Beiträge von dagmarjung

    Zwei mögliche Ursachen für zunehmende Agression nach Setzen des Chips, falls es wirklich damit zusammenhängt:

    - die Verschlimmerung der prolligen Rüdenverhaltens in den ersten Wochen, denn der künstliche Hormonersatz im Chip und das restliche echte Testosteron wirken zusammen und damit doppelt. Ist das echte Testosteron verbraucht und wird nicht mehr nachproduziert, setzt die eigentlich erwünschte Wirkung des Chips ein. Dann zeigt sich der Hund so, wie er auch bei einer echten Kastration wäre. Bis zum Abklingen des Chips, wo es noch einmal zur Doppelwirkung kommen kann.

    - Testosteron bewirkt unter anderem ein gesteigertes Selbstbewußtsein, es gilt auch als Hormon des sozialen Erfolges. Unsichere Rüden werden daher leicht angstagressiv, wenn ihnen das Testosteron genommen wird, das sie zur inneren Stabilisierung brauchen. Die Kastration eines unsicheren Rüden gilt daher als tierärztlicher Kunstfehler.

    Ich würde als Lektüre, Kastration und Verhalten beim Hund / Sophie Strodtbeck und Udo Gansloßer, empfehlen.

    Dem kann ich mich nur anschließen, wenn du ausführlichere Informationen willst.

    Dagmar & Cara

    Junge Welpen haben eine Art Kindersicherung von der Natur mitbekommen. Sie sorgt dafür, daß sie sich stark an die Wurfhöhle gebunden fühlen und sich nicht weit davon entfernen, so daß die Eltern auf die Jagd gehen und die Jungen am Bau zurücklassen können. Dieses Wildhunderbe zeigt sich auch noch bei unseren Hunden. Daß es in den allerersten Tagen bei deinem Welpen anders war, liegt nur daran, daß er sich noch nicht so recht bei dir zuhause gefühlt hat.
    Diese Hemmung verliert sich ganz von selbst, wenn der Welpe älter wird. Bis dahin kannst du ihn an die gewünschte Stelle tragen oder sonstwie transportieren.

    Dagmar & Cara

    Ich finde, es kommt viel darauf an, wie ruhig oder anregend der übrige Tag für den Hund verläuft.

    Meine Hündin zB liegt als Einzelhund in einer ruhigen Singlewohnung ganz überwiegend nur dösend oder schlafend rum, solange ich nicht mit ihr draußen bin. Das ist schon sehr reizarm. Dewegen sehe ich zu, daß wir viel gemeinsam draußen sind, ich nehme sie mit , wo es geht usw. Da kommen wir oft auf über drei Stunden täglich, wobei es wie gesagt auch mal Begleitung und nicht nur reine Gassizeit nur für den Hund ist. Ich sehe zu, daß der große Gang am Spätnachmittag mindestens 2 Stunden lang ist. Nicht nur reine Bewegung, sondern auch ruhigere Tätigkeiten wie rumsitzen und die Welt beobachten, in der Wiese schnobern, im Wald buddeln usw.
    Cara ist dabei sehr ausgeglichen und entspannt.

    In einem Haushalt mit mehr als einem Hund, in einer größerer Familie oder sagen wir mal einem Reiterhof ist halt ständig mehr Leben und daher auch mehr Anregung für den Hund, wobei auch reines Rumliegen und Beobachten anregend ist - wenn es halt etwas zum Beobachten gibt.
    Der Alltag der Hunde von Corinna ist insgesamt anregender als der von meiner Cara, deswegen können ihre Gänge kürzer ausfallen.

    Wenn du den Eindruck hast, dein Hund ist etwas überfordert, dann probier es aus, deine Gänge zu reduzieren und du wirst ja dann sehen, ob er entspannter wird.

    Dagmar & Cara

    Rassegeschichtlich sieht das doch so aus: Foxterrier und Jack Russel haben dieselben Vorfahren; während aber der Foxl zum Begleit- und zeitweise auch Modehund wurde und in die Standardzucht ging, blieb der Jack Russel noch längere Zeit ein reiner Gebrauchshund für die Jagd. Inzwischen ist aber auch er zum Begleit- und Modehund geworden, wilde Vermehrung inclusive.
    Mich wundert halt, daß du die eine Rasse ablehnst, die andere aber nicht, denn so unterschiedlich sind sie nicht. Man könnte sogar sagen, daß es dieselbe Rasse in zwei Zuchtlinien ist.
    Falls du also rassebedingte Verhaltensprobleme befürchtest oder das typischen Terrierwesen nicht magst, würde ich sowohl vom Foxl als auch vom Jack Russel abraten und natürlich ebenso von der Kombination beider.

    Was mich grade etwas verwirrt, wenn die Frau die Hündin erst übernommen hat und nichts von der Trächtigkeit wusste, woher kann sie den Vater benennen.


    Das finde ich auch sehr seltsam.


    Dagmar & Cara

    Der erfahrene Tierarzt Rückert schreibt zu neuen Erkenntnissen in Bezug auf die Kastration bei Hunden:

    Die Kastration beim Hund - Ein Paradigmenwechsel - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert

    Was man tun kann, um die Läufigkeit der Hündin stressfrei zu durchleben:
    Sich gründlich über den normalen Ablauf der Läufigkeit informieren;
    den Zeitpunkt im Kalender vermerken, damit man weiß, wann die nächste Hitze zu erwarten ist,
    die Hündin in der kritischen Zeit nur an der Leine ausführen und natürlich auch an der Leine keinen Kontakt zulassen,
    die läufige Hündin NIEMALS alleine im Garten lassen, auch nicht kurzfristig.
    Überlaufene Gassigebiete und Hundeauslaufflächen meiden und lieber einsamere Wge suchen.
    Entgegenkommende Hundebesitzer schon aus einiger Entfernung aufmerksam machen "Achtung, läufige Hündin!"
    Für Notfälle (selten!) kann es nützlich sein, eine zweite Leine oder einen Strick dabei zu haben, um einen Rüden dingfest zu machen und seinem HH wieder zuzuführen.

    Du schreibst, eine beliebte Gassistrecke führt an eurem Haus vorbei. Heißt das, viele Hunde werden dort ausgeführt oder gibt es bei euch viele Streuner?
    Im ersten Fall sehe ich keine Probleme, wenn du bei Begegnungen entsprechend vorwarnst. Das letztere wäre heute in Deutschland eher ungewöhnlich, sollte es aber tatsächlich der Fall sein, kann ich deinen Wunsch nach einer Kastration verstehen. Trotzdem sollte eine Hündin die Pubertät durchleben können und wirklich erwachsen werden, das heißt nicht eine, sondern drei Läufigkeiten und die danach folgenden Zyklusphasen durchleben dürfen.
    Viele Neuhundehalter, die sich zunächst große Sorgen um die Läufigkeit und ihre Risiken machten, kommen damit dann doch sehr gut klar. Eine Läufigkeit dauert normalerweise 21 Tage und findet 2 x im Jahr statt, damit kann man schon leben. Niemand muß deshalb seine Hündin nachts um drei Gassi führen! ;)


    Dagmar & Cara

    Ich war spontan ohne Hund auch da...
    Man mußte für die Hasenzugmaschine echt 5 Euro bezahlen??? :omg:
    Ich hatte angenommen, das wäre im Eintrittspreis enthalten gewesen
    Fand ich ohnehin etwas grenzwertig, den Hunden noch extra zu zeigen, wie toll es ist, kleine tierartige Objekte zu hetzen. Mal abgesehen davon, daß der Parcours nicht gerade gelenkfreundlich gesteckt war.

    Ansonsten gab es im Programm die üblichen Verdächtigen, die man in Hannover auf jeder Hundemesse sieht, von daher für mich nichts Neues. Waren trotzdem ein paar nette Stunden, weil ich einige Bekannte getroffen habe.

    Dagmar & Cara

    Wie funktioniert das Absitzen wenn ich nicht Sitz als Kommando nehmen darf? Ganz einfach, Leine wird senkrecht hochgestellt so das sie zwar auf Spannung, jedoch nicht auf Zug ist, es darf natürlich auch kein Ruck ausgeübt werden. Sie wird einfach nur senkrecht gehalten. Aufgrund des Winkels wird sich der Hund früher oder später entscheiden sich hinzusetzen. Sobald der Hintern am Boden ist wird die Leine wieder normal gehalten. Das ist alles.
    Der Unterschied zum Kommando Sitz ist das er bei dieser Variante die Wahl hat stehen u bleiben oder sich hinzusetzen, er setzt sich nur aus Bequemlichkeit nachher einfach hin. Beim Kommando verlangst du direkt etwas und lässt keine Wahl offen, er muss sich hinsetzen, viele Hh erlebt man, wenn der Hund sich dann nicht schnell genug setzt verzweifelt oder aggressiv (neulich bin ich einem Begegnet der seinem Hund dermaßen Sitz um die Ohren gehauen hat, das man es glaub ich im Nachbarort hören konnte)...

    Das ist Konditionierung über negative Verstärkung: dem Hund wird etwas Unangenehmes zugefügt, nämlich (leichter) Druck auf die Kehle. Tut er das Gewünschte, um dem Druck auszuweichen, hört der Druck sofort auf.
    Das und nichts anderes ist die Belohnung für die richtige Reaktion des Hundes. Alles andere, ob Lob oder Leckerchen kann zwar noch obendrauf kommen, ist aber eigentlich nicht nötig. Das Prinzip "Schmerz laß nach" ist, wie wir alle wissen, eine hochwirksame Belohnung, und es gilt nicht nur für Schmerzen, sonderen auch für weit geringere unangenehme Empfindungen.
    Deshalb lehnen Trainer, die überwiegend mit negativer Verstärkung arbeiten, weitergehende Belohnung wie Leckerchen oder Spielzeug oft ab oder verwenden sie nur selten, sie benötigen sie ja auch nicht.

    Nach genau dieser Methode wurde vor Jahrzehnten üblicherweise in Erziehungskursen das Absitzen veranlaßt, um dem Hund das Kommando 'Sitz' beizubringen. Im Moment, in dem der Hund dem Druck weicht und sich setzt, sagt man 'Sitz'. Nach einigen Wiederholungen kann man das Kommando dann direkt vor dem Leinenzug sagen, quasi als Warnzeichen. Hört der Hund das Kommando, weiß er, was er tun muß, um den Leinenzug zu vermeiden, er setzt sich.
    Beim Aufbau über negative Verstärkung ist es dem Hund gegenüber nur fair, ein Kommando (Warnzeichen) zu geben, wenn man ein bestimmtes Verhalten von ihm verlangt.
    Der Hund soll schon wissen, ob er im Dienst ist oder nicht.

    Beim Aufbau über positive Verstärkung wie von L'eau beschrieben verknüpft der Hund das Sitz mit angenehmen Empfindungen, beim Aufbau über negative Verstärkung mit unangenehmen. Denn um zur Belohnung den Druck wegnehmen zu können, muß ich ihn ja erst einmal aufbauen. Das wirkt - obwohl nicht beabsichtigt - immer als Strafe.

    Lernen können Hunde auf beide Arten, und sachgemäß ausgeführt, hält sich der Stress für den Hund auch bei negativer Verstärkung in Grenzen, weil er schnell lernt, wie er die unangenehme Einwirkung vermeiden kann.
    Wer freudige Mitarbeit erwartet, wird natürlich unbedingt auf positive Verstärkung setzen. Und nur ganz selten einmal und nur, wenn der Hund das Kommando schon sicher beherrscht, aber nicht ausführen will, auf negative Verstärkung zurückgreifen, um das Kommando durchzusetzen.


    Dagmar & Cara

    Zitat aus der Mini- Chihuahua Anzeige:

    "Beide Elterntiere sind ein Teil unserer Familie. Die Mama wiegt 2,2 kg
    und der Papa zarte 1,4 kg. Durch Papas gute Gene haben die Welpen ein
    süßes Teddygesicht mit kurzen Schnäuzchen, was sie zu etwas ganz
    Besonderem macht."

    Nein, nicht zu etwas Besonderem, sondern zu Hunden mit extremen Verzwergungmerkmalen und entsprechenden Gesundheitsrisiken: papierdünne Schädelchen, offene Fontanellen, flache Augenhöhlen...
    Solche Leute könnte ich quer fressen. Sind die zynisch oder naiv?

    Dagmar & Cara

    Das Problem bei Philipper ist in meinen Augen nicht in erster Linie seine Trainingsmethode. Alle Hundetrainer arbeiten irgendwo im Koordinatenkreuz positive/negative Verstärkung, positive/negative Strafe, er natürlich auch. Wenn sie sich klar äußern, wie sie arbeiten, ob vorzugsweise im "netten" Bereich oder auch eher im "strengen", dann kann der Hundehalter für sich den passenden Trainer auswählen. Mir muß nicht alles gefallen, aber ich respektiere die Ehrlichkeit bei jedem Trainer, der sich klar über seine Methode äußert.

    Ulv Philipper lebt dagegen von Schaumschlägerei. Wenn man ihm glaubt, hat er nicht nur das Rad und die Hundeerziehung, sondern auch gleich den Hund, die Psychologie und das Management neu erfunden. Seine Kunden machen bestimmte Übungen mit den Hunden, aber die wirken nicht so auf den Hund, wie wie man normalerweise denkt (Sprühstoß = Bestrafung) sondern ganz, ganz anders, und zwar nur aufgrund einer veränderten Sichtweise des Halters. Der Halter sieht nun die Welt anders und glaubt, das Ursache und Wirkung anders sind als früher.

    Deswegen muß man es selbst erlebt haben und den Kurs belegen, um es zu glauben,
    deshalb ist das alles nur zu verstehen, wenn Herr Philipper selbst es erklärt, (und zwar im Kurs)
    deshalb wird in den ersten Stunden nicht mit dem Hund trainiert, (die "Gehirnwäsche" muß zuerst durchgeführt werden)
    deshalb kann man es nicht oder nur ganz unzureichend in Foren erklären,
    und deshalb sind sämtliche Äußerungen des Meisters, ob in Foren, Interviews oder Buchform so bemerkenswert wischiwaschi.

    Dagmar & Cara