@oregano
Besonders interessant an deinem Beitrag finde ich den Vergleich zwischen unseren beiden Kleinpudeln. Denn ich führe meine Cara eher so locker wie du deine Finya und keineswegs so engmaschig wie du deinen Frodo. Ich kann es mir halt leisten bei ihr.
Ich gehöre zu der Generation, die mit Begriffen wie Rudel, Dominanz und Alpha aufgewachsen sind. Ich finde sie durchaus nicht überflüssig, wenn von Hundeverhalten die Rede ist. Trotzdem werde ich wachsam, wenn ich sie in einer Diskussion über Hundeerziehung lese. Sie wurden und werden zu oft falsch benutzt und mißverstanden.
Wenn jemand hier oder sonstwo über unerwünschtes Verhalten seine Hundes klagt und meint, es habe mit fehlendem Respekt zu tun, dann trifft das nur ganz, ganz selten zu. Fast immer liegt das Problem tatsächlich darin, daß vom Hund etwas erwartet wird, was er noch nicht oder noch nicht gut genug lernen konnte.
Betrachtet man ein Erziehungthema von dieser Warte aus, nimmt man viel Spannung heraus. Eine noch nicht gelernte Lektion kann man erlernen und üben.
Wenn man aber umgekehrt zu sehr in Begriffen von Dominanz und Rangordnung denkt, fühlt man sich leicht von jedem Fehlverhalten des Hundes persönlich verletzt. Dann kommen Aussagen wie "er weiß es genau, macht es aber trotzdem" "macht es mit Absicht","ist trotzig" "hat keinen Respekt" usw. Das ist nie zielführend zur Lösung von Problemen.
Ähnlich, wenn Menschen ihren Hund als dominant beschreiben. Da wird so gut wie nie ein wirklich souveräner Hund beschrieben, sondern ein provokanter Pöbler und Raufer. Also ist auch Dominanz ein Begriff, der zwar nicht obsolet ist, aber sehr mißverständlich.
Dagmar & Cara