Stichwort Schipperke: So einer wäre beinahe bei mir eingezogen! Leider hat die Hündin die Welpen dann nicht ausgetragen, und da ich zeitlich gebunden war, mußte ich mich kurzfristig für eine andere Rasse entscheiden, denn es gibt nur ganz wenige Züchter in Deutschland. Aber jedenfalls habe ich mich so gründlich wie möglich über die Rasse informiert und auch einige Schipperke kennengelernt.
Also... der Rassestandard erlaubt eine relativ grosse Bandbreite, aber der Schipperke ist meist doch ein sehr kleiner Hund. Zwergpinscher oder Zwergschnauzer dürften ein guter Vergleich sein. Bei guten Proportionen mit nur geringen Verzwergungsmerkmalen (Rundschädel, Glubschaugen) wirkt der Schipperke auf Bildern aber oft größer als er ist. Ich kenne keinen Schipperke, der die erlaubten 9 Kilo erreicht hätte, dagegen lagen die meisten eher im unteren Bereich von knapp 4 bis 6 Kilo. Das sind schon Zwerghunde.
Radfahren: Ein Schipperkehalter mit 2 Rüden berichtete mir, daß sein einer Hund sehr begeistert und auch ausdauernd dabei ist, während der andere davon gar nichts hält, überfordert wäre und nur im Körbchen mitfährt. Beide Hunde sind etwa gleich alt. Sportlichkeit ist also individuell sehr verschieden, das haben mir auch andere Halter und Züchter gesagt.
Der Schipperke zählt offiziell zu den Schäferhunden, aber Rassegeschichte, Wesensbeschreibung und andere Indizien legen nahe, daß es sich eher um einen kurzhaarigen Spitz als um einen nahen Verwandten der großen belgischen Schäferhunde handelt. Bei unkupierten Schipperkes findet man etwa 75% spitztypische Ringelruten gegenüber 25% schäferhundtypischen Hängeruten. Auch die Verwendung der Rasse über die Jahrhunderte entspricht eher einem meldenden Wachhund als einem Hütehund. Gesicht und Ausdruck sind ebenfalls sehr spitzähnlich usw.
Also wenn du Schipperke magst, aber wegen der Seltenheit der Rasse keinen oder nicht in der gewünschten Zeit bekommst, könntest du dich alternativ auch mal bei den Spitzen umschauen.
Haare: der Schipperke hat ein dichtes Stockhaar mit Unterwolle, haart also phasenweise sehr stark, dann hat man viel Mühe, die Wohnung sauberzuhalten. (ich hatte keinen, wohl aber eine stockhaarige Schäferhündin.)
Meine Kleinpudelhündin dagegen muß ich alle paar Tage kämmen, das dauert 10 Minuten, gelegentlich baden und scheren (lassen). Und ja, Dreck bringt sie auch rein, aber keinesfalls mehr als früher die Schäferhündin.
Dafür brauche ich keine Haare von Teppichen, Kleidung und Sofa klauben und bin jederzeit gern gesehener Gast mit Hund in den Wohnungen anderer Leute. Anders gesagt: die Haare des Hundes erfordern so oder so einen gewissen Arbeitsaufwand.
Dagmar & Cara