Beiträge von dagmarjung

    Oder ist es "normal" dass er so reagiert und wir müssen es einfach akzeptieren, dass unbedarftes Spiel mkt allem und jedem eben nichtmehr möglich ist?

    Ich denke, das ist normal, besonders, wenn man sein Alter und auch seine Rasse bedenkt. Mit zweieinhalb bis drei Jahren werden Hunde auch mental erwachsen und dann spielen die allermeisten nicht mehr mit frenden Hunden. Das trifft gerade auf Rassen wie den Shar Pei besonders zu. Die werden ja wirklich erwachsen und bleiben keine ewigen Kindsköpfe.

    Als Mehrhundehalter hast du bei Hundebegegnungen immer eine ganz eigene Gruppendynamik, das unterscheidet sich schon sehr vom Einzelhund.

    Dagmar & Cara

    Als meine Pudelhündin klein war, hat der Aufbau ihrer Beißhemmung auch wesentlich länger gedauert, als ich nach der Lektüre schlauer Welpenratgeber angenommen hatte. Dort liest sich das immer so, als wäre es innerhalb kürzester Zeit erledigt, wenn man das Richtige tut. Tatsächlich braucht es viele, viele Wiederholungen, bis der Welpe lernt, sich zurückzunehmen. Ich hatte damals über viele Wochen blutige Kratzer von den spitzen Welpenzähnen. Hab mir allerdings keine Sorgen gemacht deshalb sondern einfach weiter geübt. Bei einer jungen Katze rechnet man ja auch mit Kratzern, warum also nicht bei einem jungen Hund?

    Ich kann verstehen, daß du dir bei einem rasant wachsenden Großhundwelpen mehr Sorgen machst als ich damals bei meinem Kleinpudel. Das Lernen braucht trotzdem seine Zeit. Das wird schon! :streichel:

    Dagmar & Cara

    Bewußt provozierte, falsche Bindung findest du beispielsweise keinen Schaden? Dieser Hund hat seine Menschen und ein Zuhause.

    Beides behält er ja auch. Ich habe auch regelmäßig Hunde ausgeführt, als ich ein Teenager war, und klar habe ich eine Beziehung zu ihnen aufgebaut und sie zu mir. Clickern gab es noch nicht, wohl aber gemeinsames Spiel, Spaß und Beschäftigung, und das haben die Hunde gern mitgemacht, ohne daß die Bindung zu ihren Familien im mindesten gelitten hätte. Ich war halt ein nettes Extra in ihrem Leben, so wie es die Besuche von Oma oder Tante für ein Kind sein können. Darunter leidet die Beziehung zu den Eltern ja auch nicht.

    Die einzige Ausnahme war eine Schäferhündin, die als Zwingerhund auf einem Schrottplatz lebte und deren Besitzer nie mit ihr ausgingen oder sie sonstwie in ihr Leben einbezogen. Die hat dann tatsächlich eine Bindung zu mir entwickelt, die über das Übliche hinausging, weil ich buchstäblich zur einzigen wirklichen Bezugsperson in ihrem Leben wurde.
    Aber davon kann ja bei einem Familienhund wie hier geschildert keine Rede sein.

    Dagmar & Cara

    Was, wenn der Hund Spass dran findet und später die Beschäftigung einfordert

    Das wird er bei seinen Besitzern nicht tun, denn er verbindet Clickern ja ausschließlich mit der TE.
    Wenn die Besitzer daraufhin aber selbst den Spaß am Clickern entdecken, dann ist es ja umso besser.

    Dagmar & Cara

    Mit Doublemerle scheints Du Dich nicht auszukennen. Mit denen kann man nämlich kein Geld verdienen.

    Vor der großen Australian Shepherd Modewelle, als es noch keine deutschsprachige Literatur über die Rasse gab, hatte ich mir ein Aussie-Rassebuch aus den USA bestellt, damals das maßgebliche Fachbuch für die Rasse. Darin fand ich unter anderem die Empfehlung, doch ruhig einmal Merle mit Merle zu verpaaren, das gäbe zwar Ausfälle, aber die verbleibenden Hunde seien dann meist besonders schön gezeichnet und damit auch besonders wertvoll für Zucht und Ausstellung.
    Ist natürlich schon einige Jahrzehnte her und auch jenseits deutscher Gesetzgebung. Zeigt aber, daß es durchaus Gründe gibt, weshalb sich eine solche Verpaarung auszahlen kann.

    Dagmar & Cara

    Wenn du tatsächlich schon einige Threads mit demselben Thema gelesen hast, müßtest du eigentlich wissen, daß es sich hier um ein ganz normales Welpenverhalten handelt.
    Bei allen jungen Caniden ist diese starke Bindung an den Bau und dessen unmittelbare Nähe eine von der Natur eingebaute Kindersicherung. Sie erlaubt es den Eltern jagen zu gehen, ohne daß die Kleinen ihnen nachlaufen. Die Welpen bleiben dicht am Bau und ziehen sich bei Gefahr sofort in diesen zurück.

    Diese Bindung läßt mit zunehmendem Alter von selbst nach.

    Dagmar & Cara

    Ganz genau so läuft es beim Hund. Das Prinzip des Clickertrainings bleibt immer gleich, egal ob Huhn, Hund, Pferd oder Katze.

    Ich würde nur darauf achten, daß du keine Hörzeichen verwendest, die der Hund schon von seinen Besitzern kennt bzw so halb kennt. Viele Hunde, auch solche, die wenig Erziehung genossen haben, kennen ja ansatzweise Kommandos wie Sitz, Platz, Komm oder Pfötchen, die aber nicht sauber ausgeführt werden. Wenn du also in diese Richtung trainieren willst, ist es günstiger, neue Hörzeichen einzuführen, damit der Hund die korrekte Ausführung mit dem neuen Signal verknüpft.

    Dagmar & Cara

    Apportieren ist eigentlich kein echtes Spiel für Hunde, sondern mehr ein angelerntes Jagdersatzverhalten. Vielleicht wollte die Hündin dich durch Rennen und Hüpfen zu einem echten Hundespiel einladen, bei dem man sich gegenseitig im Spaß nachläuft.

    Dagmar & Cara

    Ich lebe allein, sehe meine engsten Verwandten nur selten, da sie weiter entfernt leben. Trotzdem benimmt Cara sich ihnen gegenüber vertraut, obwohl sie kaum Beziehung zu Hunden haben und Cara sich gegenüber freundlich-neutral verhalten, ohne ihr große Beachtung zu schenken. Daß Cara sie begrüßt, wenn wir getrennt waren ist für mich in diesem Zusammenhang nicht so wesentlich, denn das tut Cara auch bei meinen Freunden und Bekannten. Auffällig ist für mich anderes: zB wenn ich meinen Vater besuche - ihn sehe ich wirklich selten - und ich bin dann irgendwo ohne ihn unterwegs bin, hält Cara aktiv Ausschau nach Männern, die ihm ähnlich sehen, und möchte hinlaufen. Dasselbe bei meiner Mutter, mit der ich allerdings wesentlich öfter und länger zusammen bin. Da ist es ihr gar nicht recht, wenn das "Rudel" sich trennt. Gehe ich zuhause mit einer Freundin spazieren und wir trennen uns dann, ist es gar kein Problem für Cara.

    Ich bin mir sicher, daß meine Verwandten zu Caras "Rudel" gehören. Ob das nun an der Art liegt, wie wir miteinander umgehen, oder ob auch der Geruch eine Rolle spielt (was ich annehme), kann ich nicht mit Sicherheit sagen.

    Dagmar & Cara

    Ich halte die Frage, ob dein Hund Trennungsangst hat oder rumpöbelt für gegenstandslos. Sie kennt es einfach nicht und muß es lernen, mehr ist da nicht dran. Kein Hund lernt diese Lektion gern, das ist normal. Wiederholung und Routine bringt da viel.
    Ich finde nicht, daß die Reaktionen deiner Hündin nach ausgeprägter Trennungsangst klingen.

    Eine wichtige Frage ist, ob sie sich nach anfänglicher Unruhe selbst wieder beruhigen kann oder zunehmend aufdreht. Das erfährst du natürlich erst dann, wenn du nicht nach 5 Minuten schon wieder da bist.

    Das Verhalten im Freilauf hat nichts mit dem Verhalten beim Alleinesein zu tun. Beim Freilauf kann der Hund selbst den Abstand wählen und fühlt sich der Situation nicht ausgeliefert.

    Ich finde es hilfreich, mich mit einer kurzen, klaren Ansage "Ich bin dann mal weg" von meinem Hund zu verabschieden und halte nichts davon, mich heimlich aus der Wohnung zu schleichen.

    Dagmar & Cara