Beiträge von dagmarjung

    Hast du mit der anderen Hundehalterin die Adressen ausgetauscht?
    Auch wenn der Labrador dem ersten Anschein nach keine Verletzung aufweist, könnte er dennoch etwas abbekommen haben. Das zeigt sich unter Umständen erst später. Es würde sicherlich dazu beitragen, die Wogen zu glätten, wenn du dich noch mal bei der HH meldest, dich nach dem Labrador erkundigst und anbietest, für eventuelle Tierarztkosten aufzukommen.

    Ob der andere Hund außerhalb deines Grundstückes mit oder ohne Leine geführt wird oder wohin er pinkelt hat mit dem Vorfall nichts zu tun. Er ist ja nicht auf dein Grundstück gelaufen.

    Dagmar & Cara

    Ich dachte bei deinem Wunschprofil auch gleich an den Cavalier King Charles Spaniel. Ich kenne einige und es sind überaus freundliche und bezaubernde Hunde. Die drei Hündinnen, die ich am besten kenne, sind so lieb und sanft, dagegen wirkt sogar meine Pudelhündin fast wie ein Rüpel (was sie nicht ist...) ;)
    Leider, wie Persica sagte, ist die Rasse nicht frei von Gesundheitsproblemen. Inwieweit die Zuchtvereine in den letzten Jahren eine Besserung erreicht haben, weiß ich nicht.

    Dagmar & Cara

    Ich frag mich halt, obs ihm echt schaden könnte wenn ich das vorsichtig teste?
    Es braucht mich ja dafür nicht unbedingt jemand in Schutzkleidung komplett zu überwältigen.
    Vielleicht reicht ja viel weniger.
    Ich dachte halt an einen Hundeplatz um professionelle Hilfe zu haben.
    Aber natürlich will ich Ayu damit auf gar keinen Falls verunsichern.

    Wie gesagt wäre ich da sehr vorsichtig mit. Weder kannst du selber in einer Testsituation authentisch sein, noch ist es der schauspielernde "Angreifer". Das sind zwei unecht agierende Personen für den Hund. Ein seelisch grob gestrickter Hund hat da vermutlich weniger Probleme mit, aber einem sensiblen Hund mit feinen Antennen würde ich sowas nicht zumuten.

    Dagmar & Cara

    Wenn wir aber nicht vom allerschlimmsten Fall eines wild entschlossenen Gewalttäters ausgehen, kann ein großer, spitzohriger, vage schäferhundähnlicher Hund schon an sich einen sehr guten Schutz darstellen, egal ob er nun echten Schutztrieb mitbringt oder nicht. Ich würde auch davon ausgehen, daß Ernie mit dem Erwachsenwerden auch ernsthafter wird und wer weiß, vielleicht sogar Schutztrieb entwickelt.

    Dagmar & Cara

    Mir ist schon wichtig zu wissen, ob er mich im Ernstfall beschützen würde.
    Vielleicht fahre ich mal mit ihm auf einen Hundeplatz um es dort testen zu lassen?

    Das würde ich auf gar keinen Fall machen. Es ist für den Hund ein großer Unterschied zwischen einer echten Situation und einem gestellten Test. Im ersten Fall bist du mit deinen Gefühlen und Reaktionen authentisch, im zweiten aber nicht, denn du weißt, es ist nur ein Test. Im schlimmsten Fall verunsicherst du deinen Hund, indem du ihn in eine Situation bringst, die er nicht einordnen kann.
    Es gibt Dinge, die kann man nicht testen und proben.

    Dagmar & Cara

    Genau wie bei Rassehunden gilt auch bei Mischlingen, daß kleine und leicht gebaute Hunde im Schnitt älter werden als große und schwere. Das sind sogar die gravierendsten Unterschiede. Ein sehr großer Hund wird mit 8 Jahren schon alt, ein Hund von Zwergpudelgröße ist mit 8 noch in den besten Jahren. Zwar werden Mischlinge im Durchschnitt etwas älter als gleich große und gleich schwere Rassehunde, aber der Unterschied zwischen den Größen ist bedeutender.
    Letztendlich sind solche Durchschnittswerte sowieso nur rein statistisch interessant, über den einzelnen Hund sagt das so gut wie nichts aus.

    Dagmar & Cara


    Die netten Hunde, insbesondere Kleinhunde, letztere sind sehr selten da und in wenigen Tagen vermittelt.

    Kleine, nette Hunde sind eben gesucht, die kann man leicht über Ebay verkaufen und dann noch Geld dafür bekommen statt Abgabegebühr beim Tierheim zu zahlen. Und wenn sie doch mal ins TH kommen, sind sie auch schnell wieder weg. Die Zwergpudelin einer Freundin zB wurde quasi direkt aus der Quarantäne an sie vermittelt und erschien noch nicht einmal auf der Homepage des TH.

    Dagmar & Cara

    das heftige ist ja, dass einige Leute das in fb Kommentaren auch durchaus genau so sagen.

    Ja, aber die Facebook-Uschis, egal wie viele es sind, werden von den Medien immerhin nicht als Experten bezeichnet...


    Zu dem Interview mit Ute Heberer:
    Ich finde das im Grunde recht gut, sie spricht einige interessante Punkte an, ich habe aber einige kritische Anmerkungen:

    Ich habe immer ein Problem mit Ausssagen, daß früher alles besser war und heute alles immer schlimmer wird. Es gab früher andere Rassen, aber ebenso tödliche Beißvorfälle mit Hunden. Der typische Fall der Siebziger/Achziger Jahre waren reizarm gehaltene Zwingerhunde, die dann bei Gelegenheit entkamen und allein oder - besonders gefährlich - zu zweit Menschen anfielen. Zwingerhaltung hat in den letzten Jahrzehnten abgenommen, Familienhaltung zugenommen. Deshalb sind solche Fälle nun seltener, während Beißvorfälle in der Familie ein Thema bleiben.

    "die Kangals, die laut Heberer zuhauf direkt aus der Türkei als Welpen importiert werden:"

    Bei ihr klingt es, als würden diese Hunde von Menschen angeschafft, die das besonders Exotische wollen. Tatsächliche sind es aber meist türkischstämmige Familien, die sich so ein Andenken aus der Heimat aus dem Sommerurlaub mitbringen und den Hund dann zB im Kleingarten halten. Das geht dann nicht lange gut und der Hund landet im Tierheim. Wegen seiner Rasseeigenschaften findet er nur sehr schwer einen geeigneten Platz.

    Daß Hunde früher besser oder kompetenter erzogen werden, kann ich absolut nicht finden. Es war allerdings früher sehr viel schneller möglich und auch üblich, sich eines bissigen Hundes zu entledigen. Entweder in Zwingerhaltung abgeben, oder selbst im Zwinger hinters Haus sperren, oder eben einschläfern.

    "In den Tierheimen kommen fast nur noch verwöhnte, bissige Hunde an"

    Bissig, weil verwöhnt? Da habe ich doch meine Zweifel. Da spielen doch wohl noch ganz andere Faktoren mit, vor allem schlechte, reizarme Aufzucht, mangelnde Sozialisation und eher Gewalt als allzugroße Nachsicht von seiten des Menschen. Wobei natürlich auch letzteres mal eine Rolle spielen kann.

    Ein weiter Faktor für zunehmende Problemfälle in Tierheimen hat mal in anderem Zusammenhang ein Tierheimexperte dargelegt: Das Internet bietet heute unendlich viel bessere Möglichkeiten, einen Hund zu verkaufen als früher. Früher war man dafür auf die Lokalanzeigen angewiesen, mit sehr geringer Reichweite. Heute lassen sich freundliche, gesunde Hunde von jedermann leicht verkaufen. Im Tierheim landen also im Gegensatz zu früher nur die, die man nicht anders loswird: alte, kranke und bissige Hunde. Und die bleiben dann natürlich lange oder sogar lebenslang dort. Deshalb die gefühlte Zunahme von Problemhunden.

    Dagmar & Cara

    Na prima. Aus welchem Hut hat Spiegel TV denn nun diese Frau gezaubert?

    "Ute Szabo ist Vorsitzende des deutschen Rassehunde-Zuchtverbandes und meint ebenfalls, dass dieser Hund noch eine zweite Chance verdient habe. In kompetenten Händen würde von ihm keine Gefahr ausgehen, so Szabo. "Er darf nicht die Gelegenheit haben, wieder zu töten. Man muss zum Beispiel aufpassen, dass man nicht hinfällt und der Hund über einem steht. Sowas muss man schon ein bisschen beachten.""

    Deutscher Rassehunde-Zuchtverband klingt doch richtig seriös. Daß es nur einer von zahllosen unwichtigen Dissivereinen ist, spielt keine Rolle und wurde von den Reportern wohl auch nicht recherchiert.
    Und hopplahopp wird Frau Szabo dann von Focus online gleich zur "Expertin" ernannt: "Hund "Chico" biss Mutter und Sohn tot - Expertin wehrt sich gegen Einschläfern".

    Dank solcher "Experten" stehen wir Hundehalter in der Öffentlichkeit da als sozial perverse Menschen, denen Hunde im Zweifelsfall wichtiger sind als Menschenleben.


    Dagmar & Cara