. Das ist erst eine Woche her.

    Der Hund ist noch vollauf damit beschäftigt, sich mit den völlig neuen Lebensbedingungen auseinanderzusetzern und Versäumtes nachzuholen. Das macht er anscheinend schon sehr gut! :smile:

    Ich würde die Erwartungen herunterschrauben und dem Hund wirklich zuhören, was er braucht. Ich glaube, es wird euch nichts bringen, Schema F aus dem Welpenratgeber abzuarbeiten.