Beiträge von dagmarjung

    Auch eher kastrationskritische Autoren wie Strodtbeck/Gansloßer sehen im Einzelfall durchaus die Vorteile, wenn es um Probleme geht wie bei deinem Hund, also 'nix außer Weiber im Kopf' und Agression gegen andere Rüden aus Konkurrenz um Hündinnen. Zumal das Machogehabe für deinen Zwerg ja wirklich lebensgefährlich werden kann.

    Dein Hund ist über drei Jahre und somit sind Wachstum und geistige Entwicklung abgeschlossen, eine Kastration würde ihn also nicht in seiner Entwicklung beschneiden. Umgekehrt kann man leider auch nicht wie bei einem Pubertierer darauf hoffen, daß die Machophase von selbst endet.

    Einige wenige kastrierte Rüden scheinen nach läufiger Hündin zu riechen und werden deshalb gerne von Rüden bestiegen, das kommt vor, ist aber nicht die Regel. Es gehört aber mit zu den bekannten Risiken einer Kastration.

    Es ist wirklich schade, daß du keinen Probelauf mit dem Chip machen kannst. Für die meisten Rüdenhalter ist diese Möglichkeit eine große Hilfe. Ich kann verstehen, daß du vor einer engültigen Entscheidung zurückscheust. Die Meinungen zur Gewichtsgrenze scheinen ja geteilt zu sein, vielleicht kannst du dich dazu ja noch mal bei einer anderen TÄ beraten lassen.

    Die Rüdenhalter meiner Bekanntschaft, die mit denselben Problemen zu kämpfen hatten wie du, haben sich nach dem Chip alle für die Kastration entschieden und sind damit zufrieden.

    Ist dein Hund eher selbstsicher oder ängstlich im Wesen? Kastration ist bei unsicheren Hunden nicht angebracht, denn die Stresshormone haben dann freiere Bahn. Testosteron stärkt unter anderem das Selbstwertgefühl. Aber wenn dein Hund sonst ausgeglichen und selbstsicher ist, wird er es auch als Kastrat mit hoher Wahrscheinlichkeit bleiben. Weil ein Hund mit stabilem Wesen eben nicht nur auf den Schuß Testosteron angewiesen ist, um ihm Sicherheit zu geben.


    Dagmar & Cara

    viele Menschen, gerade auch Kinder, sagen 'der Hund hat mich gebissen', um damit auszudrücken, daß sie in eine sehr unangenehme Situation mit einem Hund gekommen sind, in der sie sich geängstigt haben. Das ist keine Lüge, sondern resultiert aus der Prägung 'Hund beißt', mit der man schon Kleinkinder vor Hunden warnt. Wird ein Hund also körperlich bedrohlich gegen mich, 'beißt' er.

    Fragt man jedoch genauer nach, kann es auch ein Bedrängen, Verfolgen, ruppiges Anspringen, ein Leckerchen unsanft nehmen, in den Ärmel fassen oder sonst etwas sein.
    Bei einem echten Hundebiss gibt es eine Wunde, allermindestens aber blaue Flecken wenn es mehr eine nachdrückliche Abmahnung seitens des Hundes war. Das muß natürlich vom Arzt bescheinigt werden, um eine Anzeige zu rechtfertigen.


    Dagmar & Cara

    Buddeln macht vielen Hunden Freude, ganz unabhängig davon, ob sie ansonsten ausgelastet sind oder nicht. Erzieherisch kannst du erreichen, daß Nala nicht buddelt, wenn du dabei bist und sie beaufsichtigst. Aber du kannst nicht erwarten, daß sie es auch dann nicht tut, wenn sie alleine im Garten ist.

    Lösungsmöglichkeiten:
    -den Garten in zwei Teile abzäunen, der eine ist frei zugänglich und darf beackert werden, der andere ist für den Hund ohne Aufsicht nicht zugänglich;

    - den Garten ganz für den Hund sperren, wenn keiner dabei ist.

    Übrigens ganz wichtig: Während der Läufigkeit gehört eine Hündin NIEMALS unbeaufsichtigt in den Garten, auch nicht ganz kurz! Man macht sich keine Vorstellung, was für Hindernisse Rüden und Hündinnen überwinden oder untertunneln können, wenn sie die Liebe zueinander ruft! Ups-Würfe heißen nicht umsonst auch Gartenzaun-Unfälle... denn so passiert es häufig.

    Dagmar & Cara

    Schön, daß eure Hündin sich im ganzen schon so gut bei euch einlebt! :smile:

    Habt etwas Geduld mit ihr! Sie ist erst so kurz bei euch...

    Viele Hunde halten ein, wenn sie innerlich angespannt sind. Bei meiner Hündin muß ich beispielsweise darauf achten, daß sie nicht ballspielt, buddelt oder andere interessantere Dinge tut, wenn ich möchte, daß sie sich löst.
    Vielleicht hilft es, wenn sich dein Freund draußen betont ruhig mit ihr bewegt und sich möglichst wenig mit ihr beschäftigt, damit sie sich in Ruhe einschnüffeln und lösen kann. Dabei auf die eigene Körperhaltung achten, nicht frontal zur Hündin stehen oder sie direkt anblicken, sondern sich immer parallell oder leicht abgewandt von ihr bewegen.
    Eine verlängerte Leine könnte helfen, daß die Hündin etwas mehr räumlichen Abstand zu deinem Freund einhalten kann. (Schleppleine)

    Darüber hinaus könnte dein Freund auch im Haus vorerst eher ruhige Aktivitäten mit ihr machen, als aufregende.


    Dagmar & Cara

    Wenn die jungen Hunde älter werden, dann nehmen Aktivität und Ausdauer zu. Das ist ganz normal. Es ist also möglich, daß Merlin mit dem Programm, daß ihm bisher gut gereicht hat, jetzt nicht mehr zufrieden ist.

    Was das Thema Dominanz betrifft, um daß du dir so viele Gedanken machst, da sehe ich keine Anzeichen, daß dein Merlin versucht, sich zum Chef aufzuschwingen. Du brauchst keine Sorge zu haben, wenn auch einmal der Hund die Initiative ergreift beim Spielen oder Streicheln. Du darfst und sollst aber selbstverständlich deine eigenen Hausregeln durchsetzen, zB daß der Hund nicht auf den Tisch springt! :smile:
    Ebenso sollte der Hund es akzeptieren, wenn du Spiel oder Schmusestunde beendest, aber du brauchst es keinesfalls aus pädagogischen Gründen 'aus Prinzip' abzubrechen.

    Viele Lektionen, gerade auch bezüglich Geduld und Frusttoleranz, muß man in dem Alter noch oft wiederholen oder langsam weiter ausbauen. Auch das ist ganz normal. Bleib einfach dran, was das Jaulen hinter der Absperrung betrifft, du machst das schon richtig, es braucht eben manches etwas länger.

    Übrigens liegt meine Cara auch gerne mit etwas höher gelagertem Kopf. Ich würde aber nicht behaupten, daß sie ihr Liegekissen dominiert. ;)
    (Eine solche Geste des provokanten Kopfauflegens gibt es zwar bei Hunden, aber niemals im entspannten Liegen!)

    Dagmar & Cara

    Ich kenne auch keine 'Arbeitslinien' bei Klein- und Zwergpudeln. Aber so einige Pudel, die erfolgreich sportlich geführt werden.

    Meine eigene Kleinpudelhündin begeistert sich für Dummyarbeit, Trickdogging, Nasenarbeit und wird im Obedience wettkampfmäßig geführt. Für Agility hätte sie durchaus Potential, das kann ich aber aufgrund eigener gesundheitlicher Einschränkungen nicht machen. Aus demselben Grund fällt auch Rettunghundearbeit für mich flach, wozu sie ansonsten geeignet wäre.
    Cara ist ein sehr guter Arbeitshund mit viel Motivation und Ausdauer. Da sie wesens- und temperamentmäßig eine 'Vatertochter' ist, möchte ich dir die Besitzerin des Vaters 'Sanddust Money for Nothing' empfehlen, Sabine Bock. Sie züchtet im DPK unter dem Zwingernamen 'Cimbria's'. Bei ihr könntest du fündig werden.

    Die Züchterin meiner Cara, eine ältere Dame, fand den Wurf nach Frau Bocks Rüden 'zu lebhaft', wie ich später erfuhr. Für meinen Geschmack sind Pudel keine Sofahunde und sollen ausgeglichen, aber temperamentvoll sein!


    Dagmar & Cara

    Ich kenne mehrere Berner Sennenhunde, die erfolgreich in Obedience laufen. In meinem Verein ist einer, der auch schon in der Landesmeisterschaft platziert war. Aber - die ideale Arbeitstemperatur für Berner liegt um den Gefrierpunkt bis 10 Grad plus. Regen und Wind darf gerne sein, das stört nicht. Beträgt die Außentemperatur dagegen mehr als 15 Grad, wird der Hund sichtlich träge, und für Turniere im Sommer meldet die Vereinskollegin sich wohlweislich gar nicht erst an.

    Kauf dir also besser gute Outdoorklamotten für viel Hundeaktivitäten bei kaltem und schlechtem Wetter, dafür kannst du es bei Sonnenschein und Wärme ruhiger angehen lassen! ;)

    Dagmar & Cara

    Meine Freundin longiert gerne mal mit ihren Hunden und nimmt dazu Heringe und Flatterband mit nach draußen. Ich selbst trainiere Obedience und baue auch schon mal die 'Box' in den Grünanlagen auf, das ist ein 2 x 2 Meter großes Quadrat aus Band, Heringen und vier Pylonen. Keine von uns hatte jemals negative Reaktionen von irgendwelchen Leuten. Daß man damit nicht gerade auf die überfüllten Picknickwiesen geht oder direkt neben den Kinderspielplatz versteht sich ja von selbst. Ansonsten ist ein Longierkreis schnell aufgebaut und spurlos wieder abgebaut.

    Dagmar & Cara

    Es ist wirklich noch zu früh, um von einer generellen Angst vor dem Alleinsein auszugehen. ;)

    So gut wie alle Hundehalter, die einen erwachsenen Hund neu übernommen haben, berichten, daß dieser ihnen zunächst auf Schritt und Tritt folgt. Manche sind begeistert, weil sie das für ein Zeichen von Anhänglichkeit halten, andere befürchten, ihr Hund wolle sie kontrollieren.

    Es ist aber einfach so, daß deine neue Hündin dich und deinen Mann und das Leben bei euch noch nicht kennt. Sie ist unsicher und klammert sich zunächst mal an dich als Bezugsperson. Da sich eine echte Bindung, eine verläßliche, vertrauensvolle Beziehung nicht von einem Tag auf den anderen entwickeln kann, muß sie erstmal äußerlich haben, was sie innerlich noch nicht hat.

    Ich meine, es ist nicht sinnvoll, einem neuen Hund dieses Bedürfnis nach Nähe durch allzu intensives Training abgewöhnen zu wollen. In den allermeisten Fällen gewöhnt sich der Hund an den neuen Alltag, faßt Vertrauen zu seinen neuen Menschen und entspannt sich ganz von selbst, wenn man ihm Zeit gibt.

    Ich könnte mir auch vorstellen, daß eure Hündin weniger Probleme hat, wenn dein Mann sie an einen ganz anderen Ort mitnimmt, als wenn sie mit ihm in eurer Wohnung ist und du dann weggehst. Denn der Arbeitsplatz deinen Mannes ist ein Ort, den sie noch nicht mit dir verknüpft hat und wo du also auch nicht 'fehlst'.
    Allerdings ist nicht gesagt, daß sie brav und ruhig bleibt, wenn dein Mann sie auf der Arbeit zeitweilig allein lassen muß, wie du angedeutet hast. Das Alleinesein muß an jedem Ort neu aufgebaut werden.

    Dagmar & Cara