Ich glaube, viele Hundehalter stellen sich unter einer Hundeerziehung mit "positiver Verstärkung" immer noch vor, dass diese Hunde keine Regeln kennen, antiautoritär erzogen werden, alles dürfen und mit Leckerchen vollgestopft werden....
Ich erziehe meine germanische Bärenhündin mit positiver Verstärkung, aber was das Wort "NEIN" bedeutet, das weiss sie genau!
Zum besseren Verständnis, hier mal ein Beispiel: Mein Abendessen steht auf dem Wohnzimmertisch und Lottchen würde das jetzt gerne als kleine Zwischenmahlzeit einsaugen. Sie steht vor dem Tisch und der "Rüssel" wird schon ganz lang in Richtung Teller. Wenn ich jetzt "nein" sage, dann dreht sie sich um, kommt zu mir oder setzt sich hin. Dieses "Ersatzverhalten" belohne ich dann. Mittlerweile weiss sie genau, dass mein Essen tabu ist - es sei denn, ich gebe ihr freiwillig was ab. Bei mir steht abends auf dem Sofa oft eine Schale mit Süssigkeiten undr Nüssen herum, auch wenn ich den Raum verlasse, um z.B. in die Badewanne zu gehen. Obwohl meine beiden Hunde noch nie dafür bestraft wurden, wenn sie mir etwas gemopst haben, fehlt heute nicht ein Nüsschen, wenn ich wieder ins Wohnzimmer komme...
Auch das Kommando "Warte" gibt es bei uns - ist gut für die Frustationstoleranz, oder das "Ende", damit signalisiere ich, dass ein Spiel von meiner Seite aus beendet ist.
Auch "positiv verstärkte" Hunde können das ganz normale "Hundeplatztraining" durchführen, Sitz,Platz,Bleib und Komm werden gerne und entspannt befolgt, wohingegen andere Hunde, die bei uns auf dem Platz noch mit Leinenruck und Anschreien gedrillt werden, die Kommandos auch ausführen, aber eben nur mit halb so viel Spass wie mein Lottchen und mit einem "Stressgesicht"...Übrigens haben auch die brüllenden Hundehalter ein Stressgesicht!!!