Auch eher kastrationskritische Autoren wie Strodtbeck/Gansloßer sehen im Einzelfall durchaus die Vorteile, wenn es um Probleme geht wie bei deinem Hund, also 'nix außer Weiber im Kopf' und Agression gegen andere Rüden aus Konkurrenz um Hündinnen. Zumal das Machogehabe für deinen Zwerg ja wirklich lebensgefährlich werden kann.
Dein Hund ist über drei Jahre und somit sind Wachstum und geistige Entwicklung abgeschlossen, eine Kastration würde ihn also nicht in seiner Entwicklung beschneiden. Umgekehrt kann man leider auch nicht wie bei einem Pubertierer darauf hoffen, daß die Machophase von selbst endet.
Einige wenige kastrierte Rüden scheinen nach läufiger Hündin zu riechen und werden deshalb gerne von Rüden bestiegen, das kommt vor, ist aber nicht die Regel. Es gehört aber mit zu den bekannten Risiken einer Kastration.
Es ist wirklich schade, daß du keinen Probelauf mit dem Chip machen kannst. Für die meisten Rüdenhalter ist diese Möglichkeit eine große Hilfe. Ich kann verstehen, daß du vor einer engültigen Entscheidung zurückscheust. Die Meinungen zur Gewichtsgrenze scheinen ja geteilt zu sein, vielleicht kannst du dich dazu ja noch mal bei einer anderen TÄ beraten lassen.
Die Rüdenhalter meiner Bekanntschaft, die mit denselben Problemen zu kämpfen hatten wie du, haben sich nach dem Chip alle für die Kastration entschieden und sind damit zufrieden.
Ist dein Hund eher selbstsicher oder ängstlich im Wesen? Kastration ist bei unsicheren Hunden nicht angebracht, denn die Stresshormone haben dann freiere Bahn. Testosteron stärkt unter anderem das Selbstwertgefühl. Aber wenn dein Hund sonst ausgeglichen und selbstsicher ist, wird er es auch als Kastrat mit hoher Wahrscheinlichkeit bleiben. Weil ein Hund mit stabilem Wesen eben nicht nur auf den Schuß Testosteron angewiesen ist, um ihm Sicherheit zu geben.
Dagmar & Cara