Dass das Weglaufen aus der Situation den anderen Hund hart anstacheln kann, war mir nicht bewusst
Es bringt auch den Hund, der abgerufen wird, in einen Konflikt. Er muss dem noch fast fremden Hund dann den Rücken zuwenden, das ist für viele Hunde nicht angenehm.
Das stimmt. Man muß schon gut beobachten und mit Fingerspitzengefühl agieren. Den richtigen Moment erfassen, im dem die Hunde bereit sind, sich voneinander zu lösen, und zwar ohne Gesichtsverlust. ZB nachdem beide bereits markiert haben, aber bevor es an in die zweite Runde Hinternschnüffeln und Umkreisen geht.
Deswegen verwende ich dann auch kein "festes" Kommando wie "Hierher", wo ich sofortige Reaktion erwarte, sondern ein "weiches" Hörzeichen wie "und weiter geht's", also eher ein Vorschlag. Wenn man das so macht, dann empfinden Hunde es meiner Erfahrung nach durchaus als Hilfe und sogar Erleichterung.
Lukas, der Ausführhund meiner Jugend, ein größerer Mischlingsrüde, war sehr geübt in förmlichen Begegnungen mit Imponieren, Herumstelzen usw, zu Raufereien kam es dabei nie. Wenn man weiterging und ihn rief, dann würde ich seine Reaktion in etwa so übersetzen: "Ich bin immer noch der tollste Rüde im Lande, vergiß das nicht - aber leider leider habe ich anderswo höchst wichtige Verpflichtungen, also Ciao."