Beiträge von dagmarjung

    Französische Bulldoggen haben ordentlich Temperament, sie können nur meist nicht so, wie sie wollen.
    Auch Zwerg- und Kleinpudel sind temperamentvoll und bewegungsfreudig, außer sie werden - was leider oft vorkommt - nicht so gehalten, wie es ihren Bedürfnissen entspricht. Dann allerdings resignieren sie und schleichen "brav" 3 x täglich an der Flexi um den Block.

    4 Stunden joggen braucht allerdings gar kein Hund, mit einem normalen Beschäftigungsprogramm kommen alle bisher genannten Rassen gut zurecht. Ihr braucht also, was das betrifft, keinen besonders ruhigen Hund, zumal deine Schwester mit ihrem Hund ja durchaus aktiv werden will.
    Wenn ihr euch aber einen ruhigen Hund wünscht, dann wäre es wirklich empfehlenswert, euch einen erwachsenen, schon älteren Hund zu suchen und keinen Welpen oder Junghund.

    Boston Terrier sind zwar körperlich sportlicher als Frenchies, aber sie haben haargenau dieselben Atemprobleme, weil auch bei ihnen die Kiefer bis ins Extrem verkürzt sind. Dasselbe gilt für sämtliche "Plattnasen"-Rassen, Japan Chin, Pekinese usw. Man kann da wirklich nach der Optik gehen: ist keine Nasenlänge vorhanden, haben die Weichteile nicht genug Platz und die schon genannten Probleme sind vorprogrammiert.
    Boston Terrier werden in diesem Zusammenhang nur deshalb nicht so oft genannt, weil sie nicht so in Mode sind wie Mops und Französische Bulldogge.

    Ein oder zwei Zentimeter Nasenlänge bringen übrigens noch nicht genug, selbst wenn es schon mehr ist als bei anderen Exemplaren, bei denen der Nasenspiegel gleichauf mit den Augen liegt. So lang wie beim Boxer sollte der Kiefer schon sein, und selbst bei den Boxern gibt es manchmal Probleme.

    Und zuletzt: sich unsterblich in ein Bild zu verlieben, funktioniert nur in der Oper wirklich gut! ;)

    Un zu alerletzt das Zitat eines Tierarztes aus einem Tierärzte-Fachblatt zum Thema Plattnasen:
    "Ich bin es so satt, röchelnde Viecherln und heulende Besitzer in meinem Wartezimmer zu sehen..."

    Dagmar & Cara

    Die Tierarztkosten sind nicht das Problem, die übernehmen meine Eltern,

    Ja, aber die Tierarztkosten entstehen ja nur, weil der Hund unter seiner angezüchteten Anatomie leidet. Und die Operationen sind auch wieder mit Schmerz und Leiden verbunden. Als echter Tierfreund möchte man doch keine Hundezucht unterstützen, die wissentlich leidende Hunde produziert.

    Dagmar & Cara

    Tatsächlich gibt es bei den Französischen Bulldoggen allerhand zu beachten. Sie zählen zu den Rassen, denen durch die Zucht die Schnauze extrem verkürzt wurde. (Brachyzephale Rassen)
    Das führt dazu, daß die Atmung erschwert wird und die Hunde außergewöhnlich hitzeempfindlich sind, denn die Kühlung erfolgt weniger über die Zunge, sondern hauptsächlich über die (verkürzten) Nasenschleimhäute. Sie erleiden daher sehr viel leichter einen Hitzschlag als Rassen mit normaler Schnauzenlänge.
    Die Atemprobleme belasten die Hunde ein Leben lang. Viele Frenchies röcheln und schnarchen ständig. Die Züchter werben zwar oft mit "freiatmenden" Welpen, aber darauf kann man nichts geben. Denn die Schleimhäute wachsen lebenslang und werden dicker, daher haben Welpen anfangs noch keine Probleme, die kommen dann aber später.
    Schau dir mal Bilder von Französischen Bullgoggen an und du wirst sehen, daß die Nasenlöcher von vorne gesehen engen Schlitzen gleichen, andere Rassen mit normaler Schnauze haben dagegen runde Nasenlöcher.
    Das ist schon die erste von mehreren Engstellen für die Atmung.
    Es ist heute gängige Praxis, daß Tierärzte diese kurzköpfigen Rassen Operationen unterziehen, nur damit die Hunde einigermaßen frei atmen können. Oft sind sogar mehrere OPs an ein und demselben Hund nötig. Es gibt bereits Tierärzte und Kliniken, die sich nur darauf spezialisiert haben und gut davon leben.

    Leider kann man nicht sagen, daß die Züchter, die in einem anerkannten Verband züchten, gesündere Hunde haben als die anderen. Denn die anatomischen Gegebenheiten sind immer noch die gleichen: die Schnauzen sind zu kurz, um die biologisch notwendigen Funktionen ohne Einschränkung zu erfüllen.

    Aus dem Blog eines Tierarztes:

    Hunde, die ihren Tubus lieben! - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert

    Dagmar & Cara

    Schon 7 Monate?
    dann sollte die Ahnentafel allerdings längst da sein. Da du von einem Welpen geschrieben hast, bezog sich meine Antwort darauf.

    Wie auch immer, du wolltest vermutlich eine Bulldogge ohne übertriebene Rassemerkmale, und genau so einen Hund hast du bekommen.

    Ich persönlich würde zwar niemals einen Welpen von einer agressiven Mutter kaufen, aber diese Aussage war ja vermutlich gelogen.

    Was mich etwas wundert, warum läßt es der Verkäufer überhaupt auf einen Konflikt ankommen? Nichts läßt sich doch einfacher selber basteln als eine Ahnentafel.

    Dagmar & Cara

    Die Ahnentafeln stellt nicht der Züchter aus, sondern der Zuchtverein, das kann dann schon einmal länger dauern. Auch im VDH werden viele Welpen ohne Ahnentafeln abgegeben, die Ahnentafeln kommen erst später von der Zuchtbuchstelle und werden dann an die neuen Besitzer verschickt.
    Die zuständigen Bearbeiter sind ja oft Leute, die die Vereinsarbeit nebenbei machen. Wenn also deren Urlaub gemeint ist, kann das ja stimmen.

    Es kann natürlich sein, daß du einem unseriösen Vermehrer aufgesessen bist, aber aus dem von dir angemerkten Umstand allein läßt sich das noch nicht schließen.

    Dagmar & Cara

    Das wundert mich jetzt. Wir haben Cockerspaniel mit im Hundetraining, die wirken nicht so früh alt.

    Wie erfreulich! :smile:

    Zum Foxterrier-Aufkommen kommen jetzt drei vermutete Ursachen zusammen:
    - "Dünner Mann-Krimis"
    - Steifftier (als Folge?)
    - Tim und Struppi
    Sehr interessant und informativ! Danke dafür!

    L. G.

    Die "Dünner Mann" Krimis kenne ich nicht, aber die Firma Steiff reagiert auf Trends, sie setzt sie nicht. Man kann also eher ablesen, welche Hunderassen zur Zeit der Produktion eines Plüschtiers gerade populär waren. Ich besitze noch "Gero", den Steiff-Dackel, den meine Mutter als kleines Mädchen bekam, der ist jetzt etwa 80 Jahre alt. :cuinlove:

    "Tim und Struppi" ist zwar eine sehr alte Serie, sie wurde in Deutschland aber erst Mitte der Sechziger Jahre so recht bekannt, und erklärt schon deshalb nicht den Boom in Deutschland in den Dreißigern. Ohnehin galten Comics hierzulande ja lange als Kinderkram und etwas anrüchig, also nicht wie heute als akzeptierter Lifestyle - und womöglich geschmacksbildend - für Erwachsene. Und außerdem sieht der reinweiße Struppi einem typischen bunten Foxterrier farblich nicht besonders ähnlich, ich glaube, seine Rasse wird auch gar nicht benannt.

    Warum der Foxl hier so populär wurde, weiß ich nicht. Hunde aus England, dem Mutterland der organisierten Rassehundezucht, waren allerdings am Anfang des letzten Jahrhunderts vielfach gesucht, Jäger importierten zB auf breiter Basis Terrier, Spaniels und Vorstehhunde.
    Und die kleinen, optisch attraktiven Jagdhundrassen Dackel, Spaniel und Foxterrier wurden dann rasch zu Begleithunden in Nichtjägerhand. Vielleicht ist das schon die ganze Erklärung, denn es gab ja insgesamt weniger Rassen zur Auswahl.
    (Rassewahl in den Fünfzigern: Mein Großonkel wünschte sich einen Hund, klein genug, um ihn, den Architekten, im Auto zu den Baustellen zu begleiten. Seine Schwester, meine Großtante, wollte ihm diesen schenken. "Was willste haben, Dackel oder Pudel?" fragte sie ihn. "Na ja, ein alter Dackel bin ich ja selber, dann also ein Pudel..." )

    Dagmar & Cara

    PS; ich habe neulich eine Foxterrierbesitzerin kennengelernt, sie kam aus der Ex-DDR, dort waren die Foxl wohl noch länger populär als im Westen. Vermutlich dank fehlender Konkurrenz durch spätere Importe anderer englischer Terrierrassen.

    Solange deine Hündin so attraktiv riecht, ist es sicherlich besser, wenn du dich so verhältst als wäre sie tatsächlich läufig, also belebte Gassistrecken meiden, andere HH rechtzeitig vorwarnen (" Achtung läufig" reicht) und Kontakt vermeiden. Es kann auch nicht schaden, eine zweite Leine dabei zu haben um aufdringliche Rüden mal kurz festzunehmen und ihrem Besitzer zu übergeben.

    ich hoffe, das Problem kann vom TA geklärt werden! :streichel:

    Ich habe Cara beim Zahnen alles Kauzeug gegeben, was essbar war, aber nichts Steinhartes und keine Sachen, die splittern können. Also Rinderhautartikel, Kaustangern oder Rinderklauen ja, Geweih, harte Knochen oder Stöcke nein.
    Plüschtiere hat sie zwar auch gerne gefleddert, das rechne ich aber nicht zum Kauzeug.

    Für Gummiteile zum Kauen hat Cara sich nie interessiert - außer einmal, und das war ausgerechnet der Gummiball der Hündin einer Bekannten, als wir bei ihr zu Besuch waren :roll:

    Was der Hund gerne mag, muß man halt ausprobieren. Wegen etwas Blut im Fang bei einem Hund im Zahnwechsel würde ich mir aber keine Sorgen machen.
    Bei Gummisachen und allem, was nicht essbar ist, muß man sehr gut beobachten, ob der Hund nicht doch Teile davon verschluckt. Gerade Labradore sind ja dafür bekannt, daß sie da nicht unbedingt vorsichtig sind.
    Bei essbaren Sachen wiederum sollte man ein Auge auf die Kalorien haben und den Nährwert in die Tagesration mit einrechnen.

    Dagmar & Cara

    Stichwort Cocker und Altern: Das ist ja eigentlich in diesem Thread OT, aber mein ganz persönlicher Eindruck ist auch, daß Cocker schon relativ früh alt wirken, äußerlich und auch im Temperament. Mit 7 Jahren sind sie meist schon deutlich Senioren. Das bezieht sich auf Cocker, die ich im Alltag treffe, aber auch die Bilder im Vereinsmagazin des Jagdspanielclubs bestätigen diesen Eindruck, und das sind ja Hunde in den Händen von Rassekennern, die sicher überdurchschnittlich gut gehalten und gepflegt werden.
    Ich mag Cocker sehr gerne, und die Entscheidung fiel bei mir zwischen Pudel und Cocker. Die größere Altersfrische bei den Pudeln gab für mich den Ausschlag.

    Dagmar & Cara