Stichwort Scheren: zusätzlich zu den schon genannten Gründen ist es leider auch so, daß vielen Rassen immer üppigeres und längeres Fell angezüchtet bekommen, durch die Zucht auf "Schönheit". Aus Arbeitsrassen mit schlichem Langhaar wie Collie oder Cockerspaniel werden Hunde, mit deren Haarpflege viele Besitzer dann überfordert sind. Dann wird halt runtergeschoren.
Ich erinnere mich durchaus noch an Zeiten, wo man englische Cocker nicht schor. Da gab es allenfalls kleine kosmetische Korrekturen mit der Schere, die flusigen Stirnhaare wurden ausgezupft.
Heute ist das Scheren von Englischen Cockern allgemein üblich und oft auch nötig, will man den Spaniel überhaupt noch als Spaniel erkennen. Das Haarkleid hat sich bedenklich in Richtung der Überfülle des amerikanischen Gegenstücks verändert, weg vom Arbeitshund. Andere Beispiele sind Bobtail oder Sheltie. Beim Australian Shepherd oder Border Collie kann man diese Entwicklung gerade jetzt verfolgen, da unterscheiden sich Showlinien bereits deutlich von anderen derselben Rasse und sind sehr viel plüschiger.
Stichwort Foxterrier: Die ganz große Modewelle der Foxterrier gab es bereits in den Dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts, also noch vor dem 2. Weltkrieg. Damals schmückten sich UFA-Stars mit ihnen. Sogar meine Großtante besaß damals einen, und die hat sich, solange ich sie kannte, nicht besonders für Hunde interessiert.
in den Jahrzehnten danach blieben sie aber noch lange recht beliebt, der Ratefuchs Robert Lembke hatte zB eine Hündin, die auch öfter im Fernsehen zu sehen war. In den 60iger/70iger Jahren waren sie nicht mehr in Mode, aber auch noch nicht selten. Dann kam die Welle der West Highland White Terrier, möglicherweise war das das schon eine gewisse Konkurrenz für die Foxl, und die Jack Russel Terrier liefen ihnen danach wirklich den Rang ab, ich nehme an, durch das Image des urigen Naturburschen.
Dagmar & Cara