Ein hochtrainierter Profisportler im Rennen hat mit Altagsradeln ja nun nicht viel zu tun.
Unbestritten ist aber, auch 20 oder 25 kmh können schon zuviel sein, wenn Radler und Fußgänger sich auf engen Wegen passieren müssen.
Die an sich positive Entwicklung der E-Bikes, die das Radfahren für viele Menschen, gerade auch Ältere, attraktiv macht, sorgt für mehr und durchschnittlich schnelleren Radverkehr. Dieser trifft aber auf eine mangelhafte und veraltete Infrastruktur, die dafür, wie ich schon anfangs schrieb, überhaupt nicht ausgelegt ist. Ebensowenig wie für breitere Lastenräder oder Räder mit Anhänger.
Schnellere Verkehre gehören auf die Fahrbahn. Dazu muß das Fahren auf der Fahrbahn aber sicherer, und zwar real wie gefühlt sicherer werden. Und das ist auch möglich. Kopenhagen und die Niederlande machen es vor. Konkret heißt das, das bisher in der Raumverteilung bevorrechtigte Auto muß Platz abgeben. Wenn zB Autofahrspuren für den Radverkehr umgewidmet werden, dann haben Fußgänger, Radfahrer und Autos ihren jeweils eigenen Raum.
Kluge Stadt- und Verkehrsplaner schimpfen nicht auf rücksichtslose Menschen, sondern fragen nach den Ursachen und verbessern die Infrastruktur. Wo so offensichtlich Bedarf besteht, müssen Lösungen her. Leider sind die finanziellen Mittel hier höchst ungleich verteilt.
Es wäre ein Traum, wenn Radlern, wie Fenjali glaubt, der rote Teppich ausgerollt würde! 
Leider ist das Gegenteil der Fall. Aktuell werden dem Radverkehr vom Verkehrsminister die gerade wieder ohnehin verschwindend geringen Gelder gekürzt. (Dem Autoverkehr übrigens nicht).
Eine schnelle Internetsuche zeigt, daß Städte in Deutschland für die Radverkehrsinfrastruktur pro Kopf und Jahr Beträge zwischen 2,50 und 6 Euro ausgeben. Für den Pkw stehen dagegen 128 oder auch mal 240 Euro zur Verfügung. Alles keine aktuellen Zahlen, aber das Verhältnis spricht für sich.
https://www.daserste.de/information/wi…-Stadt-100.html