Bei einigen Rassen im Angebot ist die Bezeichnung Teacup nicht so ganz wörtlich zu nehmen. Die kleine Bullgogge paßt jedenfalls nicht auf eine Hand so wie die Miniatur-Zergspitze oder -Pudel. Auch der Foxl vom anderen Anbieter war vermutlich nur der kleinste aus einem normalen Wurf.
Ich werde es nie verstehen, warum manche Menschen meinen, Border Collies oder Aussies (...) müsse man von Anfang an so extrem auslasten und bespaßen... Warum dürfen die nicht einfach mal Welpen sein?
Ideal ist das sicher nicht, aber dadurch, daß die Züchterin/Besitzerin noch mehrere andere Hunde hat, außerdem als Hundetrainerin arbeitet, ist der Welpe bestimmt nicht Mittelpunkt ihrer Welt und hat vermutlich nebenbei trotzdem gelernt, zurückzustecken und Pause zu machen. Als Profi kann sie einem aufgeweckten Hund auch sehr viel schneller Tricks und Kommandos beibringen als ein weniger erfahrener Hundehalter, so daß zwischen 8 und 16 Wochen schon einiges spielerisch angelegt werden kann, ohne den Welpen zu überfordern.
Ich finde Chis usw toll, aber so Teacup Rassen finde ich persönlich total unnötig, es kann mir keiner sagen das dies eben auch noch so gesund sein soll!
Obwohl FCI und VDH ihren Mitgliedern viel Freiheit geben, sind sämtliche Teacup-Züchtungen vernünftigerweise nicht anerkannt. Eben wegen der Anfälligkeit der Winzlinge.
Zwergrassen haben dieses Problem verhältnismäßig drastisch, da sie sozusagen überhaupt nicht in der Lage sind entsprechende Reserven aufzubauen. Sie haben das auch oft im erwachsenen Alter und nicht nur im Welpenalter.
Das läßt sogar die verlinkte Teacup-Produzentin dezent durchblicken, indem sie sagt, bei den meisten Hunden verwächst sich das Problem von selbst, wenn sie erwachsen werden. - Also längst nicht bei allen.
Tja, warum Teacuphunde? - Weil sie was Besonderes sind, was nicht jeder hat. Und weil Miniaturen etwas in uns ansprechen, egal ob Puppenhäuser, Modelleisenbahnen, Zwergziegen oder Zwergponies. Wir lieben es, etwas Bekanntes in verkleinerter Form zu sehen.
Der Einfachheit halber verlinke ich mal dies hier. Das sind wohlgemerkt, die Tips und Empfehlungen einer Produzentin von Teacuphunden, also keinesfalls eine Webseite, die die kritischen Aspekte der Teacupzucht unter die Lupe nimmt.
Es wurde mal hier im Forum ein Video verlinkt von jungen Malinoiswelpen, die sich geradezu stumpf in die Hosenbeine eines Mannes verbissen, der ihr Gehege betreten hatte. Die zeigten außer Festbeißen überhaupt kein anderes Verhalten gegenüber dem Menschen. Und das, obwohl der Mann sich recht ruhig verhielt und sie nicht großartig mit Laufen, Rufen, Bewegungsreizen animierte. Das finde ich schon alarmierend. Eine Zucht in die Richtung immer noch triebiger ist genauso Extremzucht wie die auf körperliche Merkmale, wenngleich nicht mit körperlichen Leiden verbunden. Dafür geht es dann stark in Richtung Verhaltensstörung, wenn ein Hund quasi nur noch eine einzige Verhaltrensantwort auf alles hat, was in seinem Leben so passiert.
Ich denke, es ist diese Tendenz, die Blessvoss meinte. Wobei alle Hunde im Video natürlich hochtrainiert sind und man das Verhalten daher kaum an der Zucht festmachen kann.
Das erwähnte Welpenvideo finde ich nicht mehr, andere, ähnliche zeigen es aus verschiedenen Gründen nicht so deutlich. Dafür hier aber ein Gegenbeipiel, das gibt es zum Glück auch: Diese Welpen verhalten sich in meine Augen normal: sie sehen den Menschen als Sozialpartner an und begrüßen ihn in welpentypischer Weise freundlich- unterwürfig, danach kommen auch spielerische Elemente dazu, natürlich auch Beißen.
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Ich denke, zwischen der Zucht auf extremes, stumpfes Triebverhalten und einer Zucht von Show/Familienmalis gibt es auch noch den Mittelweg eines aktiven, triebigen Gebrauchshundes, der trotzdem noch seinen Verstand einschalten kann.