Beiträge von dagmarjung

    Rammeln ist bei Hunden nicht rein sexuell bedingt, sondern häufig ein Zeichen von Stress und Überforderung. Rhytmisches Rammeln verschafft ein gutes, selbstberuhigendes Gefühl und wird von manchen Hunden daher in stressigen Situationen genutzt. Leider ist es keine gute Lösung, weil weder Hund noch Mensch berammelt werden möchte und daher allseits noch mehr Stress und Ärger entsteht.

    Du schreibst, daß dein Bully wahllos Menschen und andere Hunde beiderlei Geschlechts berammelt und ich sehe aus deiner Beschreibung, daß dein Hund auch sonst im Alltag oft überfordert ist, sowohl bei der Begegnung mit Hunden als auch im Umgang mit Menschen. Auch die übertriebene Eifersucht bzw das Kontrollverhalten seinen Menschen gegenüber weist in dieselbe Richtung. Ein unsicherer, gestresster Hund ist aber so ziemlich das Gegenteil eines dominanten Hundes.

    Eine Kastration ist hier keine Lösung! Im Gegenteil ist es möglich, daß bestehende Unsicherheit und damit Angstagression noch verstärkt wird, weil Testosteron unter anderem die Selbstsicherheit fördert.

    Die anderen Hunde schätzen das Verhalten deines Hundes übrigens durchaus richtig ein. "Böses wollen" = Agression fängt nicht erst beim Zubiss an.
    Schwanzwedeln zeigt nicht unbedingt freundliche Absichten, sondern ist ein allgemeines Zeichen von Erregung, diese Erregung kann freundlich oder agressiv sein.

    Was euch helfen kann: Erziehung, wie andere schon schrieben, sehr gutes vorausschauendes Management - der Bully darf keine Gelegenheit bekommen, Menschen zu beißen oder Hunde anzupöbeln - ich würde ihn unbedingt an eine passende Box im Auto gewöhnen, das ist das sicherste überhaupt beim Hundetransport im Auto. Eine Gewöhnung an einen Maulkorb wäre auch sehr sinnvoll, falls es passende MK für so kurzschnäuzige Rassen gibt. Ein fester Platz in der Wohnung, wo er bleiben muß, wenn Besuch kommt. Hundebegegnungen nach Möglichkeit vermeiden und auch kein Kontakt an der Leine, denn wenn ein Ausweichen nicht möglich ist, kommt es leicht zur Rauferei.

    Vor allem würde ich dir aber sehr empfehlen eine gute, positiv arbeitende Hundetrainerin zu Rate zu ziehen. Die (oder der) dir zeigt, wie du deinen Hund besser lesen lernst, schon kleine Anzeichen für Stress erkennen kannst, bevor die Situation ernst wird und wie du deinem Hund mehr Sicherheit vermitteln kannst.
    Ich unterstreiche das positiv arbeiten, weil man mit Maßregeln und Druck bei einem Hund, der schon schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat, viel verderben kann.

    Dagmar & Cara

    Manche Hunde tragen einfach gerne "Beute" nach Hause oder generell im Fang. Das hat jetzt mit Welpen haben nicht soviel zu tun, außer daß Wölfe und andere Wildcaniden Beutestücke zur Versorgung der Kleinen zum Bau tragen. Wenn deine Hündin sich früher im Leben Steine als Beuteobjekte ausgeguckt hat, dann sollte sie das natürlich nicht weiterhin tun. Falls sie ein Dummy nicht direkt als Ersatzobjekt annimmt, fällt mir noch als Zwischenlösung ein, ihr einen bestimmten Stein (rundgeschliffen, ohne Ecken und Kanten) zu belassen und diesen zunächst leicht, dann stärker mit elastischen Binden o.Ä. abzupolstern und zuletzt gegen ein Dummy auszutauschen.

    Ein Hund, der gerne Gegenstände länger trägt, findet normalerweise Freude am Dummytraining oder sonstigem Apportiertraining. Das nur mal als Tip am Rande. Vielleicht hilft ihr das auf Dauer, wenn sie ihre Neigung im Rahmen spanneder gemeinsamer Apportierarbeit ausleben kann.

    Dagmar & Cara

    Medikamente, Schmerzen, jede Menge Stress, mehrere Tage in fremder Umgebung - klar wirft das ihn erstmal aus der Bahn. Habt einfach Geduld und fangt wieder bei Null an. Dann wird das bald wieder besser werden, in dem Maß, wie er sich (auch seelisch) erholt.
    Alles Gute eurem Carlo!

    Dagmar & Cara

    Die Kastration ist ein großer Eingriff in den Hormonhaushalt des Hundes und so manche Risiken und Nebenwirkungen waren bis vor kurzem auch noch nicht bekannt. Hier wird der aktuelle Stand des Wissens von einem Tierarzt zusammengefaßt:

    Kastration beim Hund - ein Paradigmenwechsel
    Die Kastration beim Hund - Ein Paradigmenwechsel - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert

    2. Teil des Artikels: Fragen und Antworten
    Kastration beim Hund (Teil 2) - Fragen und Antworten - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert


    Wenn du wirklich die Reife deines Rüden abwarten willst, mußt du ihn ohnehin erst einmal durch die meist anstrengende Pubertät mit ihrem hormonellen Überschwang begleiten. Erst mit 2 1/2 bis 3 Jahren ist ein Hund wirklich erwachsen. Ob er dann als Erwachsener dauerhaft gestresst sein wird von läufigen Hündinnen in der Umgebung, kannst du vorher gar nicht beurteilen. Die meisten Rüden kommen damit gut zurecht, einige wenige nicht.

    Dagmar & Cara

    Ich mache meine Besorgnis oder Gelassenheit nicht so sehr an Größe und Gewicht des Gegenübers fest, sondern an dessen Verhalten (und dem seines Menschen). Fixierend, ungestüm, aufgeregt, distanzlos, drohend oder im Jagdmodus heißt für mich ausweichen. Bei gelassenen und uninteressierten Großhunden mache ich mir dagegen auch bei direkter Begegnung keine Sorgen.

    Dagegenhalten kann ein deutlich kleinerer Hund grundsätzlich nicht gegen einen größeren, wenn es drauf ankommt. Schon wenige Zentimeter Unterschied in der Schulterhöhe bedeuten ja doppeltes Kampfgewicht. Cara als kleiner Kleinpudel wiegt 8,5 Kilo und das ist stabil genug um einen unbeabsichtigten Knuff zu vertragen, aber keinen ernstgemeinten Biß eines großen Hundes.

    Rein vom Körperbau her sind aber natürlich sehr kleine Zwergrassen schon empfindlicher. Ich möchte keinen Hund unter 4, besser 5 Kilo haben.


    Dagmar & Cara

    Die genauen Voraussetzungen sind von Tierklinik zu Tierklinik etwas unterschiedlich. Das solltet ihr vor Ort erfragen bzw es läßt sich ja leicht über entsprechende Stichworte ergoogeln. Hier zB die Infos der Tierärztlichen Hochschule Hannover:

    TiHo Hannover - Klinik für Kleintiere: - Informationen zur Blutspende (Hund)

    Die Hunde mussen generell ein bestimmtes Mindestgewicht haben, gesund sein, dürfen keine Medikamente bekommen, Mindest- und Höchstalter sind vorgegeben, sie dürfen keinen nennenswerten Stress beim Tierarzt haben und Mittelmeerkrankheiten u.Ä. müssen hundertprozentig ausgeschlossen sein. Da bleiben schon gar nicht so viele übrig, die überhaupt in Frage kommen. Umso wichtiger ist jeder einzelne Hund und jeder HH, der dankenswerterweise seinen Hund zur Verfügung stellt.

    In Hannover werden die Hunde bei Bedarf angefragt, es wird also nicht einfach so auf Vorrat Blut abgenommen und dann womöglich nach einiger Zeit weggekippt. Der Ausschluss von Hunden, die im Ausland waren bezieht sich hier auf das südliche Ausland (Mittelmeer) und das außereuropäische Ausland.
    Als Dankeschön winkt übrigens (neben der kostenlosen tieräztlichen Allgemeinuntersuchung) ein Beutel Royal Canin Trofu. Nun ja... xD

    Dagmar & Cara

    Ich habe sehr mit einem Großpudel geliebäugelt - mich aber aus Vernunftgründen dann doch für einen Kleinpudel entschieden und bin jeden Tag froh darüber. Genausoviel Hund, aber sehr viel praktischer für mich als Single ohne Auto. Mitfahren in Öffis, im Fahrradkorb, Fremdbetreuung, Hochheben und Tragen, Rolltreppen, mitfahren in fremden Autos - alles ist soviel unkomplizierter mit einem kleinen Hund.

    Dagmar & Cara