Ich finde, auch ein Familienhund darf eine gute Kondition haben. Das ist gesund und wenn Ihr als Halter ihm nicht nur das Minimalprogramm an Bewegung bieten wollt, ist das doch schön für den Hund.
Daß er nach einem längeren Aufenthalt im Tierheim nicht so fit ist, ist normal, aber das wird sich bei euch auch ohne spezielles Trainingsprogramm geben.
Was das Ballwerfen betrifft, dieser Bewegungsablauf baut keine Kondition auf, sondern fordert sie nur ab und belastet die Gelenke durch das Abstoppen beim Greifen des Balls. Auch das Stichwort Balljunkie wurde schon genannt. Ich bin trotzdem nicht so negativ gegenüber Ballwerfen eingestellt wie andere hier. Sofern man die Grenze beurteilen kann zwischen Spaß und Sucht, kann man dem Hund die Freude schon mal gönnen. (20 mal hintereinander ist aber auch in meinen Augen zuviel)
Den Ball kann man auch kreativer einsetzen als ihn nur zu werfen, indem man ihn versteckt und suchen läßt oder ihn für den Hund schwer erreichbar plaziert, auf einem Stapel Ästen, unter einem Eimer oder sonstwo, wo der Hund denken, klettern oder balancieren muß, um ihn zu erreichen. Damit ist er länger beschäftigt als mit dem einfachen Wiederbringen und muß denken, statt nur zu hetzen.
Die Kondition eures Hundes wird sich von allein verbessern, wenn ihr ihm weiterhin Bewegung ermöglicht, ohne ihn zu forcieren. Trab ist dabei besser als Galopp. Schwimmen und im Wasser waten sind sehr gut. Viele Pausen sind wichtig. Hört auf, lange bevor der Hund Anzeichen von Überforderung zeigt. Lieber am Anfang nur wenig machen und dann ganz allmählich steigern, wenn der Hund euch zeigt, daß er mehr kann. Wie schon gesagt, ist Ballwerfen dabei kein geeigneter Indikator. Die Erregung des Hetzens läßt viele Hunde ihre körperlichen Grenzen vergessen. Wenn sie dann doch eine Pause machen, sind sie schon ziemlich erledigt.
Ansonsten wünsche ich euch viel Freude mit eurem Hund!
Dagmar & Cara