Egal wie früh oder spät oder gar nicht deine Hündin kastriert wurde, mit 4 Jahren ist ein Hund erwachsen und zeigt seinen endgültigen Charakter. Da wird sich also auch bei deiner Hündin nichts mehr ändern.
Wie sehr eine frühe Kastration die Entwicklung beeinflußt, ist individuell unterschiedlich. Die entsprechenden Hormone werden auch nicht ausschließlich in den Geschlechtsorganen gebildet.
Die Züchterin meiner Pudelhündin bekam als Hundefriseurin viele der von ihr gezüchteten Hunde auf den Frisiertisch und konnte daher die Entwicklung gut vergleichen. Und sie stellte fest, daß früh kastrierte Hunde in der Regel infantiler bleiben als nicht oder spät kastrierte.
Was ist in diesem Zusammenhang infantil?
Allgemein welpenhaftes Verhalten, eher verspielt als ernsthaft, kontaktfreudig und verspielt oder beschwichtigend mit fremden Hunden.
Weniger ausdauernd und konzentrationsfähig als ein geistig vollständig erwachsener Hund, was bei Sport und Ausbildung eine Rolle spielen kann.
Die Leiterin einer Rettungshundestaffel meinte in diesem Zusammenhang, daß früh kastrierte Hunde zwar gut mit dabei seien, solange die Ausbildung vor allem Spiel und Spaß sei, aber versagten, sobald ernste Widrigkeiten (Gelände, Hitze, Nässe usw) zu überwinden seien und die Arbeit eben nicht mehr nur Spaß macht, sondern Ausdauer verlangt.
Das sind aber Bereiche, in die man als HalterIn eines Familien- und Begleithundes ohnin gar nicht vorstößt.
Man muß das alles, gerade was die Verträglichkeit mit anderen Hunden betrifft, nicht unbedingt negativ sehen.
Meine Pudelhündin Cara wurde übrigens nie kastriert und war auch keineswegs rüdenhaft im Verhalten, hob aber lebenslang immer das Bein an, wobei sie sich leicht hinhockte.