Ich habe beobachten können, dass Hunde, die jederzeit die erste Geige spielen, und denen die Initiative im Haus überlassen wird, auch draußen gewohnt sind, sich nicht am HH zu orientieren, sondern eigene Entscheidungen zu treffen.
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Grundsätzlich kenne ich viele Hunde, auch aus der Nachbarschaft, die wirklich im Schlaraffenland leben, geherzt und gestreichelt und umsorgt werden wie das eigene Kind, und beim Gassi muss der Hund an der Leine bleiben (Flexi zumeist) weil er absolut nicht hört.
Ich gebe dir in vielem recht. Allerdings überschüttet der Typ Hundehalter, den du hier so treffend beschreibst, den Hund zwar mit Liebe und Aufmerksamkeit, ist aber andererseits nicht bereit, auch nur die allergeringste Mühe in die Erziehung zu stecken, geschweige denn, etwas darüber zu lernen.
Ein funktionierender Rückruf oder Leinenführigkeit ist schlicht Arbeit und Training. Man muß wissen, was man tut und vom Leichten zum Schweren hin langsam steigern. Das geschieht bei solchen HH aber nicht. Stattdessen wird vom Hund erwartet, daß er einfach so "hört", das klappt logischerweise nicht, man gibt auf, das war's.
Worauf ich hinauswill: Man kann sich ganz schön viel Verwöhnaroma und Weichherzigkeit im Umgang mit den allermeisten Hunden leisten, und trotzdem einen gehorsamen Hund haben, wenn man gleichzeitig die nötige Mühe in (freundliches) Training mit dem Hund steckt und sich über gewisse Grundsätze im Klaren ist: vor allem darüber, nur das Erwünschte zu belohnen und nicht das Unerwünschte. Was allerdings etwas Reflektion und Denken erfordert, wozu der obengenannte Typ HH normalerweise nicht bereit ist.
Bei deinem Beispiel mit dem knurrenden, anspringenden Foxl wurde ja konsequent das Unerwünschte belohnt und verstärkt. Je nach Betrachtungsweise ist dieser Hund frech, dominant und fordernd, oder er führt einen Dressurtrick so aus, wie er es gelernt hat.
Dagmar & Cara