Beiträge von dagmarjung

    Es ist aber schon so, dass Mischlinge statistisch gesehen, eine höhere Lebenserwartung haben, als Rassehunde (wobei ich nicht weiß, ob das daher kommen könnte, dass die paar kranke Rassen die Lebenserwartung der Rassehunde nach unten ziehen).

    Das glaube ich nicht, weil in diesen Statistiken die Größe mit berücksichtigt wurde und nur Rassen und Mischlinge miteinander verglichen wurden, die vergleichbar in Größe und Gewicht waren.

    Genetiker wie Hellmuth Wachtel ("Rassehund wohin") führen die statistisch geringere Lebenserwartung darauf zurück, daß Inzucht zwangsläufig zur Rassewerdung gehörte, man wollte ja Hunde mit ähnlichen Anlagen haben und wählte entsprechend einander ähnliche, also meist verwandte Hunde.

    Was aber noch stärker und vor allem bis heute ins Gewicht fällt, ist die über viele Generationen immer noch fortdauernde Verwandschaftszucht, um ein möglichst genormtes und von anderen ähnlichen Rassen möglichst klar abgegrenztes Erscheinungsbild zu erzielen. Verwendung zu weniger Rüden (Popular Sires), Ausschluss von Hunden mit unerwünschten Farben oder anderen abweichenden Eigenschaften, dadurch stetige Verengung des Genpools usw.

    Eine Zuchtline durch gemäßigte Verwandschaftszucht aufzubauen und war der züchterische Standard bis vor wenigen Jahrzehnten, das zeigen Fachbücher zum Thema aus diesen Zeiten. Und das Umdenken kommt heute erst langsam in Gang.

    Das betrifft heute die allermeisten Rassen.

    Mischlinge zeigen daher im Grunde nur das Normalbild von Hunden ohne Inzuchthintergrund.

    So hab mir jetzt mal den Spaß gemacht nach Videos von Contis zu suchen

    Danke übrigens, lieber Videoersteller, daß du deinen Hund direkt vor eine Sitzbank pissen läßt. :ugly: Fast 10 Sekunden lang läßt die Bulldogge ordentlich laufen. Welch Freude für alle Menschen, die mit den Füßen drin stehen, sobald sie auf der Bank Platz nehmen.

    (Im vierten Video, "I let my dogs walk me..."ab Sekunde 21.)

    Deine Hündin ist durch die schlimmen Erfahrungen beim "Züchter" massiv traumatisiert, was andere Hunde betrifft. Sie hat ja von Anfang an als Fußabtreter leben müssen und ist vom "Züchter" auch nicht geschützt worden.

    Es ist also nicht überraschend, daß sie von anderen Hunden nur Schlechtes erwartet. Mit 2,5 Kilo ist sie ja so gut wie immer stark unterlegen.

    Junghunde spielen meist gerne mit fremden Hunden, erwachsene Hunde legen diese kindliche Verhaltensweisein in den allermeisten Fällen ab. Gespielt wird dann nur noch mit sehr gut bekannten Freunden bzw innerhalb des eigenen Familienverbands, aber nicht mit Zufallsbekanntschaften. Das ist altersentsprechend ganz normal, auch bei sehr gut sozialisierten Hunden.

    "Hunde spielen fröhlich auf der Wiese" ist meist eher die Wunschvorstellung der Menschen. Häufig sind solche "Spiele" unter fremden erwachsenen Hunden eher Abchecken, Einschüchtern, Jagen, Beschwichtigen, Übersprungshandlungen, Flucht.

    Mag und kennt es eure Hündin, auf den Arm genommen zu werden? Falls ja, würde ich ihr diesen Schutz bei umvermeidbar nahen Hundebegegnungen anbieten. Hört dabei nicht auf eventuelle dumme Kommentare unwissender Menschen! Eure Hündin braucht euren Schutz und wird es euch mit Vertrauen danken.

    Was Kontakt zu Artgenossen angeht, schließe ich mich corrier an: ein kleiner, vielleicht schon älterer Hund, der gar nicht weiter an ihr interessiert ist und dem sie auf einem gemeinsamen Spaziergang einfach hinterherschnüffeln kann, könnte zu ihrer Entspannung beitragen.

    Ich würde mich aber letztlich nach dem richten, was die Hündin selbst möchte und ihr keinen Kontakt aufzwingen.

    Über den "Züchter" kann ich nur den Kopf schütteln.

    Eine Hündin von lediglich 2,5 Kilo, laut eigener Aussage die "Kleinste und Schwächste", zu Zucht zu benutzen -besser gesagt zu mißbrauchen - und das auch noch im Alter von nur einem Jahr, in dem die Hündin selbst noch lange nicht erwachsen ist - ich bin sprachlos. Die Schwergeburt ist hier kein zufälliges Unglück, sondern die logische Folge. Um das zu wissen, muß man wirklich nicht 12 Semester Tiermedizin studiert haben, das versteht sich eigentlich von selbst.

    Auch der weitere Umgang mit der Hündin, geprägt von Vernachlässigung, spricht für sich.

    Ein guter Züchter verwendet gerade bei Zwergrassen größere und kräftigere Hündinnen, Dafür darf, um die kleine Größe zu erhalten, der Rüde dann zierlicher sein.

    Ich auch.

    Eine junge Deutsch Kurzhaarhündin regte sich jedesmal mächtig auf hinter ihrem Gartenzaun, wenn ich mit meiner Schäferhündin Nuja daran vorbeiging. (Nuja lief im Fuß und hat nicht zurückgepöbelt.)

    Eines Tages sprang die Hündin versehentlich über den niedrigen Zaun statt nur daran hoch. Kaum stand sie draußen auf dem Bürgersteig, war sie sooo klein mit Hut und ich brachte sie dann zu ihrem Gartentor und ließ sie wieder rein.

    Hunde lieben Drama, aber sie können auch Risiken einschätzen.

    Mal abgesehen davon, mit 7 Monaten stand deine Hündin vermutlich noch nicht kurz vor der Geburt eigener Welpen. Das ist nämlich der genaue Zeitpunkt, zu dem Hündinnen sich ein Wurflager scharren.

    Falls deine Hündin also in der Wohnung die Wände aufgräbt, hat das mit Sicherheit andere Ursachen.