Beiträge von Getier

    Sadako, Aoleon
    Okay, fragen wir es anders: Was ist denn für Euch Sensibilität bei Hunden? Wie äußert sie sich?
    Und ich meine jetzt keien Umweltprobleme.

    Zwischen "verweigert sich" und "will es recht machen" gibt es ja auch noch einiges an Grauzone.

    Wenn ein Border Collie in 500m Entfernung an Schafen nicht sensibel auf seinen Halter reagieren muss, dann weiß ich auch nicht... wüsste nicht, dass ein Molosser ähnliche Eigenschaften an den Tag legen muss.

    Zitat

    Naja, du schreibst aber doch das Will to Please die Kooperationsbereitschaft meint und das dazu eben auch das Lesen, etc dazu gehört und erst dann auch der Wille dazu.
    So steht es halt da oben und das ist eben nicht richtig


    Was ist denn daran nicht richtig? :???:
    Ein sensibler Hund liest den Menschen, reagiert drauf. Ein Hund, den das nicht interessiert, kümmert sich um sein Ding. Wenn ich mit meinen Chaoten unterwegs bin, dann sieht das immer recht ähnlich aus... die Tussi in ein paar Meter Entfernung, immer bereit irgendwas zu machen und der Herr irgendwo mit der Nase im Gras - teilweise mit der Einstellung "nerv mich nicht" ausgestattet.

    Und: Was soll ich mit einem Hund, der zwar gefallen will, aber kein gescheites Reaktionsvermögen besitzt?

    Ich verstehe unter "sensibel" sowas wie "empfindlich/empfindsam" und da empfinde ich Hunde mit starkem Will to please einfach als "empfindlicher", eben WEIL es sie interessiert, was Mensch will.

    Zitat

    Das klingt nun irgendwie danach als ob Hunde ohne Will to Please diese Sensibilität um den Menschen zu lesen nicht hätten....
    Das ist dann allerdings absolut falsch. Die können das, der Unterschied ist eben das es sie nicht interessiert wenn sie grad was spannenderes haben.

    Will to Please ist doch selbsterklärend, der Wille zu gefallen.
    Und das hat nix mit Lesen des Menschen zu tun. Das können nämlich alle Hunde.


    Bin ich echt so schwer zu verstehen? :lol:
    Klar KÖNNEN die das, die einen mehr, die anderen weniger. Es juckt sie aber nicht - und das kann sehr praktisch sein.

    Zitat

    Ich weiß nicht, ob wir unter will-to-please dasselbe meinen. Will-to-please ist für mich nicht Verunsicherung oder Kadavergehorsam, der Hund der keine eigenen Entscheidungen treffen kann, und hilflos ständig auf Rückmeldung vom Halter wartet. Ein Hund kann souverän sein, und trotzdem will-to-please haben.
    Will-to-please ist für mich, dass es für den Hund selbstbestätigendes Verhalten/Motivation ist, mit mir zu kommunizieren und zu agieren. Mit mir gemeinsam zu arbeiten, statt alleine und auf eigene Faust. Und zwar weder, dass ich mich zum Kasperl machen oder ihn zwingen muss, mich überhaupt zu bemerken. Ich würde sogar sagen, dass dieser Wille auch viele Fehler meinerseits als Hundehalter verzeiht.


    Ja, will to please meint die Kooperationsbereitschaft der Hunde, die Führigkeit... und dazu gehört eben auch eine entsprechende Sensibilität, seinen Menschen zu lesen, zu deuten und darauf zu reagieren - und der Wille dazu.
    Wenn man aber sehr impulsiv ist, sich selbst nicht gut unter Kontrolle hat, unbeherrscht ist, dann weiß Hund nicht, was los ist und reagiert auch darauf. Wenn ein Hund es richtig machen will, aber nicht kann (weil er mit der aktuellen Stimmung vllt. gar nichts zu tun hat), dann ist das scheiße für den Hund.
    Das ist die zweite Seite der Medaille. ;)

    Sturköppe, robuste Frohnaturen sind eben härter im Nehmen.

    Zitat

    Wenn ich möglichst viele der häufigsten Erziehungsprobleme ausschließen möchte, würde ich mir immer einen Hund mit möglichst will-to-please und großem Menscheninteresse nehmen.


    Viel will to please macht Hundeerziehung nicht unbedingt einfacher. Klar, ETWAS Kooperation ist sicher von Vorteil. Aber die Hunde, die wirklich an den Lippen von ihren Haltern hängen, sind auch entsprechend sensibel und dadurch "anfälliger" für schlechte Laune oder Stress. Und davon haben die meisten Menschen genug in ihrem Leben.

    Mein Terrier zuckt in solchen Situationen mit den Schultern und geht seines Weges, das Schäferhündchen klappt die Ohren an und will am liebsten auf den Arm. ;)

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    Ist es okay, wenn wir hochwertiges Nassfutter und Barf abwechselnd verfüttern? zb 3 x Barf 4 x Dosenfutter pro Woche? Oder tun wir unserem Hund keinen gefallen damit. Ich bin mir sicher das unser Hund es vertragen wird.


    Wieso sollte das denn nicht in Ordnung sein?! :smile:
    BARF ist ja nun auch nicht immer das non plus ultra. Wenn ihr euch damit nicht wohl fühlt, dann füttert doch weiterhin ein gutes Nassfutter. Ernährung ist doch indiviudell und nichts, was nach einem sturen Plan funktioniert...

    Kein Hund der mit allen vier Pfoten fest im Leben steht, wird sich an einem unsicheren Häschen orientieren.

    Womit hat es denn was zu tun? Was tut der eine Hund, was der andere nicht tut und kennzeichnet ihn deshalb als Wasweißich?

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    ich sehe Hundegruppen, die entsprechend ihrer Stellung miteinander kommunizieren. Und zwar in einer voraussehbaren Weise.
    Die Begrüßung von Eckhund und Mitarbeiter, die Absprachen der Eckhunde miteinander, das Erkennen von evtl. Schwachstellen, die Arbeit daran uvm.
    Alles nicht zufällig, sondern sehr gezielt.
    V3 ist neben der Spur. Man packe VLH, V2 und MBH dazu, man sieht, wie sich sie begrüßen, sich absprechen, den V3 ins Sandwich nehmen und ihn in die Spur bringen (beide Eckhunde, nicht der V2, der nur seinen VLH sichert). Man sieht den V3 rausgehen zum Nachdenken und wenn es zu lange dauert sieht man wie MBH ihn wieder reinholt. Und man sieht das Ergebnis der Korrektur. Alles voraussehbar, die ganzen Abläufe.
    Eines von vielen Beispielen. Oft gesehen. Zufall?


    Nö, kein Zufall.

    Man kann auch einfach sagen:
    Zwei selbstbewusste Hunde treffen auf einen unsicheren Hund. Diese selbstbewussten Hunde schaffen es so viel Sicherheit auszustrahlen, wie der unsichere Hund gerade benötigt, dieser "taut auf".

    Und ja, es gibt oft einen Hund in einer Gruppe, der "mal gucken geht" und an dem sich andere Hunde orientieren.

    Aber das alles hat doch NICHTS mit Rudelstellungen zu tun, so wie B. E. das vermittelt. In jeder sozialen Gruppe gibt es unterschiedliche Charaktere, die, wenn das Verhältnis ausgeglichen ist, voneinander profitieren können.