Beiträge von dagmarjung

    Zitat


    11 Minuten Traben??? Wie schnell soll das denn sein?


    Naja, lockeres Trabtempo eben. Die Strecke ist einen Kilometer lang, der Hund soll sie in höchstens 11 Minuten zurücklegen. Das entspricht einem flotten Spazierengehen oder langsamen Joggingtempo des begleitenden Menschen.
    Das ganze ist der vom VDH seit einiger Zeit vorgeschriebene Belastungstest, den Möpse und andere brachyzephale Rassen vor der Zuchtverwendung ablegen müssen.

    Zum Vergleich: Zwergpinscher und Zwergschnauzer müssen vor der Zuchtzulassung eine Ausdauerprüfung ablegen, bei der sie 10 Kilometer trabend am Fahrad zurücklegen. Gleich im Anschluss werden einige Gehorsamsübungen verlangt, um zu zeigen, daß die Hunde körperlich und mental fit und keineswegs an der Belastungsgrenze angelangt sind.

    Dagmar & Cara

    Stichwort Rosa Brille der Mopsbesitzer: In der Studie zum Belastungstest wurden 40 Standardmöpse getestet. Sie gehörten Privatleuten, die sich freiwillig gemeldet hatten. Man darf davon ausgehen, daß alle diese Mopshalter felsenfest davon überzeugt waren, ihre Möpse seien fit genug, um den Test zu bestehen. (1 Kilometer traben in 11 Minuten). Denn wenn man schon weiß oder befürchtet, der eigene Hund könnte versagen, wozu sollte man sich dann freiwillig blamieren?

    Das Ergebnis war, daß die Hälfte, also 20 von 40 Hunden den Test nicht bestand. Das macht nachdenklich.


    http://edoc.ub.uni-muenchen.de/14704/1/Martin_Verena_Marlene.pdf

    Dagmar & Cara

    Um das Verhalten der Hunde im Video zu erklären, muß man nicht vom Einsatz eines Reizstromgerätes ausgehen. Die Hilfsmittel im Trainingsvideo sind Stachelhalsbänder mit kurzen, leicht zu greifenden Schlingen daran.
    Er arbeitet mit den Hunden zunächst einzeln, danach erst zu mehreren. Wird ein Hund zu schnell oder hängt zurück, greift er in die Schlinge und zieht kurz, bis der Hund wieder in der gewünschten Position ist. Dort wird er dann in Ruhe gelassen.
    Halt so, wie man es bis vor eingen Jahrzehnten auf allen Hundeplätzen machte und auf einigen rückständigen bis heute macht.

    https://www.youtube.com/watch?v=Z12atwx ... -A&index=5


    Dagmar & Cara

    Meine Hündin habe ich bestens sozialisiert von einer guten Züchterin bekommen. Und sie meldet sich ebenfalls bis heute nicht, wenn sie muß. (Einzige Ausnahme ist akuter Durchfall, und auch dann nur ganz dezent.) Es gibt solche Hunde. Stubenrein ist sie trotzdem ohne Probleme geworden, nur muß eben ich selber die Zeiten im Hinterkopf behalten.
    Dein Junghund ist erst seit wenigen Tagen bei euch und hat nicht nur eine, sondern bereits mehrere große Umstellungen in seinem Leben hinter sich. Hab Geduld und geh im Zweifelsfall noch etwas öfter mit ihm raus, dann wird es werden. Daß er einen festen Löseplatz draußen akzeptiert, ist schon ein sehr großer Schritt in die richtige Richtung.
    Schimpf nicht, wenn drinnen was passiert - auch kein Pfui oder Nein. Die Gefahr einer Fehlverknüpfung ist wirklich sehr groß, schnell hast du einen Hund, der es tunlichst vermeidet, sich in deiner Gegenwart zu lösen. Gerade bei einem Hund aus dem Tierschutz ist der Aufbau des Vertrauens das Allerwichtigste.

    Alles Gute für euch und Ben,

    Dagmar & Cara

    Elementary, my dear Watson:
    Die Hunde wurden ganz klar mit negativer Verstärkung und Strafe trainiert. Auch wenn man bedenkt, daß der Gang mit tief hängendem Schwanz und einer Kopfhaltung nicht über der Rückenlinie schäferhundtypisch ist, wirken sie leicht devot. Sie sind sehr bemüht, nichts falsch zu machen, um unangenehme Konsequenzen zu vermeiden. Freudig arbeitende Hunde sehen anders aus, aber verängstigt sind sie nicht.
    Ich bin ein zweiter Sherlock Holmes! :D

    Nein, ist gelogen. Hier gibts die Auflösung:
    https://www.youtube.com/watch?v=Z12atw…7kcCB-A&index=5

    "Zur Machine gedrillt'" finde ich ein Klischee. Das hier ist eben Arbeit und kein entspannter Gassigang. Ein paar Minuten Fußlaufen und Abliegen ist sicher zumutbar. Wir wissen nicht, wie das Leben dieser Hunde sonst aussieht.
    Die Ausbildungsmethode ist natürlich nicht mehr zeitgemäß, aber sie funktioniert. Bis vor etwa 30 Jahren war sie Standard.

    Dagmar & Cara

    Nimm doch für solche Situationen eine Kettenleine und ein Halsband statt des Geschirrs. Das Halsband sitzt so hoch, daß er mit den Zähnen nicht drankommt, und auf eine Metallkette zu beißen macht keinen Spaß. Dann mußt du ihn nicht permanent beachten (und damit ungewollt belohnen), um Leine und Geschirr zu retten.


    Dagmar & Cara

    Ich kenne hier vor Ort auch mehrere Hundetrainerinnen, die Beratung vor dem Kauf als Service umsonst anbieten, und auch bei denen wird es nicht nachgefragt. Schade!

    Ich verstehe nicht, weshalb hier so auf dieser Idee rumgehackt wird. Es geht doch nicht darum, den Leuten vorzuschreiben, welche Rassen sie haben dürfen oder nicht, sondern darum, ihre Lebenssituation und ihre Erwartungen an den Hund abzuklären und sie vor groben Mißgriffen zu warnen. Viele Beispiele solcher Mißgriffe wurden ja genannt, ich könnte aus meiner Umgebung noch einige weitere liefern. Ein Trainer muß kein intimer Kenner sämtlicher Hunderassen dieser Welt sein, um über die grundlegenden Dinge aufzuklären, die hier alle schon erwähnt wurden.

    Ich stelle mir vor, daß die Leute einfach gar nicht auf die Idee kommen, eine Hundetrainerin in Anspruch zu nehmen, bevor der Hund überhaupt da ist. Frühestens denkt man an Hundetrainer, wenn man eine Welpenstunde sucht, ansonsten oft erst wenn der Hund Probleme macht.

    Immerhin freut es mich, daß doch recht viele potentielle Hundehalter den Weg hierher ins Forum oder in andere Hundeforen finden und nachfragen, ob ein Hund in ihr Leben passt und wenn ja, welche Rasse. Das geht ja in dieselbe Richtung wie das, was Rütter und andere Hundetrainer anbieten. Ob die hier Ratsuchenden sich dann doch den Kangal in die städtische Mietwohnung holen oder dem zehnjährigen Töchterchen einen Aussie zur alleinverantwortlichen Erziehung schenken, das kann natürlich niemand wissen. Letzendlich liegt es immer an den Menschen selber, wie sie mit den Informationen umgehen. Aber ich meine doch, daß hier schon einige Ratsuchende ins Nachdenken gekommen sind.


    Dagmar & Cara