Noch ein Nachtrag: der Name ist Daniel Schwizgebel, sorry für Schreibfehler.
ausführlichere Auszüge aus seinem Buch finden sich hier:
http://www.wuff-online.com/forum/archive/…p?t-106354.html
Keine neue Methode, sondern Ende des vorigen Jahrhunderts entwickelt. Das Buch ist von 1999.
Der Trainer mit Schwerpunkt Hundesport (IPO und Obedience) arbeitet im wesentlichen mit negativer Verstärkung. Hinzu kommen aber auch positive Belohnungen wie Spiel, Beute, Futter.
Geboren in den 50er Jahren, kommt Schwizgebel aus der Tradition der Schäferhundvereine und war erfolgreicher Sport- und Diensthundeführer. Vor diesem Hintergrund muß man den Fortschritt seiner Methode gegenüber älteren harten, auf Strafe basierenden Methoden verstehen. Bei seiner Art der negativen Verstärkung lernt der Hund, einen mäßig unangenehmen Reiz durch eigenes Handeln zu beenden bzw im fortgeschrittenen Stadium ganz zu vermeiden, indem er auf Kommandos korrekt reagiert. Das und nichts Weitergehendes ist mit 'Aktivieren statt Hemmen' gemeint. Nach Schwizgebel wird der Hund durch Strafe gehemmt, durch negative Verstärkung aber aktiviert.
Ganz klassisch wird ein mäßig unangenehmer Reiz gesetzt, und zwar mit dem Halsband: Zug und/oder elektrisch. Der Hund arbeitet, um diese Unannehmlichkeit zu beenden.
Wo und wie nun aber derselbe Reiz zum sekundären positiven Verstärker konditioniert wird,und vor allem warum, verstehe ich nach wie vor nicht. Das ist doch eigentlich widersinnig, wenn man über negative Verstärkung ausbilden will, den negativen Reiz in einen positiven zu verwandeln? Warum nicht als zusätzlichen positiven Marker den Clicker oder ein anderes Signal verwenden? Leider fand ich dazu keine Erklärung in den Ausschnitten aus dem Buch. Die Antwort würde mich nach wie vor interessieren.
Heute verfügen wir über ausgereifte Ausbildungsmethoden der positiven Verstärkung mittels Markertraining, wobei der Hund von Anfang an nur über Belohnung lernt, dadurch frei agiert. Längst ist bewiesen, daß auch ganz ohne Druck zuverlässige Leistung erreichbar ist, sichtbar freudige Arbeit der Hunde wird vom Hundesportler jedenfalls in Obedience angestrebt und vom Richter erwartet.
So gesehen, finde ich Schwizgebels Konzept veraltet. Das Bessere ist eben der Feind des Guten.
Dagmar & Cara