Hallo,
komme leider nicht aus deiner Gegend, aber ich habe hier zwei Panikhunde gehabt.
Meine Hündin kam 1997 zu uns, 8 Monate. Dieser Hund konnte nur doppelt gesichert, richtig verschnürt, nach draußen. Ich habe sie im ersten Jahr gar nicht abgeleint. Sie hatte nämlich, da halber Podenco, auch noch ordentlich Jagdtrieb. Hundeschule 2x die Woche hat erste Erfolge gebracht. Ich habe nämlich gelernt nicht auf die Angst einzugehen und schreckliche Situationen immer wieder zu üben, erst mit Abstand. Der Hund hatte sogar Angst sich draußen zu lösen. Das hat fast ein Jahr gedauert. Trotzdem gab es viele Situationen die für sie gruselig waren. Fremde Hunde die angeschossen kamen habe ich immer geblockt, freundliche begrüßt und ihr gezeigt das die nett sind. So richtig weitergekommen bin ich aber erst in einem Verein. Ich habe mit ihr auf dem Platz geübt und schnell hatte sie richtig Spaß daran mit mir zu arbeiten. Die Trainer dort, eigentlich Schäferhundmenschen mit anderen Erziehungsmethoden, haben mir ganz toll geholfen. Die gemeinsame Arbeit und die Gewöhnung an die großen "bösen" Schäferhunde hat ihr und mir auch immer mehr Selbstbewußtsein gegeben.Ganz schnell hatte ich dann auch den Mut sie abzuleinen. Erst auf dem eingezäunten Hundeplatz und dann draußen. Wir haben die Begleithundprüfung geschafft, im ersten Anlauf und richtig gut. Da es damals so üblich war sogar mit Schuss.
Anschließend haben wir spielerisch mit Agility begonnen. Das war ihr Ding und, obwohl sie fast 8 Jahre alt wurde, sind wir auf Turnieren gestartet. Ich hatte einen voll coolen Hund der sich von Nichts aus der Ruhe bringen ließ. Sie döste teilweise direkt am Parcourrand. Heute ist sie alt, 17 Jahre und immer noch dabei.
Mein Rüde war 2 Jahre als er zu mir kam, Podenco von einem Jäger und noch ein Stück panischer als die Hündin. Bei ihm hat es länger gedauert, aber geholfen hat ebenfalls die gemeinsame Arbeit. Begleithundprüfung und Agility habe ich mit ihm auch gemacht.
Was ich dir raten kann ist wirklich ein Verein und gemeinsame Arbeit mit dem Hund. Muss ja nicht Agility sein, aber mittlerweile wird viel angeboten. Ich kenne aus der Windhundszene einige die DogDance machen oder Mantrailing oder Fährtenarbeit.
Mittlerweile habe ich den Verein gewechselt und wir bieten eine Menge Hundesportarten an. Agility auch Just for Fun. Immer wieder kommen da auch Leute mit sehr ängstlichen Hunden. Das dauert, aber wenn die Menschen Geduld haben wird das. Eine kleine Pinschermix-Hündin hat nach 2 Jahren eine so gute Beziehung zu ihrem Frauchen aufgebaut, das sie jetzt auch außerhalb des Hundeplatzes eine ganz coole Socke ist. Die Mühe hat sich gelohnt. Wichtig ist aber das auch die Trainer Erfahrung mit ängstlich Hunden haben. Rein leistungsorientierte Vereine bringen da nichts, aber das kann man ja herausfinden. Vielleicht googelst du mal und schaust dir etwas an. Als ich auf der Suche war gab es noch gar kein Internet und ich habe Hundeschule und Verein durch andere Hundehalter gefunden.
Gruß Terrortöle