Beiträge von dagmarjung

    Ich würde ganz klassisch über den VDH gehen, den Dachverband der verschiedenen Rassezuchtvereine, und dort nach Vereinen schauen, die die Belgischen Schäferhunde betreuen. Die Welpenvermittlung läuft dann über diese Vereine, auf Anhieb sehe ich aber auch eine Wurfankündigung schon auf der VDH Webseite, wenn man die Rasse eingibt.

    Von "Hobbyzüchtern" würde ich ganz absehen. Auch die Züchter im VDH sind Hobbyzüchter, aber die Überwachung und Kontrolle ist durch Zuchtwarte, eine strenge Zuchtordnung, Prüfungs- und Ausstellungswesen gegeben. Das schließt den Schutz der Hündin vor zu vielen Trächtigkeiten ein, Gesundheitsnachweise der Zuchttiere und vieles mehr. Beim Privatzüchter gibt es keine solchen Kontrolle.

    Außerhalb des VDH gibt es auch Vereine, das ist die sogenannte Dissidenz. Dort zu suchen, macht nur bei einigen wenigen speziellen Rassen Sinn, die Belgier gehören meines Wissens aber nicht dazu.

    Es gibt in diesen Vereinen nämlich keine oder nur eine nominelle Kontrolle der Züchter, die Vereine sind lediglich dazu da, weil man Hunde mit Papieren teurer verkaufen kann als ohne. Es hat schon seinen Grund, warum diese Züchter sich nicht den strengen Regeln des VDH unterwerfen wollen.

    Alle Züchter nutzen heute die Kleinanzeigen oder allgemein das Internet. Das ist also kein Unterscheidungsmerkmal.

    @Mrs.Midnight :

    Du sprichst immer von einer Übergangslösung, aber Übergang für was?

    Den Dobermann zurück zum Züchter zu bringen läßt sich doch leicht bis zum Arbeitsbeginn der TE am Montag organisieren.

    Der einzige Grund zur Verzögerung liegt darin, daß Die TE mehr Zeit herausschlagen will, um Zoe anderweitig zu einem höheren Preis zu verkaufen als der Züchter bietet.

    Daß die anderen Tiere und auch Zoe unter dem erzwungenen Zusammenleben leiden, spielt dabei offensichtlich keine Rolle.

    Ich bin auch kein Krösus, aber bei mir hätte das Wohlergehen von Mops und Katze Priorität vor dem finanziellen Verlust. Die Differenz zwischen 750 und 1200 Euro ist ohnehin lachhaft verglichen mit dem, was die Haltung eines Dobermanns auf Dauer kostet, und das traut sich die TE ja auch finanziell zu, sonst hätte sie sich den Hund nicht angeschafft.

    Die TE braucht keine Übergagnslösung, sondern sie sollte das Angebot des Züchters ohne Feilschen und Diskutieren annehmen.

    Das war bei mir auch so und wenn ich dann wieder auf den "Startknopf! gedrückt habe, ging es 1, 2 Sekunfen weiter und dann kam wieder die Bremse. Also wieder gedrückt usw. Das ergab so eine Stop Sotion bis fast zum Ende, etwa 10 mal. Ab dann lief es merkwürdigerweise bis zum Ende glatt und bei Wiederholung gab es dann gar keine Probleme mehr. Seither mehrere Male wiederholt, alles paletti.

    Ich zitiere mal aus deinem Vorstellungsbeitrag:

    "weil wir auch ein großes Grundstück haben in dem regelmäßig eingebrochen wird und ich mir auch Wachsamkeit wünsche."

    Solche Gedanken werden sich auch andere Nachbarn gemacht haben, und da ist ein Dobermann ja eine neheligende Wahl. Der ist wachsam und wirkt auch abschreckend.

    Training hin oder her: Lily hat es nicht verdient, dauerhaft mit einem Hund zusammen leben zu müssen, der sie schon mehrmals überfallen und verletzt hat. Der viel größer und schwerer ist als sie und dem sie einfach nur hilflos ausgeliefert ist, sobald es ihm in den Sinn kommt.

    Selbst wenn Zoe ab heute wie durch ein Wunder musterhaft brav würde, wovon ja nicht auszugehen ist, hat Lily zuviele traumatische Erfahrungen mit ihr gemacht.

    Stell dir vor, du lebst mit einem großen und starken Mann zusammen, der dich schon mehrmals zusammen geschlagen hat. Selbst wenn er auf einmal davon abläßt, weißt du doch, es kann jederzeit wieder passieren, solange er in deiner Nähe ist.

    Würdest du so leben wollen?

    Denk an Lily und an deine Katze und gib Zoe dem Züchter zurück. Das ist ein wirklich gutes Angebot, was er dir macht.

    Schäferhunde sind für die enge Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet. Sie brauchen den Sozialkontakt. Sie wollen die Nähe des Menschen und geistig gefordert werden.

    Ich war als junge Frau in einer ganz ähnlichen Lage wie deine Tochter und was du von Maja erzählst, erinnert mich sehr an meine Nuja. Die war zuerst auch nicht meine Nuja, sondern sie sollte einen Schrottplatz bewachen. Ein Dienst, für den sie schon deshalb nicht besonders gut geeignet war, weil sie nie gebellt hat und weil, selbst wenn sie es getan hätte, die Besitzer zu weit entfernt wohnten, um es zu hören. Ich hatte immer Angst, daß sie vergiftet werden könnte, denn einen Schutz dagegen gab es nicht.

    Nuja lebte also tagsüber überwiegend in einem sehr kleinen Zwinger mit Hütte, und nachts eben frei auf dem Schrottplatz. Die Leute waren freundlich zu ihr und mochten sie auch, aber unternahmen nichts weiter mit ihr.

    Ich hatte zu der Zeit täglich in der Nähe zu tun und traf eines Tages auf Nuja, die sehr freundlich und neugierig war und sich begeistert auf ein Spiel mit mir einließ. Ich sprach mit ihren Besitzern und durfte sie von da an öfters ausführen. Wir spielten, ich brachte ihr Kommandos und Tricks bei und wir erkundeten gemeinsam die weitläufige Umgebung. Nach kürzester Zeit hatte sie eine sehr enge Bindung zu mir aufgebaut. Es tat mir jedesmal in der Seele weh, sie zurückzulassen.

    Ich hatte vorher als Jugendiche schon einige Hunde ausgeführt, und für alle war ich sowas wie die nette Tante, die ab und zu vorbeikommt und mit der man einen schönen Ausflug macht. Ich war eine Bereicherung, aber niemals die Hauptbezugsperson. Bei Nuja war das anders. Da ich die einzige war, die sich wirklich mit ihr beschäftigte, wurde sie mein Hund, ohne daß sie mir gehörte.

    Nach einiger Zeit holten sich die Besitzer einen männlichen Schäferhundwelpen dazu und steckten ihn ohne Umstände in den Zwinger zu Nuja. Keine gute Idee, wie man sich denken kann. Ich ziehe heute noch den Hut vor Nuja, daß das nicht blutig endete. Im Unterschied zu Nuja bellte der Kleine, und so wurde Nuja überflüssig und ich konnte sie übernehmen.

    Zu deiner Wohnsituation: Wenn du städtisch wohnst, auf Öffis angewiesen bist und weder im Erdgeschoss noch mit Fahrstuhl, dann ist der Rat, lieber einen kleineren Hund zu wählen, auf jeden Fall berechtigt. Du machst dir - und deinem Hund - das Leben damit wesentlich einfacher. Das fängt mit der Erlaubnis des Vermieters an und betrifft ansonsten besonders den Fall, wenn der Hund mal krank oder verletzt ist und du ihn mehrere Male am Tage rauf und runter tragen mußt. Und dieser Tag kommt in jedem Hundeleben irgendwann.

    Wenn jemand mit Fachkenntnis dich bei der Hundewahl berät, dann wird derjenige nicht nur dich als Person, sondern auch deine Lebens- und Wohnsituation in den Blick nehmen. Das ist dann keine Abqualifizierung deiner Person, daß man dir die Führung eines größeren Hundes nicht zutraut, sondern der Hund muß ja nicht nur zur dir, sondern auch zu deinem Lebensumfeld passen.