Beiträge von dagmarjung

    Selbst WENN dein Welpe von dem Pudel etwas lernt - was unwahrscheinlich ist, denn in wenigen Monaten, wird dein Hund auch da körperlich die Oberhand haben

    Im Spoiler, weil es nicht zum eigentlichen Thema gehört:

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    Das ist nicht unbedingt gesagt. Vor einigen Jahren, zur Zeit der unsäglichen Rudelstellungssekte, kursierte ein Video von einem Ernstkampf zwischen einem Dobermannrüden und einem jungen Großpudelrüden. Der Dobermann sollte dem Pudel seine angeblich von Natur aus untergeordnete Stellung klarmachen. Der Pudel sah das aber anders und wehrte sich nach Kräften, als der Dobermann ihn anfiel. Der Kampf dauerte mehrere Minuten lang. Obwohl der Dobermann immer wieder nachsetzte, gab der Pudel einfach nicht auf. Nach und nach gewann er die Oberhand und der Dobermann gab zuletzt auf und lief weg..

    In der Konstellation älterer Rüde und Junghündin sehe ich aber kein ernsthaftes Konfliktpotential zwischen dem Hund der Freundin und Zoe. Die TE schreibt ja auch, ihm gegenüber zeigt sich die Kleine deutlich respektvoller.

    Ich werde es auf jeden Fall Mal mit meiner Oma versuchen, ob sie es hinbekommt. Gebrauchshundeerfahrung haben weder meine Oma noch meine Freundin.

    Das was du vorhast, ist, ich muß es leider so deutlich sagen, rücksichtslos gegenüber deiner Oma. Du bekommst es nicht hin, warum sollte es dann deiner Oma gelingen, die sich noch nicht einmal freiwillig diesen Hund geholt hat, sondern nur dir einen Gefallen tut?

    Ich bezweifle, daß sie ein so tiefgehendes Interesse an Hundeerziehung hat und gerne so viel Mühe und Arbeit investieren wird, wie erforderlich sein wird. Warum sollte sie? Die Hunde sind doch dein Hobby, nicht ihrs. Aber sie wird als Tagesbetreuerin den Großteil der Erziehung leisten müssen, sobald du wieder arbeiten gehst. Erziehung ist nämlich nicht ein bißchen SitzPlatzFuß zu Feierabend, sondern Erziehung passiert 24/7 die ganze Zeit im Alltag.

    Aber meine Freundin hat einen Großpudel, der ziemlich Energie hat und Zoe vielleicht Manieren beibringen kann. Die beiden haben sich schon ein paar Mal getroffen und Zoe war nicht einmal annähernd so stürmisch wie bei Lily und Molly.

    Der Pudel kann dem Welpen bestimmt klarmachen, daß Zoe sich ihm gegenüber benimmt. Aber das Verhältnis ist dann nur zwischen diesen beiden Hunden geklärt und zwischen sonst niemand. Es hat keinerlei Einfluß darauf, wie Zoe mit Lily umspringt. Lily wird nach wie vor als Beuteobjekt herhalten müssen.

    Deshalb bezeichne ich es auch als Mobbing, weil sie wirklich nur auf die Kleinen so losgeht.

    Alle Welpenspiele sind Kampf-, Jagd- und Rennspiele. Da wird mit ganzem Körpereinsatz gerauft und gerungen. Das ist normal. Wer stärker ist, gewinnt. Gewinnen ist toll und fühlt sich gut an. Ein kleiner kranker Mops kann da nur verlieren.

    Leider hat Zoe Lily schon zweimal richtig übel angesprungen und Lily hat aufgeschrien. Ich war beide Male beim Tierarzt, aber zum Glück ist nichts passiert.

    Natürlich ist was passiert! Lily ist nicht tot liegengeblieben, aber was glaubst du, wie sich das anfühlt für einen Hund mit kaputter Wirbelsäule, so malträtiert zu werden?

    Und was glaubst du, wieviel Angst Lily jetzt die ganze Zeit hat, daß es wieder und wieder passiert?

    Dein Mops hat es verdient, ohne diese Dauerangst zu leben. Gleiches gilt natürlich für die Katze, die sich ebenfalls im eigenen Haus sicher fühlen soll.

    Wahrscheinlich ernte ich dafür Verachtung, aber die US Schipperkes, die größer sind und auch andere Farben als Schwarz haben dürfen, gefallen mir noch besser.

    Es gibt bei den Schipperkes eine recht große Größenspanne. Das ist nicht unbedingt USA gegen den Rest der Welt. Tendenzen zu rundem Kopf und Verzwergungsmerkmalen sind je nach Zuchtlinie auch zu bemerken, aber viele Schipperke wirken auf Bildern viel größer als sie wirklich sind, weil sie kaum Verzwergungsmerkmale haben.

    In Deutschland wird natürlich mit Importen gezüchtet, auch aus USA, weil die Rasse hier so selten ist, aber in anderen Ländern zB auch Skandinavien sind sie recht beliebt.

    Zur Rassegeschichte: Es gab in Belgien wohl in diesen Rassegründerzeiten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts eine recht große patriotische Begeisterung für die belgischen Schäferhunde, und da wurde das Schipperke auch mit einbegriffen. Ich will auch gar nicht abstreiten, daß es gemeinsame Vorfahren gibt.

    Aber wenn man sich die Geschichte der Rasse anschaut, dann beginnt sie als Allrounder auf dem Bauernhof, dann als kleiner Wachhund, der viel von städtischen Handwerkern gehalten wurde, und später machte er Karriere als Wachhund der Binnenschiffer. Wachen, Bellen, Ratten jagen war das Aufgabengebiet - also klassisch Spitz.

    Lange wurden die Schwänze kupiert, zum Teil heute noch, wenn man sie aber nicht abschneidet, dann ringeln sie sich meist über den Rücken, ein hängender Schäferhundschwanz kommt zwar auch vor, ist aber die Ausnahme. Auch sonst dominiert meiner Meinung nach im Körperbau, Gesicht und Bewegung deutlich der Spitz.

    Gerade wenn man mal mit einem echten kleinen Hütehund wie dem Sheltie vergleicht.

    Ja Dobermänner jagen. Ich kenne eine tolle Hündin aus dem Obediencesport, aber auch die jagt wie Sau.

    Es ist also kein Wunder, wenn dein Dobiwelpe gerne Jagdspiele auf Katze und Kleinhund veranstaltet. Du zeigst ihm ja nicht wirklich, daß das ein Tabu ist.

    Wenn deine Großmutter die Tagesbetreuung nicht nur für einen, sondern sogar für zwei Hunde für dich übernehmen will, dann ist das wirklich sehr, sehr nett von ihr.

    Dann bist du aber auch ihr gegenüber in der Verpflichtung, nur einen Hund auszusuchen, dem sie kräftemäßig gewachsen ist und mit dem sie ohne Probleme zurechtkommen kann. Auch dann, wenn er noch jung, unerzogen und in der Pubertät ist. Ein Hund muß zu allen in der Familie passen, die täglich mit ihm umgehen und ihn ausführen.

    Bis ein Hund mal so richtig zuverlässig erzogen ist und zwar in allen Situationen, vergehen so 2 bis 3 Jahre. Und das bei Leuten mit Hundeerfahrung, die von Anfang an genau wissen, wie man das macht! Was weder auf dich, noch vermutlich auf deine Großmutter zutrifft.

    Falls deine Großmutter also nicht gerade selbst aktive Hundesportlerin im Gebrauchshundebereich ist, fällt ein Dobermann definitiv raus. Das ist kein Hund, den man jedem in die Hand drücken kann.

    Ich bin sonst nicht so schnell dabei, gleich zur Abgabe zu raten, aber hier schon aus Rücksicht auf deine Großmutter auf jeden Fall!

    Sinngemäß gilt das Gleiche natürlich auch für deine Freundin. Ein temperamentvoller, ungestümer junger Gebrauchshund ist schon etwas ganz anderes als ein krankes Möpschen.

    Vergiß auch nicht, daß du die Betreuung ja für ein ganzes Hundeleben von 10+ Jahrten planen mußt. Steht die Freundin dafür wirklich uneingeschränkt zur Verfügung?

    Es hat schon seinen Grund, warum dir seriöse Züchter keinen Dobermannwelpen anvertreuen wollten.

    Ich finde ein abgetrentes Zimmer für den Hund gut. Ob es sinnvoll ist, ihn noch weiter zu begrenzen? Ich weiß nicht. Vielleicht tut es ihm gerade gut, seine Unruhe in Bewegung umzusetzen. Ihn noch enger zu begrenzen, nimmt ja die Ursache nicht weg. Was, wenn er dann mit Selbstbeschädigung wie Pfotenknabbern anfängt?

    Die Eltern dürften noch keine vertrauenswürdigen Bezugspersonen für den Hund sein. Findet er menschliche Nähe beruhigend oder eher im Gegenteil?

    Das enge Zusammenleben mit einem unverläßlichen Menschen hat ihn ja in seinen jetztigen Zustand gebracht. Vielleicht ist Abstand eher positiv für ihn?

    "Die Frau mit Bonny" oder "der Mann mit diesem blonden Dackelmix aus dem Tierschutz, du weißt schon, der mit dem Bällchen" oder oder oder.

    Lucys Familie kenne ich von der ersten Schwangerschaft über die Geburt des zweiten Kindes bis ins Schulalter, wir reden auch gerne wenn wir uns treffen und ich habe zuletzt Lucys letzte Lebensphase mit Anteilnahme verfolgt. Aber fragt mich nicht, wie die Leute heißen.

    Ist doch ganz normal unter Hundemenschen, oder? :relieved_face:

    Der Züchter oder irgendeiner dieser Nicht-Freunde muss einen Kaufvertrag haben

    Das muß nicht so sein. Man kann Hunde auch ohne Kaufvertrag kaufen. Für Cara habe ich lediglich eine Quittung. (Ältere VDH Züchterin)

    Wäre natürlich gut, wenn es Vertrag oder Quittung gäbe und man da rankäme, aber damit würde ich hier nicht rechnen.

    Ich glaube aber nicht, daß für jeden im TH oder sonstigem Tierschutz abgegebenen Hund ordentliche Dokumente existieren.

    Der Impfpass ist ja immerhin auf die TE ausgeschtieben.