Beiträge von dagmarjung

    Shetland Sheepdog - soweit eigentlich keine Bedenken, außer die Wundertüte, ist das wirklich so extrem? Und das doch schon sehr lange Fell wäre ein kleiner Minuspunkt

    Als Wundertüte würde ich Shelties keineswegs betrachten - sie sind aber sehr sensibel und nicht immer nervenfest. Sie neigen zum Bellen aus jeder Art von Erregung heraus und tragen nicht ohne Grund den Spitznamen "Belltie".

    Sie sind aber super kooperativ und lernen sehr gern und sind vielfach in verschiedenen Hundesportarten erfolgreich.

    Islandhund - einer meiner heimlichen Favoriten, ist mir nur fast nen Ticken zu klein, aber das wären Abstriche mit denen ich auf jeden Fall leben kann.

    Zu klein? Shelties sind überwiegend sehr kleine und zierliche Hunde. Obwohl die Spannweite nach Standard größer ist, dominieren die kleineren Exemplare von deutlich unter 10 Kilo. Islandhunde sind deutlich größer, stabiler und schwerer.

    Das Schipperke ist ein kleiner und hierzulande seltener Hund, der aber einen genaueren Blick lohnt. Er wird als kleinster Hütehund geführt, ein Blick auf Wesen und Äußeres verrät aber viele, wenn nicht überwiegend Spitzeigenschaften.

    Auf Bildern wirken die kleinen Belgier oft größer als sie sind.

    Toller - sind damit die „Nova Scotia Duck Tolling Retriever“ gemeint? Falls ja, die kannte ich noch gar nicht! Scheinen auch sehr interessant zu sein, gefällt mir irgendwie sehr gut

    Toller kenne ich als Vollblut-Arbeitshunde, die entweder echte Arbeit oder intensiven Sport brauchen. Hände weg.

    Ich weiß sowieso nicht, weshalb hier so ausführlich diverse Arbeitsrassen diskutiert werden.

    Wenn du erst mal Vollzeit arbeitest und/oder eventuell auch mal Kinder ein Thema werden, dann ist es fraglich, ob du dann noch die Zeit und Energie für eine Arbeitsrasse haben wirst, die mehrere Tage in der Woche zeitintensive spezifische Auslastung braucht und nicht auch mal längere Zeit nur mit Spaziergängen zufrieden ist.

    Ein anderes Thema in diesem Zusammenhang ist, daß dein Partner, so wie ich es verstehe, Hunde mag aber lange nicht so tief an Erziehung und Ausbildung interessiert ist wie du. Der Hund soll aber zu euch beiden passen. Vielleicht fällst du mal längere Zeit aus und er ist dann hauptverantwortlich für den Hund.

    Kann sich dein Ersthund denn frei in der Wohnung bewegen, ohne vom Welpen angespielt und belästigt zu werden oder ist er jetzt ganz auf seine Rettungsinsel, den Sessel angewiesen?

    Wenn letzteres der Fall ist, würde ich eher die Kleine durch einen Welpenauslauf begrenzen.

    Bei Artgenossenagression und Austicken bei Hundebegegnungen ist nur Einzeltraining und Erforschung der Ursachen zielführend.

    Der Besuch eines Erziehungskurses in der Hundeschule wäre da noch sehr verfrüht, wenn der Hund derart gestresst ist und kann nur schaden, wenn die Hündin mit der Nähe anderer fremder Hunde überfordert ist..

    Auch die Problematik rund um das Thema Klingeln und Besuch muß zuhause mit einer Einzeltrainerin bearbeitet werden.

    Warum der Herder? Weil die Vorstellung, so eng mit seinem Hund zu arbeiten, gefordert zu werden, alles auf dieses Tier zu fixieren, Arbeit zu investieren und am Ende mit diesem unglaublichen Wille zu gefallen und der 100% korrekten Ausführung aller „Befehle“ belohnt zu werden, einfach genial ist. Ist das als Hundeanfänger realistisch?

    Ja, genau diese schönen Erfahrungen und Erlebnisse hatte ich 1:1 mit meinem Pudel. Und das als Einsteigerin im Hundesport. Mit einem Pudel ist das auch für Anfänger machbar.

    Damit will ich nicht auf dem Pudel als Idealhund bestehen, ich will nur sagen, daß eine intensive und erfolgreiche Zusammenarbeit mit vielen Rassen möglich ist und nicht nur mit dem Herder oder anderen Gebrauchshunden.

    Sehr niedlich! :smile:

    Trotzdem: Nehmt das Thema Ausrasten bei Artgenossen bitte unbedingt ernst und führt eure Hündin mit einem passenden Maulkorb. Hier im Forum gibt es einen Thread dazu, wie man den finden kann. Auch zu eurem eigenen Schutz: denn allzuoft beißen Hunde dann im Übersprung in das, was sie erreichen können, also Bein oder Hand des eigenen Menschen. Wartet nicht auf den ersten Biß, sorgt vor, daß es nicht dazu kommt!

    Wurde eure Hündin tierärztlich gründlich durchgecheckt? Nicht selten sind es unerkannte Schmerzen oder Leiden, die für agressives oder gestresstes Verhalten sorgen können. Wir kennen das ja auch: mit Zahnschmerzen sind wir nicht wir selbst.

    Was wißt ihr von der Vorgeschichte eurer Hündin? Reizarme Aufzucht kann die Ursache dafür sein, daß ein Hund nur schwer mit der Welt zurechtkommt. Je nach Alter und Anlage kann sich das unterschiedlich ausdrücken.

    Du willst aber einen Hund mit so wenig Jagdtrieb wie möglich, der gerne und eng mit dem Menschen zusammenarbeitet und leicht erziehbar ist.

    Beim Sheltie hättest du genau das: aber da habe ich aus einem ganz anderen Grund Bedenken:

    du schilderst dich als introvertiert. Shelties sind extrem sensibel, sind fremden Menschen gegenüber zurückhaltend bis scheu und sind meist ausgesprochene Einpersonenhunde.

    Was sich anhört wie eine ideale Passung nach dem Motto "gleich und gleich gesellt sich gern" kann in der Praxis richtig Probleme machen: Der Sheltie nimmt die Haltung und Stimmungen seines Menschen extrem auf und spiegelt sie. Wenn du also selber Menschen eher vermeidest wird dein Sheltie denken "die sind ja wirklich gefährlich" und schnell hast du einen ängstlichen, meidigen Hund, der sich emotional an dich klammert, schlecht alleine bleiben kann und sich auch kaum fremdbetreuen läßt.

    Zu dir würde meiner Meinung nach eine Rasse besser passen, die unbefangen gegenüber fremden Menschen ist, also weder ängstlich noch mißtrauisch.

    Das ist ja eine lange Liste! Schön zum Träumen... solange noch kein Hund deiner ist, gehören alle dir... :hugging_face:

    - aber grenzen wir mal ein:

    Rassen wie Laika oder Karelischer Bärenhund (bestimmt auch noch andere) sind komplett raus, weil die genau das Gegenteil von dem verkörpern, was du haben willst: sie sind leidenschaftliche und selbstständige Jäger, die auf eigene Faust die unendlichen Weiten Noreuropas durchstöbern und dabei nach Belieben Wild verfolgen und stellen, wobei der Jäger ihnen so gut es geht folgt.

    Solche Hunde machen gern ihr eigenes Ding und sind dabei auf den Menschen nicht angewiesen.

    Du willst aber einen Hund mit so wenig Jagdtrieb wie möglich, der gerne und eng mit dem Menschen zusammenarbeitet und leicht erziehbar ist.

    Zum Beispiel gibt es Menschen, die eher resolut und energisch sind oder andere, die eher weich und sensibel sind. Lebhaft oder ruhig. Durchsetzungsfähig oder konfliktscheu.

    Und dazu passen auch jeweils andere Hundetypen und Rassen.

    PS: meist liegt Übergewicht an den Leckerchen, nicht am Hauptfutter. Denn Leckerchen werden nicht abgezählt und schlagen gerade bei einem kleinen Hund dann doch mehr durch, als man so erwartet.

    Ich würde auch gerne noch mal den Pudel ins Spiel bringen, und zwar gerade auch die kleineren Größen, also den Kleinpudel und Zwergpudel.

    Mit beiden kann man sehr gut Sport machen und hat dabei einen anpassungsfähigen Begleiter im Alltag. Ich kenne auch Pudel mehrerer Größen als Rettungshunde. Pudel sind mit fremden Menschen und Artgenossen typischerweise unproblematisch. Jagdtrieb kann in allen Größen vorhanden sein, in verschiedener Ausprägung von gar nicht bis anstrengend. Mit einem gewissen Jagdtrieb muß man aber bei so gut wie allen Rassen rechnen.

    Mit meiner Kleinpudelhündin Cara habe ich Dummytraining, Obedience und ansatzweise auch Mantrailing gemacht. Dazu Tricks und Nasenbarbeit. Zuletzt waren wir noch als Besuchshundeteam der Malteser im Einsatz.

    Pudel lassen sich für vieles begeistern.

    Zur Hündin deiner Eltern: es ist ein großer Unterschied, ob ein Hund von Welpe an verinnerlicht, daß das gemeinsame zielgerichtete Tun mit dem Menschen superoberaffengeil ist, oder ob er einfach so nett mitläuft. Genau das, was Cerberus2021 so schön beschrieben hat.

    Ich kenne auch Pudel, die ihr Potential nie voll ausschöpfen konnten, weil sie bei Haltern leben, die ebenso wie deine Eltern keinen Wert darauf legen.

    Die können natürlich trotzdem ein gutes Leben haben. Und sie ticken dann auch nicht wegen Unterforderung aus.

    Ich glaube schon, daß ein Hund, der gerne mit Menschen arbeitet gut zu dir und euch passen würde.

    Allerdings keine ausgesprochene Arbeitsrasse wie Malinois, Deutscher Schäferhund aus Arbeitslinie oder Retriever aus Arbeitslinie. Ich denke, das ist es , was Lionn meint.

    Was ihr wollt, ist doch ein unkomplizierter Allrounder, der gerne alles mitmacht, auch durchaus anspruchsvollen Sport, aber keine speziellen Anforderungen an euch oder - auch sehr wichtig gerade für Berufstätige! - Betreuungspersonen stellt.

    Was die von dir angesprochene Rettungshundearbeit betrifft, das ist weitaus mehr als normaler Hundesport. Mehr ein Nebenberuf, der extrem viel Zeit und Aufwand velangt, sämtliche Wochendenen besetzt usw.

    Ich würde auch keinen Hund mit Wach- oder Schutztrieb bei euch sehen. Denn es sollen und wollen ja mehrere Personen mit ihm umgehen und ihn gegebenenfalls auch betreuen. Da ist es sehr viel einfacher, wenn der Hund grundsätzlich freundlich und entspannt mit Menschen ist. Wachen im Sinne von Bellen, wenn was Ungewöhnliches passiert, das tun so gut wie alle Hunde.

    Wenn du irgendwann Vollzeit arbeitest, wirst du dann auch noch bei deinen Eltern leben bzw würden die deinen Hund mit betreuen?

    Dann wäre es für mich auch ein wichtiger Aspekt, daß dein künftiger Hund eher klein als groß ist. Großer ungestümer Junghund plus kleiner alter Hund ist eine schlechte Kombi.

    Ansonsten hast du ja viel Auswahl, es liegen einem ja auch manche Hundetypen mehr als andere. Ich lese nicht so recht heraus, ob du schon Erfahrung mit Hunden hast abgesehen von der Hündin deiner Eltern.

    Schreib doch ruhig mal deine Wunschrassen auf und laß uns hier den Realitätscheck machen! :smile: