Beiträge von dagmarjung

    Wenn ich in vorherigen Beiträgen für kleine Hunde plädiert habe, dann ausschließlich weil ich nach der Schilderung der TE davon ausgehe, daß man in einer Mietwohnung lebt, die nicht gerade im Erdgeschoss liegt und daß man kein eigenes Auto besitzt. Besonders der Punkt Auto macht im Alltag einen großen Unterschied aus.

    Auf keinen Fall will ich damit sagen, daß größere Hunde keine guten Stadthunde sein können!

    für den Hund extra Fahrkarten zu kaufen und/oder Maulkorb aufzusetzen. Bei Kleinhunden in einer Box bspw entfällt das.

    Da muß der Hund aber schon ein echter Mini wie Chihuahua oder Yorkshire Terrier sein. Mit einem Hund von Foxterriergröße 6 bis 10 Kilo wird das nicht akzeptiert. (Für euch getestet.)

    Das Stichwort heißt hier "katzengroß". Mein Argument, daß Maine Coon leicht mal größer und schwerer werden als mein Pudelchen, stieß leider auf taube Ohren. :roll:

    Ich finde Geoßpudel toll und habe sehr damit geliebäugelt, einen Großpudel zu holen. Aus Vernunftgründen wurde es dann aber doch ein Kleinpudel am unteren Größenmaß.

    Meine Faszination für die Großen ist ungebrochen, aber ich habe mich seither trotzdem immer wieder dazu beglückwünscht, einen kleinen Hund unter 10 Kilo zu haben.

    - kleine Hunde sind in jeder Beziehung ebensoviel Hund wie große. Die Türen zum Hundesport und sonstiger gehobener Ausbildung stehen auch den kleinen Hunden weit offen.

    - ich habe kein Auto. Ein kleiner Hund hat in Öffis zwischen meinen Füßen immer einen sicheren Platz, kann im Gedränge oder auf der Rolltreppe auf den Arm und fährt unkompliziert im Fahrradkorb mit. Bei Autofahrten mit Bekannten oder im Taxi im Fußraum des Beifahrersitzes.

    - Ich wohne im zweiten Stock. Irgendwann kommt bestimmt der Zeitpunkt, an dem man einen kranken Hund rauf und runter tragen muß, zB nach einer OP. In meinem Fall auch einhändig, um mich am Geländer zu sichern, weil ich inzwischen Knieprobleme habe, die bei Caras Einzug noch gar nicht abzusehen waren.

    - mit Handtaschenhunden haben solche Erwägungen mal so gar nichts zu tun, mit nüchterner Vernunft umso mehr.

    Zu dem Video mit dem Bully:

    Ich setzte da auch ein großes Fragezeichen. Weil bei mir der Ton immer extra freigeschaltet werden muß und ich den Knopf nicht gleich fand, habe ich das Video zunächst mal stumm angeschaut. Und mal ehrlich: so ein netter, aufmerksamer, bewegungsfreudiger, kooperativer, nie hechelnder Bully: den wollte sogar ich sofort haben, und ich weiß genau, daß der nicht gesund sein kann. Das ist optisch der pure und hervorragend gelungene Werbefilm für die Rasse.

    Dann kam der Ton dazu, und ja, die Halterin erzählt, daß das alles nicht so rosig ist. Während halt der Werbefilm läuft, der das Gegenteil zu belegen scheint.

    Ich habe ja Verständnis dafür, daß man lieber die schönen Bilder vom eigenen Hundes zeigt. Und daß man Menschen nicht mit schrecklichen Bildern von am Hitzschlag zusamnmenbrechenden oder an Atemnot verröchelnden Bullys davon abschrecken will, sich überhaupt erstmal der Problematik zu stellen.

    Aber ich wüßte schon gern, ob sie auf diese Art wirklich Menschen davon überzeugen kann, sich keine oder keine zweite Bulldogge anzuschaffen.

    Ansonsten ist ja das einzige was gegen einen mittelgroßen oder großen Hund spricht dass das wie gesagt mit den ÖVK schwierig werden kann.

    Ein anderer Punkt ist, dass wenn ihr umziehen müsst oder erstmal ne Erlaubnis einholen müsst, Vermieter eher Kleinhunde erlauben und es mit einem kniehohen Hund schon echt schwierig sein kann eine Wohnung zu finden.

    Ein kleiner Hund, der in den Fahrradkorb passt, ist auch viel praktischer mitzunehmen, wenn man im Alltag oder Urlaub mit dem Rad unterwegs ist. Überall, wo Autoverkehr ist, kommt der Hund in den Korb und im Grünen darf er dann am Rad mit laufen. Da schaffen auch kleine Hunde ein ordentliches Trabtempo, bei dem man keineswegs vom Rad fällt. Will man dann mal wieder eine Strecke flott zurücklegen oder braucht der Hund eine Pause, dann kommt er einfach wieder in seinen Korb.

    Für größere Hunde gibt es Anhänger, aber das ist schon umständlicher, zB bei der Mitnahme in Öffis. Außerdem werden die Kniegelenke des Radfahrers mehr belastet.

    Schon mal über Zwergschnauzer nachgedacht?

    Tierärzte sind in tiermedizinischen Themen ausgebildet. Verhalten gehört nicht dazu, außer bei spezalisierten TÄ. Die Meinung des TA ist daher genauso relevant oder auch nicht wie die Meinung eines beliebigen anderen Nachbarn.

    Ja, viele Welpen sind zunächst sehr offen gegenüber Menschen, aber es gibt immer auch Ausnahmen, an denen trotzdem nichts verkehrt sein muß. Bei einer Sennenhundrasse finde ich das zB nicht wirklich überraschend.

    Auch äußerlich robuste Hunde leiden, wenn man ihnen gegenüber aufbrausend ist und sie anschreit. Da sollte dein Freund lieber an seinem Verhalten arbeiten und keinen passenden Hund dafür suchen, der das klaglos ignorant aushalten kann. Den gibt es nämlich nicht.

    Seelisch weichere Hunde würden sichtbar zusammenbrechen und sich verkriechen, härtere Naturen zeigen einer solchen Person den Stinkefinger oder reagieren auf agressives Verhalten - und das beginnt eben nicht erst beim Schlagen - ebenfalls mit Agression.

    Hunde aller Rassen schließen sich gerne verläßlichen, souveränen Persönlichkeiten an, die sie gelassen und sicher durch das Leben führen. Das nämlich zeichnet einen guten "Rudelführer" aus. Aufbrausende, schreiende Menschen werden als das Gegenteil davon empfunden. Denen wird kein Respekt entgegengebracht.

    Auch in kernigen Hunden steckt im Grunde immer eine zarte Seele, die Nuancen erkennt und sehr fein darauf reagiert. Das ist im hochsozialen Wesen des Hundes begründet, ganz unabhängig von der Rasse oder Größe.

    Ein souveräner Mann kann es sich leisten, mit einem Pudel oder Malteser gesehen zu werden. Er muß seine "Männlichkeit" nicht an der Leine spazierenführen.

    Was wir uns wünschen:

    Freundlich, nicht ängstlich, nicht riesig, kein Kläffer, muss gut in der Stadt zurechtkommen, mit Öffis, mit Menschenmengen usw. Sollte andere Hunde mögen, sollte gerne spazieren gehen, wandern gehen, Radfahren und generell etwas sportlicher sein. Sollte überall mitkommen wie z.B. Cafés, Bars,...

    Ich lebe ebenso wie ihr und meine Kleinpudelhündin Cara war der perfekte Hund für dieses Leben. Hundesport inclusive. Dummytraining, Obedience, Tricks, Nasenarbeit. Bis zuletzt waren noch wir ein Malteser-Besuchshundeteam in Seniorenheimen.

    Pudel sind gelehrig, aktiv und sportlich, da wird dein Freund sich verdammt anstrengen müssen, um mitzuhalten.

    Sportlich ist im übrigen jeder gesunde Hund mit normalem Körperbau.

    Habt ihr euch schon mal bei den kleineren Terriern umgeschaut? Da könnte auch einiges passen. Oder ein Spaniels?