Beiträge von dagmarjung

    Koijkerhondjerüden sind dafür bekannt, daß sie oft unverträglich mit gleichgeschlechtilchen Artgenossen sind. Deiner zeigt diese typische Eigenschaft ja auch. Ich würde auf keinen Fall einen zweiten Rüden dazusetzen, schon dreimal nicht einen zweiten Rüden derselben Rasse.

    Auch mit kastrierten Rüden würde ich kein Risiko eingehen, denn beim engen Zusammenleben ergeben sich doch häufig Konkurrenzsituationen.

    Nacktkatzen und -Hunde haben definitiv vielfache Nachteile, die sich nicht wegmanagen lassen und die hier ja auch schon vielfach besprochen wurden.

    Ich bin nur der Meinung ein Tier ist nicht einfach deshalb eine Qualzucht, weil es ungewohnt aussieht. Man muß schon genauer hinschauen.

    Es müssen Einschränkungen in der Lebensqualität für das Tier vorhanden sein. Schmerzen, Leiden, Einschränkungen der Sinne, der Bewegung usw.

    Kurzschnabeltauben können ihr normales Verhaltensrepertoir ausleben, haben auch keine Schmerzen oder Leiden wie Atemnot o.Ä.

    Anders sieht das beispielsweise bei seidenfiedrigen Lachtauben aus, die durch ihre weiche Federstruktur nicht oder nur sehr eingeschränkt fliegen können. Sie können ihr normales Verhalten nicht ausleben, zB bei Erschrecken auffliegen und sich so in Sicherheit bringen. Das ist Qualzucht.

    Optisch gefallen mir Kurzschnabeltauben überhaupt nicht, dagegen finde ich seidenfiedrige Lachtauben mit ihrem fluffigen Gefieder sogar recht hübsch. Aber darauf kommt es nicht an. Wichtig ist nur, ob das Tier unter seinen angezüchteten Merkmalen leidet oder nicht.

    Die Augen täuschen ein wenig. Zum einen sind die Kurzschnabentümmler relativ klein, und auch bei Hunden haben kleinere Rassen in Relation größere Augen.

    Zum anderen ist hier die nackte Augenumrandung durch Zucht übertrieben ausgeprägt. Außerdem haben weiße Tauben immer eine fast schwarze Iris, im Gegensatz zu andersfarbigen. Die letzten beiden Punkte lassen die Augen optisch größer wirken, als sie tatsächlich sind.

    In der Natur gibt es vieles nicht, unter anderem kurzbeinige Hunde oder solche mit stetig weiterwachsendem Haar. Ein Pudel würde auf Dauer ohne Pflege sterben, weil er im eigenen Haar zugrundegeht. Trotzdem sehe ich Pudel nicht als Qualzucht, nur weil sie im Wildleben versagen würden.

    Fakt ist, daß daß einzelne Taube in der Obhut des Menschen nicht leidet. sondern ihre Instinkte inclusive Jungenaufzucht (mit adoptierten Jungen) normal ausleben kann. Also das Tier leidet keine Qualen.

    Diese Kurzschnabeltauben haben für sich selbst keine Nachteile beim Fressen und können auch ihr Gefieder pflegen, aber sie können ihre eigenen Jungen nicht füttern, weil Taubenjunge aus dem Kropf gefüttert werden und dabei ihre Schnäbel tief in die Schnäbel der Elterntiere stecken. Daher halten die Züchter immer noch eine weitere Rasse mit normal langem Schnabel und tauschen die Eier bzw Jungen beider Rassen in einem Ammensystem aus, so daß die Kurzschnäbler die langschnabeligen Jungen füttern und aufziehen und umgekehrt.

    Ob das nun Qualzucht ist - tja, grenzwertig. :ka:

    Viele Kurzschnäbler, so auch diese chinesische Rasse, sind Tümmler, die sich längere Zeit hoch über dem Taubenschlag in der Luft tummeln und den Halter mit ihren Flugkünsten erfreuen sollen. Es sind also ausdauernde und bewegungsfreudie Sportler. Anders als bei Hunden hat die kurze "Nase" keinen Einfluss auf die Atmung.

    Na ja es gibt 2 Optionen.

    Den Hund zuhause 10 stunden alleine zu lassen oder eben mit auf die Arbeit.

    Okay, damit sind eure Prioritäten jetzt klar: Es muß auf jeden Fall auf der Arbeit funktionieren. Denn 10 Stunden alleine zuhaus sind keine Alternative. Damit ist auch klar, daß ihr einen ganz besonders netten, verträglichen Hund braucht und damit sämtliche Rassen mit Wachtrieb rausfallen. (Boxer, Schäferhund, Cane Corso, Schnauzer usw)

    Die Bedingungen sind, viel laufverkehr, fremde die ihn auch mal anfassen, diverse andere Tiere, tgl 10h unterwegs mit uns

    Meine Pudelhündin war sehr menschenfreundlich, weshalb wir auch ein Malteser-Besuchshundeteam im Seniorenheim waren.

    Ich kann aber gar nicht genug betonen, wie wichtig es ist, den eigenen Hund, egal wie freundlich er ist, vor Übergriffen anderer Menschen zu schützen! Niemand faßt meinen Hund an, ohne daß ich es erlaube. Und ich erlaube es nur, wenn ich sehe, daß mein Hund den Kontakt in diesem Moment auch will.

    Das gibt dem Hund Rückhalt und Sicherheit. Das Gefühl, keine Kontrolle zu haben und Übergriffen ausgeliefert zu sein, erzeugt dagegen Stress auch beim gutmütigsten Hund.

    Manche Hunde können sich selbst schlecht abggrenzen und drücken ihr Unbehagen durch Fiddeln aus, quasi aktives Einschleimen, was oft als Freude und gestreichelt werden wollen mißverstanden wird. Das könnte (muß nicht) auch auf den Retriever zutreffen, von dem du erzählst.

    Auch sehr freundliche Hunde müssen nicht alles erdulden und haben ebenso Anspruch auf ihre persönliche Distanz wie zurückhaltendere Hundetypen.

    Du mußt dir auch keine Sorgen darum machen, daß die Beziehung zu deiner Hündin unter der zeitweilen Trennung leiden würde. Hunde leben im Hier und Jetzt. Da sie sich bei der Züchterin gut auskennt, wird sie sich dort schnell zurechtfinden. Und wenn du sie wieder abholen kannst, wird sie ebenso selbstverständlich ihr gewohntes Leben bei dir wiederaufnehmen.

    Ich mußte meine Hündin auch einmal längere Zeit fremdbetreuen lassen, wegen Krankenhaus und ReHa, wenn auch nicht ganz so lange wie du. Cara war gleich wieder bei mir "daheim".