Beiträge von dagmarjung

    @Roscoe

    Ja, wir reden hier ganz konkret von Berlin, wo der TE wohnt und seinen künftigen Hund halten will. Deshalb ist es auch nicht zielführend für das Anliegen des TE, ins Allgemeine abzuschweifen. Aber wenn dich das Thema Hund und Großstadt interessiert, es gibt glaube ich bereits den einen oder anderen Thread zu dem Thema hier im Forum. =)

    Wie alt ist euer Welpe?

    Wie genau gestaltet sich euer Tagesablauf?

    Welpen von Wölfen, Füchsen und anderen Caniden haben naturgemäß eine Kindersicherung, die sie an den Bau bindet. Die Kleinen spielen nur in unmittelbarer Nähe des Baus und folgen ihren Eltern nicht zur Jagd. Bei Gefahr verschwinden sie sofot im sicheren Bau.

    Auch Hundewelpen haben noch diesen Urtrieb. Spätestens nach einigen Tagen der Eingewöhnung, wenn sie sich halbwegs zuhause fühlen, wollen sie deshalb oft nicht vom Haus weg.

    Wenn man den Welpen nicht zu Fuß wegführt, sondern ihn zB per Auto oder Fahrrad an einen anderen Ort transportiert, wird er sich in fremder Umgebung an seinem Menschen orientieren. So kann man die "Kindersicherung" umgehen und den Welpen mit verschiedenen Örtlichkeiten vertraut machen.

    Der Drang zum Bau verliert sich, wenn der Welpe älter wird.

    Wir reden hier von Berlin, und das ist nicht irgendeine Großstadt. Die Menschen- und vor allem auch die Hundedichte ist enorm und das gilt auch für alle gut erreichbaren Grünzonen und Auslaufgebiete.

    Für mich hätte erwartbare Artgenossenverträglichkeit meiner Wunschrasse in diesem Ambiente eine ganz, ganz hohe Priorität. Denn die Alternative macht echt keinen Spaß, dem Hund schon gar nicht.

    Man muß auch beim Barfen berücksichtigen, daß Hunde keine Wölfe mehr sind. Auch nicht, was die Verdauung betrifft.

    War Fleisch für Jäger/Sammlerkulturen noch Grundnahrungsmittel, wurde es seit dem Anfang des Ackerbaus mehr zum Luxus, und der wurde kaum an Hunde verteilt. Im Laufe der Domestikation haben Hunde sich daher an eine Ernährung angepasst, die mehr pflanzlich (Kohlehydrate) und weniger tierisch ist als die des Wolfes. Die weitaus meisten Hunde wurden mit Abfällen der menschlichen Ernährung gefüttert oder lebten halbwild als Abfallabstauber in der Nähe des Menschen. Wer damit nicht zurechtkam, konnte keine Nachkommen aufziehen.

    Das "ganze Beutetier" als Ideal der Hundeernährung ist daher sachlich unzutreffend.

    Zum Glück heißt nicht jeder Hund Faro. Bei Cara hat das jedenfalls ganz gut geklappt. Ich hätte allerdings gleich dazuschreiben sollen, daß man nicht stehenbleibt. Sondern man ist einfach in der besten Startposition, um ganz schnell nach vorne vom Hund wegzuspringen, sobald man das Ohr losläßt. Das verschafft genau einen Sekundenbruchteil Vorsprung, ehe der Hund auf die Idee kommt, sich beim Schütteln zu drehen.

    Für euch getestet. :roll:

    Dalmatiner sind bekannt dafür, daß sie sehr bewegungsfreudug sind und sie haben auch den sportlichen Körperbau dazu. Sie sollten ja früher problemlos über längere Strecken mit flotten Pferdegespannen mithalten können.

    Es wundert also mich kein bißchen, daß dein Dalmi gerne läuft und rennt und daß er ausdauernder ist als der Labradorwelpe. Zum einen macht jede Woche in diesem jungen Alter noch einen echten Unterschied, und deiner ist ja der ältere. Zum anderen sind die meisten Labradore heute aus den Showlinien, und die sind deutlich schwerer, die Entwicklung der Mobilität dauert daher etwas länger.

    Paßt bitte auf, daß das gemeinsame Spiel mit jüngeren Welpen endet, bevor diese überfordert sind. Man soll aufhören, wenn's am schönsten ist und nicht erst, wenn einer sichtbar nicht mehr kann. Denn Welpen in ihrer Begeisterung wollen natürlich mithalten, solange es nur eben geht, und ist dann leicht mal zuviel.

    Am dritten Tag wäre zu früh. Aber nach einer Woche, wenn der Welpe sich bis dahin gut eingewöhnt hat und sich munter und wesensfest zeigt, spricht meiner Meinung nach nichts dagegen. Wenn nicht, braucht er noch mehr Zeit.

    Vorher einmal die Stunde ohne Welpe besuchen ist für mich ein Muß, weil man nur so die Qualität objektiv und von außen beurteilen kann, ohne daß man schon selber mittendrin ist. Falls die Qualität mangelhaft sein sollte, nimmt der eigene Welpe jedenfalls keinen Schaden.

    Was die Impfungen betrifft man lebt leider immer mit dem Wiederspruch zwischen vollständig mehrmals durchgeimpft und dem knappen Zeitfenster der Welpenzeit, das man ja auch für frühe Prägung und Sozialisierung nutzen möchte. Das sollte man dann mit Tierarzt und Hundeschule absprechen. Ohne Kompromisse geht es aber leider nicht.