Beiträge von dagmarjung

    weil ja viele hier den bestimmt sehr gut gemeinten Rat geben: „ Arschbacken zusammen kneifen, wird schon wieder“.

    Den Rat gibt hier keiner, denn es geht ja gerade darum die verkniffenen Arschbacken wieder zu lockern, sozusagen. Also alle Ressourcen zu nutzen, um sich zu entspannen. Hilfe der Mitmenschen in Anspruch nehmen, Auszeit für sich selbst, Fokus weg vom Hund usw.

    - Dann kann es auch sein dass die eigenen Hormone da mit rein spielen können. ... Übrigens kann sowas bspw auch eine Schwangerschaft auslösen

    Zum Glück nicht. Dafür gibt's seit Adam und Eva nur einen Weg. An jungen Hunden schnüffeln ist risikolos. :lol: :flucht: :D

    Ich hatte bei fast jedem neuen Tier, das ich zu mir geholt habe, wenigstens einen kleinen Anflug von Blues, auch als ich noch gar nicht wußte, was das ist und daß es anderen ähnlich und oft schlimmer geht in der ersten Zeit.

    Also: Welpenblues ist keine Einbildung oder Erfindung.

    Gerade den Menschen, die sich sehr intensiv vorbereiten (und dabei allzuleicht unter Druck setzen) geht es oft so.

    Die Umstellung des Alltags, der Gedanke: ab jetzt bist 100 % Prozent verantwortlich für dieses Wesen und kommst aus der Nummer nicht mehr raus, und war es vorher nicht vielleicht doch einfacher und schöner?

    Und gerade bei einem Hund hat man dazu noch weit höhere Erwartungen an die Beziehung als bei einem Hamster. Am besten die ganz große Liebe auf den ersten Blick wie im Film. Auch damit überfordert man sich selbst leicht maßlos. Weil nämlich jede echte Beziehung Zeit braucht zum Wachsen.

    Als ich meine Kleinpudelhündin Cara als Welpe geholt habe, war ich auch ein bißchen enttäuscht. Ich fand sie zwar niedlich, hab mich auch an ihrer Welpenzeit gefreut, aber die tiefe Beziehung, wie ich sie zu meiner Vorgängerhündin von vor über 20 Jahren gehabt hatte, war definitiv noch längere Zeit nicht da. Ich mußte Cara erst viel besser kennenlernen und sie mich.

    Die gute Nachricht ist: Welpenblues geht vorbei. Wirklich. Die Zeit arbeitet für dich. Der Alltag spielt sich wieder ein und du gewinnst mehr Freiheiten zurück. In dem Maße, wie du dich entspannst und dir selbst Druck rausnimmst, wirst du auch mehr Freude an deiner Hündin haben. Ihr müßt beide nicht perfekt sein.

    Laß dich auf keinen Fall unter Druck setzen in punkto Stubenreinheit! Fakt ist, Hunde werden, wenn man ihnen nur die Möglichkeit gibt, von sich aus stubenrein, weil Caniden ihr unmittelbares Heim, wo sie schlafen und ruhen, nicht verunreinigen wollen. Das ist also keine Dressurleistung des Menschen, sondern Instinktverhalten. Du mußt es deiner Hündin nicht beibringen, sondern ihr nur den natürlichen Reifungsprozess ermöglichen, indem du oft genug mit ihr rausgehst. Wenn es dabei auch mal Unfälle gibt, egal. Je älter der junge Hund wird, desto besser kann er durchhalten und muß dann weniger oft raus.

    Anzeigen tun übrigens nicht alle Hunde, auch da muß man Erwartung rausnehmen.

    Mit Cara habe ich das Alleinebleiben schon früh üben müssen und dabei bewußt in Kauf genommen, daß öfter was in die Wohnung ging als wenn ich ständig dabei gewesen wäre, Sie ist trotzdem tadellos stubenrein geworden.

    Bevor Cara hier einzog, habe ich diverse VDH Züchter mehrerer Rassen gefragt, ob Single plus Welpe plus Halbtagsjob vereinbar sei. Alle haben mich erstaunt angeschaut und gemeint, klar, wieso fragst du überhaupt? (Da kannte ich noch gar keine Hundeforen im Internet... ;) )

    Als Cara dann einzog, hatte ich meinen Jahresurlaub genommen, und das stressfreie Allejnebleiben war mein alleroberstes Erziehungsziel. Wichtiger als alles andere. Wichtiger als Stubenreinheit.

    Denn das war klar, wenn ich nicht da bin, passieren auch öfter mal Unfälle. Egal, ich habe das Wohnzimmer mit Zeitungspapier ausgelegt, und mich auch innerlich nie über Verschmutzungen aufgeregt.

    Ich habe diese zwei Ziele, Alleinebleiben und Stubenreinheit also bewußt getrennt betrachtet und einem davon klaren Vorrang eingeräumt.

    Das Alleinebleiben habe ich so aufgebaut, daß ich von Anfang an die Zeit meiner künftigen Abwesenheit zu ereignislosen Ruhezeit bestimmt habe, in der nichts für den Hund Tolles passiert und der Hund auch nicht weiter beachtet wird. Alles Schöne geschieht davor oder danach. (Ganz am Anfang wurde diese Zeit natürlich noch durch kurze Lösegänge unterbrochen. )

    Innerhalb dieser Zeit habe ich Cara dann jeden Tag erst ganz kurz, dann länger alleine gelassen.

    Einen Notfalplan hatte ich zunächst nicht, die Kontakte haben sich erst mit der Zeit ergeben. Hätte sich innerhalb der Urlaubswochen gezeigt, daß Cara ernsthafte Trennungsangst gehabt hätte, dann wäre noch Zeitreserve da gewesen, um rechtzeitig eine Betreuungslösung zu organisieren.

    Es hat aber tatsächlich ohne geklappt.

    Und Cara stubenrein ist Cara auch geworden.

    Nach soviel Positivem doch noch etwas, was ich kritisch sehe: Scout ist wenig bemuskelt, dafür im Körper etwas teigig. Selbst wenn die Abstammung Labbi/Boxer mit einem Schuß Chow Chow nur Vermutung sein sollte, allein schon der breite Schädel läßt eigentlich auf einen deutlich athlethischeren Hundetyp schließen.

    Ich hätte Scouts Alter viel höher geschätzt als seine 5 Jahre. Als er zB auf den Baumstamm gelockt wird, fällt ihm der kleine Sprung sichtlich schwer.

    Meine Vermutung ist, daß er nach Ami-Art früh, vielleicht schon im Tierheim kastriert wurde und deshalb nicht die Muskulatur entwickeln konnte, die er ansonsten gehabt hätte.

    Hunde nass und dreckig, er wird nass und dreckig und es wirkt als ob es ihn wirklich nicht stört. Ist mir sofort sympathisch, der Mr. Walz.

    Politiker zeigen sich ja gerne mal mit Hund, wegen Sympathiepunkten. Aber bei Walz ist es echt, der Mann ist authentisch in dem, was er tut und sagt. Der geht nicht nur einmal im Jahr mit seinem Hund raus, wenn eine Kamera dabei ist, der ist ein echter Hundemensch.

    Vergleiche gerade deutsche Hundewiese mit dog park in Minnesota. Was für ein Gassigebiet

    Ja, das finde ich auch sehr interessant zu vergleichen.

    Ich kenne aber hier in meiner direkten Umgebung durchaus ebenso weitläufige Auslaufflächen, Hannover ist da nämlich gar nicht schlecht aufgestellt, auch wenn einige davon nur außerhalb der Brut-und Setzzeit zur Verfügung stehen.

    Andererseits gibt es halt auch viele Hundewiesen in Deutschland, die klein und unattraktiv sind oder aus sonstigen Gründen kaum nutzbar.

    Wenn ich "dog park" in die Suchmaschine eingebe und mich in den USA umschaue, dann gibt es da alles mögliche zu sehen, von recht großzügigem Gelände bis zu winzigen umzäunten Gehegen, die nicht mal Naturboden aufweisen, sondern mit künstlichem Rasen belegt sind. Also auch in den USA gibt es da eine große Bandbreite, und viele dieser Dogparks sind einfach nur gruselig.

    Also es gibt weder "die" deutsche Hundewiese noch "den" dog park.

    Auch den Strand, wo Walz mit seinem Hund hingeht, würde ich sonntags bei Schönwetter ebenso meiden wie bei uns den Hundestrand am Silbersee bei gleichen Bedingungen. 30 bis 50 Hunde auf einem Haufen und dann ordentlich Bällchen werfen, hurrah! :mrgreen-dance: :roll:

    Der (hoffentlich) künftige Vizepräsident der USA Tim Walz und sein Hund Scout, ein Mischling aus dem Tierschutz, beim gemeinsamen Spaziergang.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Aus den Kommentaren:"I love how this is as much about walking Scout as it is about taking Tim's secret service agents out for enrichment."