Beiträge von dagmarjung

    Nicht alle Hunde zeigen deutlich an, wann sie müssen, diese Erwartung solltest du fallenlassen. Stubenrein werden sie aber trotzdem.

    Stubenreinheit ist im Grunde kein pädagogisches Lernziel des Menschen sondern ein natürlicher Reifungsprozess im Hund selbst. Es ist eine Entwicklung, die individuell unterschiedlich lang braucht.
    Strenge bringt dir also gar nichts.

    Neben der körperlichen Ausreifung und damit zunehmend besserer Kontrolle über die Ausscheidungsorgane spielt auch der mentale Aspekt eine wichtige Rolle. Hunde versäubern sich nicht gerne direkt im eigenen Lager, also da, wo sie ruhen. Das umschließt anfangs wahrscheinlich noch gar nicht die ganze Wohnung. Bei meiner Hündin war es zB so, daß sie zuerst im Schlafzmmer stubenrein war. Achte doch mal darauf, wie es bei deinem Hund ist, ob er sich wahllos überall löst oder schon bestimmte Vorlieben zeigt wo und wo nicht.

    Bei größeren Wohnungen kann es sein, daß weniger genutzte Räume noch länger als nicht zum Heim gehörig empfunden werden und dann auch zum Lösen aufgesucht werden. Dann kann es helfen, sich dort öfters mit dem Hund zusammen aufzuhalten.

    Setz dich, deinen Hund und deinen Mann nicht unter Druck. Auch mit einem halben Jahr und darüber hinaus kann es noch zu Unfällen im Haus kommen, ohne daß man sich Sorgen machen muß. Wenn die Tendenz insgesamt ist, daß es besser wird, wie du schreibst, dann ist alles in Ordnung.

    Ich wünsche dir eine erfolgreiche Reha! :smile:

    gleichzeitig hört man an dieser Stelle eben oft, dass wenn man umdreht dem Hund suggeriert wird, dass man aufgrund von Angst oder Gefahr oder was auch immer umdreht und das der Hund das nie lernen kann, wenn man immer vermeidet.

    Dazu kann man auch eine andere Meinung haben. Wenn ich dem ängstlich/unsicheren Hund durch Ausweichen vermitteln kann "ich führe dich raus aus der Gefahr" dann kann er dadurch lernen, mir zu vertrauen. Und erst wenn ich mir so das Vertrauen meines Hundes verdient habe, und ihn in seinen Augen verläßlich beschütze, kann er sich auch dann auf mich verlassen, wenn ich ihm nach und nach größere Risiken zumute.

    Bei der Konfrontationsmethode "Da muß er durch!" kann ich dagegen ganz viel Vertrauen verspielen, wenn ich den Hund quasi in die Konfrontation reinschubse und ihn dann auch noch maßregele, wenn er sich auf seine Art schützen will..

    Da ich auch im Hundesport unterwegs war mit Cara, galten "Sitz" und "Platz" grundsätzlich bis ich auflöse und wurden auch so trainiert. Also bitte auch in genau der Position bleiben.

    Im Alltag habe ich "Warten" verwendet, wenn ich Cara kurz irgendwo parken wollte, frei oder angebunden, es mir aber egal war, ob sie sitzt, liegt oder steht.

    "Warten" heißt in erster Linie: ich gehe kurz weg, bleib hier bis ich wiederkomme. Im Alltag habe ich das gelegentlich je nach Situation auch mal in Verbindung mit Sitz benutzt.

    Viele schreiben, Deine Erwartungen sind zu hoch. Ich sage: die Anforderungen selbst sind nicht wild.

    Das stimmt. Ich hätte sagen sollen: Deine Erwartungen sind langfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit erfüllbar. Das Problem ist, daß du alles und zwar sofort willst - damit sind wir wieder beim Stichwort Geduld.

    Was glaube ich hier ein ganz zentrales Wort ist.

    Deine Qualitäten sind, daß du Dinge aktiv in Angriff nimmst, auch bereit bist, Arbeit zu investieren, zur Hundeschule zu gehen oder einen Theoriekurs zu machen. Das ist gut, längst nicht jeder geht Hundehaltung so engagiert an! :smile:

    Was dir dagegen nicht so leicht fällt, ist Geduld. Wachsen lassen, in Ruhe beobachten und dann erst deine Schlüsse ziehen. Nicht zu früh Risiken eingehen. Den Tieren wirklich Zeit lassen, ohne gleich zuviel von ihnen zu verlangen.

    Da mußt du zum Wohle deiner Tiere noch an dir arbeiten.

    Ich lasse meine Hunde nicht aus den Augen also kann niemand meinen Hund hinter dem Rücken anfassen.

    Ich rede nicht nur vom Freilauf - da kann der Hund ja sogar leichter ausweichen - sondern gerade auch vom angeleinten Hund.

    Zwei Situationen aus meinem und Caras Leben:

    -Ich stand am Fahrkartenautomaten der Bundesbahn, war voll damit beschäftigt, dem Ding durch mehrere Menüs hindurch eine Fahrkarte abzuringen, Cara kurz angeleint und leicht versetzt hinter mir, als hinter meinem Rücken jemand den Pudel angrabbelte. Und beleidigt war, als ich darauf wenig begeistert reagiert habe.

    - Ich war auf der Pferderennbahn und schaute direkt an der Bande dem laufenden Rennen zu, Cara wieder kurz angeleint hinter mir. Ich fühle ein Ruckeln, drehe mich um und sehe einen jungen Mann, der ein Baby mit dem Gesicht voran direkt vor Caras Schnauze hält, so daß es mit den Händchen an Cara herumpatschen kann.

    Keine Worte... :shocked:

    So bescheuert kann man gar nicht denken, wie manche Leute sind. Leider sind wir als Hundehalter trotzdem voll haftbar. Mit einem Hund, der nicht so grundgutmütig ist und leichter mal schnappt, egal wie berechtigt, darf man kein Risiko eingehen.

    Und falls du jetzt sagst, mein Fehler, ich hab mich halt ablenken lassen - ja sicher. Man kann und will sich nicht überall und unter allen Umständen ausschließlich auf den Hund konzentrieren - deswegen hat man ihn dann ja an der Leine. Das ist trotzdem, wie beschrieben, nicht narrensicher.

    Ich erwarte eigentlich schon das wenn ein Hund was lernt das er es immer abrufen kann. Ich kenne das nicht anders von eben vorherigen Hunden. Die haben das gelernt und konnten das bei jedem anwenden,

    Von all meinen Hund war das bei genau einem so. Und selbst bei ihr war das nur unverbindlicher Spaß und wenn es ernst wurde war es vorbei mit dem Gehorsam bei Fremden.

    Cara beherrschte auch allerhand Kommandos und machte auch bei fremden Leuten gerne mal Sitz, Pfötchen und Hopp. Aus Spaß und für Leckerchen. Das ist aber etwas ganz anderes als ein verläßlicher Gehorsam inclusive verbindlicher Rückruf auch bei Ablenkung.

    Den muß man sich mit einem neuen Hund immer neu erarbeiten. Und dazu gehört es, daß der Neue eben eine Weile lang noch nicht frei laufen kann, bis der Rückruf sicher sitzt. In dieser Zeit benutzt man eben eine Schleppleine. Und bloß nicht zu früh leichtsinnig werden!

    Auf der Tasso Seite werden die Hauptursachen genannt, warum Hunde entlaufen. "Schlechte Bindung zum Halter" gehört dazu, außerdem "fehlende/zu kurze Eingewöhnung und Spaziergang ohne Leine". Das gehört natürlich beides zusammen, denn ein neuer Hund hat logischerweise noch gar keine oder nur eine schwache Bindung an den neuen Halter.

    Dazu kommt noch das Risiko "Schrecksituation", welches nochmal dramatischer ausfällt, wenn der Hund aufgrund mangelnder Bindung nicht beim Halter Schutz sucht oder nachhause läuft sondern in blinder Panik davonstürmt.

    Deine Erwartungen an die Hunde sind extrem hoch. Das kann kein Hund erfüllen, der neu in einen Haushalt kommt. Es sind Lebewesen mit Empfindungen wie Ängstlichkeit, Frust, Verunsicherung. Es ist völlig normal, daß ein neuer Hund erstmal nicht so funktioniert, wie man sich das vielleicht idealerweise erhofft hat. Er muß erst Vertrauen fassen und sich einleben und das dauert seine Zeit und diese Zeit kann man nicht abkürzen.

    Bei einem Haushaltsgerät oder Computer kommst du vielleicht weiter mit deinen Prozentzahlen, aber bei Tieren machen sie schlicht keinerlei Sinn. Bei Tieren geht es um Beziehung. Eine Freundschaft mißt sich nicht in Prozentzahlen erfüllter Erwartungen. Eine Freundschaft lebt davon, daß nicht einer Erwartungen stellt, die der andere erfüllen muß, sondern davon, daß man darauf achtet, was der andere braucht.

    Keins der Tiere hat es sich ausgesucht, bei dir zu wohnen, daher liegt es an dir, auf deine Tiere zu hören und zu erfassen, was sie von dir brauchen und nicht umgekehrt.

    Lui stand nicht mit einem Koffer vor deiner Türe und ist einfach so bei dir eingezogen. Du alleine hast die Entscheidung getroffen. Nicht der "Zufall" oder deine Bekannte sind schuld, wenn es nicht so klappt wie gewünscht. Du hättest Nein sagen können.

    Ich finde die Probleme von Lui echt übersichtlich und nicht mehr, als man erwarten kann, wenn man einen bis dato unbekannten Second Hand Hund kauft. Das allermeiste dürfte darauf zurückzuführen sein, daß ihm der Umzug zu schaffen macht.

    er kann laut ihr frei laufen, hier absolut nicht

    Ich kann nur hoffen, daß du Lui noch nicht frei laufen läßt nach den wenigen Tagen!?

    Er kennt dich noch nicht und hat keinen Grund, dir zu vetrauen und auf dich zu hören. Grundkommandos wie den Rückruf mußt du bei jedem neuen Hund von Grund auf neu aufbauen, auch wenn er es beim Vorbesitzer schon konnte. Denn er konnte es eben mit dem Vorbesitzer und nicht mit dir.

    Auch Texas kann nach 8 Wochen noch nicht innerlich so vollständig angekommen sein, wie du glaubst. Auch wenn er schon recht gut funktioniert und gerne lernt. Du wirst den Unterschied zum Stand von heute erst in einem halben Jahr und dann auch noch weiter nach einem Jahr und mehr sehen. Du kannst es mangels Erfahrung jetzt einfach noch nicht erfassen.

    Was mich übrigens wundert ist, daß Texas als erwachsener Aussierüde noch unbefangen mit Fremdhunden spielen soll. Das wäre sowohl für die Rasse als auch für das Alter ungewöhnlich.

    Bist du sicher daß er wirklich unbefangen und entspannt spielt? Nicht alles Toben und Rennen mit anderen Hunden ist wirklich Spiel. Oft sieht man auch Mobbing, Jagdliches Hetzen und gegenseitiges Einschüchtern. Kannst du all diese Verhaltensweisen sicher unterscheiden?

    er kennt den Maulkorb, die Hundeschule hat aber gesagt den können wir gleich verbannen. Er geht ja nicht einfach auf Leute los.

    Wie gesagt er geht niemanden einfach so an und fremde haben ohne zu fragen nicht meinen Hund anzufassen.

    Wenn jemand deinen niedlichen Hund ungefragt anfaßt, zb hinter deinem Rücken und gebissen wird, dann bist du dran mit Anzeige, Wesentest, Auflagen für bissige Hunde und allem Pipapo. Egal, wie dumm sich der Mensch verhalten hat. Unterschätz das bloß nicht!