Das hat uns die Hundetrainerin gesagt, dass er nicht denkt, dass er der Boss ist... kannst du mir vielleicht genauer erklären, wieso du sagt, dass das kompletter Unfug ist :) bin ja nicht vom Fach und kann das also nicht so einschätzen und habe mich bisher auf unsere Trainerin verlassen ( die bei uns hier in der Gegend einen mega guten Ruf hat)
LG
Euer Hund mit seiner Vorgeschichte greift andere Hunde nicht an, weil er sich als Boss fühlt. Sondern weil er sie nicht kennt, ihr Verhalten nicht einschätzen kann, sie bedrohlich findet und sie sich möglichst weit vom Leib halten will. Also aus Unsicherheit: Angriff ist die beste Verteidigung.
Ein Hormonchip zur Senkung des Testosterons kann nur dann helfen, wenn ein Rüde den starken Max macht und das Kräftemessen mit anderen Rüden sucht.
Bei einem Hund, der aus Unsicherheit Hunde beider Geschlechter angreift, hilft der Hormonchip gar nichts und kann das Problem sogar verschlimmern, da Testosteron u.a. das Selbstwertgefühl stärkt. Wernn es wegfällt, können sich Angst und Unsicherheit also verstärken.
Jede Trainingsmaßnahme muß ansetzen, lang bevor der Hund beim Anblick eines Artgenossen in Aufregung kommt. Schon deshalb ist das "Unterwerfen" während eines Agressionsanfalls komplett sinnlos: "Der andere Hund ist schrecklich und dann greift mich auch noch mein Mensch an!"
Daraus kann der Hund nichts lernen. Denn ein alternatives, ruhiges Verhalten kann er unter Stress nicht lernen.
Deshalb muß auch alternatives Verhalten (hinsetzen, Blickkontakt zum Menschen, Leckerchen nehmen oder ähnliches) erst einmal sehr oft geübt werden, ohne daß andere Hunde im Blickfeld sind. Sonst wird all das für ihn nur zum Alarmsignal, daß gleich ein Hund kommt und der Stress wieder losgeht.
Es tut mir leid, aber was du von den Ratschlägen deiner Trainerin erzählst (Kastrationschip und Unterwerfen) wirft kein gutes Licht auf ihren Kenntnisstand, egal wie gut ihr Ruf in deiner Gegend ist.
Dagmar & Cara