Beiträge von dagmarjung

    Ach, hat er das? Das ist mir neu. - Wie auch immer, wenn du rauskriegst, was es mit dieser positiven Konditionierung des Leinenruckelns/E-Impuls auf sich hat, das würde mich brennend interessieren!

    In seinem Video sagt er erst, er konditioniert das positiv, also E-Impuls - Spielzeug.
    Dann aber setzt er den E-Impuls bei der Sitz- Platz- Steh- Übung ganz klassich nach Lehrbuch als negative Verstärkung ein: Die Einwirkung ist unangenehm, der Hund beendet sie durch Ausführen des Kommandos: Also Kommando, Einwirkung, der Hund tut das Gewünschte, Stop der Einwirkung, der Pfeifton wirkt zusätzlich als Sicherheitssignal und sagt dem Hund, es war richtig so. Der Trainer weist auch zu Recht darauf hin, daß ein superexaktes Timing wichtig ist, um den Hund nicht versehentlich für richtiges Handeln zu bestrafen, und das solche Fehler sogar erfahrenen Ausbildern passieren. Die Methode ist also nicht gerade anfängerfreundlich.

    Heute trainiert man diese Übung im Obedience längst mit rein positiver Verstärkung, das ist Standard, funktioniert hervorragend, und auch Anfänger können mit dem einen oder anderen falschen Click keinen größeren Schaden anrichten als eine minimale Lernverzögerung.

    Dagmar & Cara

    Das ist jetzt nur so eine Idee und ich weiß nicht, ob man das auf Hunde übertragen kann, aber ich habe selbst Arthrose in den Knien und mir fällt es leichter, Treppen rückwärts runter zu gehen. Die Bewegung staucht dann nicht so wie vorwärts, und ich fühle mich sicherer, zB beim Aussteigen aus der Straßenbahn.
    Kann deine Hündin rückwärts gehen? Oder es vielleicht lernen, wenn sie geistig noch fit ist? Ganz vorsichtig natürlich und erstmal über eine Stufe.

    Dagmar & Cara

    Noch ein Nachtrag: der Name ist Daniel Schwizgebel, sorry für Schreibfehler.

    ausführlichere Auszüge aus seinem Buch finden sich hier:
    http://www.wuff-online.com/forum/archive/…p?t-106354.html

    Keine neue Methode, sondern Ende des vorigen Jahrhunderts entwickelt. Das Buch ist von 1999.
    Der Trainer mit Schwerpunkt Hundesport (IPO und Obedience) arbeitet im wesentlichen mit negativer Verstärkung. Hinzu kommen aber auch positive Belohnungen wie Spiel, Beute, Futter.
    Geboren in den 50er Jahren, kommt Schwizgebel aus der Tradition der Schäferhundvereine und war erfolgreicher Sport- und Diensthundeführer. Vor diesem Hintergrund muß man den Fortschritt seiner Methode gegenüber älteren harten, auf Strafe basierenden Methoden verstehen. Bei seiner Art der negativen Verstärkung lernt der Hund, einen mäßig unangenehmen Reiz durch eigenes Handeln zu beenden bzw im fortgeschrittenen Stadium ganz zu vermeiden, indem er auf Kommandos korrekt reagiert. Das und nichts Weitergehendes ist mit 'Aktivieren statt Hemmen' gemeint. Nach Schwizgebel wird der Hund durch Strafe gehemmt, durch negative Verstärkung aber aktiviert.

    Ganz klassisch wird ein mäßig unangenehmer Reiz gesetzt, und zwar mit dem Halsband: Zug und/oder elektrisch. Der Hund arbeitet, um diese Unannehmlichkeit zu beenden.
    Wo und wie nun aber derselbe Reiz zum sekundären positiven Verstärker konditioniert wird,und vor allem warum, verstehe ich nach wie vor nicht. Das ist doch eigentlich widersinnig, wenn man über negative Verstärkung ausbilden will, den negativen Reiz in einen positiven zu verwandeln? Warum nicht als zusätzlichen positiven Marker den Clicker oder ein anderes Signal verwenden? Leider fand ich dazu keine Erklärung in den Ausschnitten aus dem Buch. Die Antwort würde mich nach wie vor interessieren.

    Heute verfügen wir über ausgereifte Ausbildungsmethoden der positiven Verstärkung mittels Markertraining, wobei der Hund von Anfang an nur über Belohnung lernt, dadurch frei agiert. Längst ist bewiesen, daß auch ganz ohne Druck zuverlässige Leistung erreichbar ist, sichtbar freudige Arbeit der Hunde wird vom Hundesportler jedenfalls in Obedience angestrebt und vom Richter erwartet.
    So gesehen, finde ich Schwizgebels Konzept veraltet. Das Bessere ist eben der Feind des Guten.

    Dagmar & Cara

    Nachtrag:

    Zugleich konditioniert er aber tatsächlich den elektrischen Reiz bzw das Ruckeln am Halsband als positiven sekundären Verstärker wie den Clicker, der einen primären Verstärker ankündigt, Leckerchen oder Spiel.

    wiederum zugleich wird Halsband (mit oder ohne Stromreiz) ganz klassisch als negative Verstärkung eingesetzt: der Hund soll zB dem Zug am Halsband weichen und seine Richtiung ändern.

    wie das zusammengehen soll, wird mir aus den kurzen Ausschnitten der Leseproben noch nicht klar.

    Dagmar & Cara

    Ein Eimer Wasser auf den Kopf ist die beste Methode, heißt es. Wirksam aber schmerzlos.Die anderen genannten Tricks sind eher Notlösungen, weil man draußen beim Spazierengehen ja kein Wasser zur Verfügung hat.
    In der eigenen Wohnung kann man sich aber was bereitstellen.
    Auf unserem Hundeplatz stehen gerade in den Basis- und Junghundekursen immer einige gefüllte Eimer bereit. Sie werden vor allem als Hundetränke genutzt, oder um mal eine Pinkelstelle zu übergießen, aber für den Notfall sind sie immer einsatzbereit.

    Ich hoffe, ihr findet die Ursache für das Verhalten eurer Hunde und könnt an einer Lösung arbeiten.

    Dagmar & Cara

    :applaus: Toll, daß du so hilfsbereit einspringst!

    Es ist natürlich nicht einfach. Der junge Hund ist ja gerade in dem Alter, wo er die Stubenreinheit lernt bzw unbedingt lernen sollte. Ihn ausgerechnet jetzt an Welpenpads zu gewöhnen heißt leider, ihn daran zu gewöhnen, ins Haus zu machen, womöglich dauerhaft, denn 6 bis 10 Wochen ist eine lange Zeit für einen so jungen Hund. Das ist wirklich sehr ungünstig. Stubenreinheit ist ja anders als Sitz, Platz oder Rückruf weniger eine Frage des Kopflernens, sondern eine Frage der Gewöhnung im jungen Alter. Deshalb kann man auch nicht übergangsweise mal umtrainieren und später dann doch wieder richtige Stubenreinheit erwarten.

    Andererseits kann ich es nachvollziehen, daß du einen größeren Welpen nicht ständig die Treppen rauf und runter tragen kannst. Ich könnte das auch nicht. Und selber laufen soll er noch nicht, zumindest nicht so oft.
    Besteht vielleicht die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Tierheim eine Übergangslösung zu finden? Eventuell kann man dort eine Pflegestelle vermitteln, die das leisten kann, was dir schwer fällt. Sicher hat man doch dort noch ein Interesse daran, daß es dem Kleinen gut geht.

    mit guten Wünschen für die Genesung deiner Nachbarin,

    Dagmar & Cara

    Falls deine Hündin regelmäßig und von verschiedenen Rüden bestiegen und berammelt wird, würde ich das mal vom Tierarzt abklären lassen. Manchmal riecht eine Hündin auch außerhalb der Läufigkeit gut für die Rüden, das kann auch mal mit krankhaften, insbesondere entzündlichen Prozesssen zusammenhängen.
    Umgekehrt gibt es natürlich einzelne Rüden, die wahllos alles besteigen wollen, was nicht bei drei auf dem Baum ist.

    Im Ansatz unterbinden finde ich leichter, also schon energisch und mit deutlicher verbaler Ansage blocken wenn der Rüde gerade erst Interesse zeigt, sich passend hinstellt oder den Kopf auf den Rücken der Hündin legt. Also spätestens dann deutlich werden!

    "Die Braut ist ja so was von heiß! Aber die Schwiegermutter... Au weia!"

    Dagmar & Cara

    Bewegung, Aktion, Spiel und Aufregung regen die Verdauung und die Blase an. Deshalb muß der Hund dann sehr viel öfter raus als wenn er gechillt in der Ecke liegt, während du in der Wohnung anderen Tätigkeiten nachgehst. Daher ist es ganz normal, wenn der Hund im normalen Alltag mit dir problemlos mehrere Stunden durchhält, aber bei Spiel, Spaß und Action mit deinem Freund plötzlich ganz dringend muß.
    Die beste Vorbeugung gegen Unfälle: entweder auf wilde Spiele in der Wohnung zu verzichten oder sofort nach dem Spiel raus, selbst wenn man vor einer halben Stunde erst vom Spaziergang heimgekommen ist.
    Auf unserem Hundeplatz wird nicht ohne Grund die Trainingsstunde nach einer halben Stunde für eine Pinkelpause unterbrochen, die dann von den Hunden auch gerne genutzt wird.

    Dagmar & Cara

    Du schreibst, du kannst sogar Rindergehacktes für die Katzen ruhig auf dem Boden stehen lassen. Das verstehe ich nicht, denn das ist doch auch rohes Fleisch?
    Muß das Fleisch nicht nur roh, sondern auch in Brockenform sein für deinen Hund?

    Dagmar & Cara