Beiträge von dagmarjung

    Das Alter um ein Jahr herum ist für viele Besitzer von Junghunden, gerade von Rüden, eine Umstellung, die nicht leicht fällt. Da bist du nicht allein!
    Dem freundlich-kontaktfreudigen Junghund wird von erwachsenen Rüden meist Toleranz entgegengebracht, dem erwachsenen Geschlechtsgenossen oft nicht mehr, ab jetzt ist er Konkurrenz. Die schöne Zeit der ausgiebigen Spielrunden mit fremden Hunden nähert sich dem Ende. Ab jetzt wird zunehmend nur mit bekannten Hundefreunden gespielt.
    Als HH muß man nun alle möglichen kritischen Situationen (Territorium, Spielzeug, Hündinnen, Gruppendynamik) sehr viel mehr im Auge behalten und gegebenenfalls zügig abbrechen oder ein Zusammentreffen ganz vermeiden.

    Du schaffst das schon - das läßt sich alles lernen! :smile:

    Abgesehen davon ist 1,5 Jahre auch ein schönes Alter, um gemeinsam mit dem Hund Hundesport, eine Begleithundeprüfung oder andere gemeinsame Betätigungen in Angriff zu nehmen. Damit dein Hund auch mit dir zusammen interessante und schöne Erlebnisse hat. Das Spiel mit anderen Hunden wird, wie gesagt, bald sowieso an Wertigkeit verlieren.

    Dagmar & Cara

    ihr ein extra Kommando für Taschentuchpackungen beizubringen, die sie mir dann holt, wenn meine Nase läuft, ist aber mangels meiner Motivation gescheitert

    Ganz einfach: ein schönes, möglichst echt klingendes "Ha - tschiiihh"!
    - Das unterscheidet sich prägnant von sonstiger Alltagssprache, wird deshalb ganz schnell gelernt und wirkt nebenbei toll als Trickvorführung! ;)

    Dagmar & Cara

    und murmelte beim Anleinen "nicht gesehen dass das ein Rüde ist"

    Im Klartext: Der Halter weiß ganz genau, daß sein Rüde agressiv gegen andere Rüden ist, läßt es aber einfach laufen, anstatt ihn zu sichern. Danke auch! :rotekarte:
    Das ist ganz klar Schuld des anderen HH und hat nicht speziell mit deinem Hund zu tun.

    Auch das mit den Schäferhunden war extrem ungünstig: 2 gegen einen ist immer ein Risiko, dann besser angeleint ohne Kontakt vorbei.

    Der Hund, der schon auf größere Entfernung auf euch zugestürmt kam, hat ja wohl auch mit Hunden jeden Alters und Geschlechts Probleme, denn auf die Entfernung kann er ja noch gar nicht differenzieren. Ob deiner nun kastriert ist oder nicht, spielt in so einem Fall gar keine Rolle.

    Sowas gibt es leider, und du hast da leider einige Male so richtig Pech gehabt.

    Einen Anlass zu kastrieren sehe ich in deinem Fall überhaupt nicht. Schon deshalb nicht, weil es Rüden gibt, die gerade Kastraten gegenüber übergriffig werden, sie belästigen und besteigen. Außerdem kann es sein, daß der Verlust des Testosterons einen eher unsicheren Rüden noch unsicherer macht, so daß er angstagressiv wird. Damit wäre nun gar nichts gewonnen.
    Ein Anlass zur Kastration wäre allenfalls, wenn dein Rüde ständig andere Rüden verdreschen würde. Aber das ist ja nicht der Fall.

    Gruppenspiele unter Hunden sind meist keine. Fast immer spielen nur 2 Hunde wirklich miteinander und die übrigen mischen sich höchstens ein, maßregeln, jagen, mobben oder sorgen generell schneller dafür, daß eine Situation eskaliert.

    Es ist schwierig, Hundebegegnungen einzuschränken, wenn man in der Großstadt wohnt und auf stark frequentierte Auslaufflächen angewiesen ist. Trotzdem würde ich es an deiner Stelle versuchen. Man kann andere Zeiten wählen und wenn man sucht, finden sich meist auch weniger überlaufene Spazierwege.


    Dagmar & Cara

    Hi Steffi,

    Oh, ein Springer Spaniel! :herzen1: Welsh oder English? Ich liebe die XL-Spaniel!

    im büro ergibt sich das einfach von selber. ich verlasse gut stündlich (mal mehr mal weniger) den raum und gerade habe ich erlebt, dass er das wirklich entspannt mitmacht.

    Ich glaube, das ist ein wichtiger Punkt. Es ist für dich selbstverständlich und damit nimmt der Hund es auch recht schnell als selbstverständlich hin.
    Zuhause denkst du, jetzt muß ich üben, machst es damit zu etwas Außergewöhnlichem und Besonderen, und so nimmt der Hund es dann auch wahr.

    Die Tabuzone Kinderzimmer muß natürlich sein, das wollte ich auf keinen Fall kritisieren. Ich wollte nur sagen, auch damit verlangst du vom Hundekind schon eine gewisse Leistung im Laufe des Tages.

    in alle anderen räume darf er, allerdings möchte ich nicht, dass er im flur die haustür bewacht und mir ist aufgefallen, dass er natürlich gerne "übersichtsplätze" sucht. ob das so gut ist?

    Glaubst du, daß ein Spaniel später im Erwachsenenleben zu übermäßigem Bewachen neigen wird? Ich meine, dazu neigen eher andere Rassen. Es ist doch ein ganz natürlicher Wunsch eines sozialen Lebewesens, sein "Rudel" und seine Umgebung im Auge zu behalten. Wernn er nicht ständig im Wege liegt, würde ich ihm das nicht verwehren.
    Das ein Hund keine Übersichtsplätze haben soll, ist so eine Lehrmeinung die zutreffen kann, aber nicht muß, je nach Hundetyp. Ich vermute stark, bei einem Spaniel kannst du da entspannt bleiben. Notfalls kannst du die Regel auch später noch ändern.

    ich finde es auch recht schwer die richtige balance zu finden zwischen bindung aufbauen und alleine-bleiben. aber wahrscheinlich ist das eine sogar mit dem anderen verbunden und mit zunehmenden vertrauen wird es auch leichter für ihn?

    Das glaube ich auch. Drei Wochen sind eine sehr kurze Zeit, geh lieber entspannt ran und verlange nicht zuviel auf einmal. Vertrauen muß ja erst wachsen. Mit Büro, Kind, Alltag und Aufenthalt draußen hat der kleine Kerl (wie heißt er denn? :smile: ) schon ganz schön viel zu verarbeiten.

    nebenkriegsschauplatz: er ist erstmal sehr verunsichert, wenn er andere hunde sieht und blafft und stellt die nackenhaare hoch. ich versuche ihm da gerade so viele hundekontakte wie möglich verschaffen und wenn wir eine weile im hundewald war, wird er da deutlich entspannter. allerdings ist er als unkastrierte jungspund auch für viele rüden gerade seeeeeeehr wohlriechend. hier schließt sich eine frage an: er sucht dann schutz bei mir, setzt sich zwischen die beine. nicht jeder hundebesitzer reagiert dann und ruft seinen hund ab. ich finde es aber gut, meinem hund dann die sicherheit zu geben. bei meiner alten hünden habe ich das nie getan und sie hätte es gebraucht bin ich der meinung. das mag typabhängig sein, ich glaube, er braucht das zu einem teil auch. bedeutet aber, dass ich reihenweise andere hunde wegschicken muss. würdet ihr das so handhaben?

    Bitte nicht so viele Hundekontakte wie möglich! Sondern lieber wenige gute und ausgewählte, damit er Vertrauen fassen kann und nicht überfordert wird.

    Warum riecht er so attraktiv für Rüden? Zeigen sie sexuelles Interesse und wollen ihn besteigen? Das wäre kein normales Verhalten. Rüden reagieren manchmal so auf Krankheits- oder Entzündunsprozesse im Analbereich. Da würde ich mit dem Kleinen mal zum Tierarzt gehen, wenn das öfters vorkommt.

    Ich schicke andere Hunde immer konsequent weg, wenn mein Hund bei mir Schutz sucht. Auch reihenweise, wenn nötig. Wenn das aber nötig ist, ist das deutlich zuviel für den jungen Hund, wie gesagt: Weniger ist mehr. Reduziere besser die Hundekontakte drastisch. Unsichere junge Hunde, die sich permanent überfordert fühlen, werden später gerne zu Angstpöblern.

    Dagmar & Cara

    Wie lange ist dein Hund denn schon bei dir? Und nur aus Neugier, welcher Rasse gehört er denn an?

    Ich finde, die Bürosituation klingt schon sehr gut. Ich glaube, da seid ihr auf einem guten Weg. Oder regt er sich da sehr auf? Du schreibst allerdings, daß er dort viel schläft, das ist doch optimal.

    Zuhause ist dein Hund, wenn ich das richtig verstehe, recht lange und häufig vom Familienleben ausgeschlossen, soweit es sich im Zimmer deiner Tochter und auf dem Balkon abspielt. Haltet ihr euch ihr viel auf dem Balkon auf?
    Danach, wenn deine Tochter schläft, wird nochmal Alleinesein trainiert.

    Vielleicht ist das alles etwas zuviel auf einmal verlangt für einen jungen Hund, der erst kurz bei dir ist? Denn du übst Alleinesein im Büro, verlangst es vom Hund, wenn du dich mit deiner Tochter befaßt und übst es dann auch noch mal abends.
    Gerade bei Lektionen, die Frust erzeugen und dem Hund viel Selbstbeherrschung abverlangen, läßt irgendwann die Nervenkraft nach.

    Ich habe bei meiner Hündin auch von Anfang an mit dem Üben des Alleinebleibens angefangen, aber nur an einem Ort (meiner Wohnung) und nicht so oft am Tag. Daneben haben wir aber auch viel Zeit miteinander zugebracht, wobei sie liegen durfte, wo sie wollte. Türen sind bei mir immer offen, bis auf die zum Bad.
    Daß ein neu eingezogener junger Hund einem nachläuft, halte ich für ganz normal und nicht für "Stalken"


    ich habe auch versucht gegenzu konditionieren. erst nahm er nicht mal den lebewurstkong, inzwischen kann es gut gehen: ich gebe ihm den kong und kann für 5 sekunden das haus verlassen. dann kommt er weg (der kong). aber müsste ich das nicht anders aufbauen? kong, schlüssel klimpern - wegnehmen?

    Hier verstehe ich leider nicht, was du meinst? Du verläßt das Haus für wenige Sekunden, kommst dann wieder rein und nimmst den Kong weg? Was soll das bringen? :???:

    Dagmar & Cara

    Er döst schon den ganzen Tag im Wohnzimmer, springt aber sofort auf sobald ich mich bewege und rennt mir hinterher wenn ich das Wohnzimmer verlasse.
    Ich finde es schade für ihn dass er nicht abschalten kann.

    Es ist völlig normal, daß ein neuer Hund erstmal "klebt", bis er nach und nach Vertrauen faßt in seine neuen Menschen und heimisch wird in der neuen Umgebung. Dann wird er sich ganz von selbst entspannen. Das wird aber länger dauern als ein paar Tage.

    Dagmar & Cara