Die Regel hat durchaus Sinn, auch wenn gerade ab dem Alter deines Hundes die Versuchung groß ist, den bewegungsbegeisterten Junghund schon früher als empfohlen mit ans Rad zu nehmen.
Wenn der Hund seinen zu Fuß gehenden Menschen freilaufend begleitet, ergibt sich ganz von selbst ein Wechsel zwischen Gehen, Toben, Rennen, Stehenbleiben um zu Schnüffeln usw. Der Hund kann nach eigenem Bedürfnis Pausen einlegen. Die Gefahr der Überforderung ist kaum gegeben.
Egal ob mit oder ohne Leine, gerade der junge Hund läßt sich nur zu gern von der Geschwindigkeit des Radfahrens mitreißen und merkt selbst nicht, wenn er sich überfordert. Und durch das freudige Mitmachen des Hundes ist das dann auch für den Menschen nicht zu bemerken. Die Kraft und Ausdauer hat der Hund schon, aber die Gelenkstabilität noch nicht.
Die Bewegung ist gleichmäßig und einseitig, mit weniger Pausen, es sei denn, du steigst konsequent alle 50 Meter ab, und das tut man im praktischen Leben dann doch nicht.
Die Schäden zeigen sich auch nicht gleich, sondern erst in einigen Jahren.
Vom Fahrad mitgezogen, bevorzugen Hunde sehr bald die härteren Wege, auf die du mit dem Fahrad auch in Parks und Wäldern angewiesen bist, anstatt auf dem weicheren Gras oder Waldboden mitzulaufen, es sei denn, sie wollen dort kurz was schnüffeln. Auf den harten Wegen läuft es sich nämlich kraftsparender.
Falls du das Gefühl hast, deinem Hund nicht mehr hinterherzukommen, wäre zu überlegen, ob dein Hund nicht eher lernen sollte, sich mehr an dir zu orientieren, als daß du überlegst, wie du ihm schneller folgen kannst. Es ist dem Hund durchaus zuzumuten, Kreise um dich zu laufen, meine ich.
Hab noch ein paar Monate Geduld, auch wenn es schwerfällt. Dann wird dein Hund viele gesunde Jahre am Fahrrad mitlaufen können.
Dagmar & Cara