Beiträge von Kamille

    Btw. ich finde es immer interessant zu lesen, wieviele HH es gut finden, wenn ihr Hund Menschen meldet, die ihm seltsam vorkommen (beim Gassi, nicht daheim!). Und das meine ich wirklic völlig wertfrei!

    Hallo Murmelchen,


    bei mir ist es so, dass ich wohl mit den Jahren auf meinem Buckel zwar Erfahrungen mit Menschen gewonnen habe, aber mein eigenes Bauchgefühl nicht diesbezüglich nicht mehr so ist wie zu Kinderzeiten. Da lobe ich mir meine Bertha: auf ihren 7. Sinn kann ich mich einfach verlassen. Wobei "melden" bei mir nicht automatisch "verbellen meint, sondern auch einfach ein konspirativer Blick in meine Richtung, eine Beschwichtigungsgeste, ein Sich-groß-machen, ein "Head-turn", je nach "Verdächtigem". ich kann meinen mittlerweile Hund wohl besser lesen als Menschen, er ist mein unbestechlicher Sensor. |)

    Hallo!


    Man kann sich dem Hundekauf ja auf verschiedene Weise nähern. Ich finde es immer gut, wenn man sich - wie hier auch bereits geraten wurde - eine kleine Liste macht, um dann zu der passenden Rasse zu gelangen. Z.B. Wachsam, klein bis mittelgroß, muss sich in einen lebhaften Haushalt mit Kindern integrieren können (also z.B. kein ausgeprägtes Territorialverhalten) etc.


    Zu meiner Bertha sage ich manchmal im Spaß: Mit Dir kann ich auch in der Bronx oder auf dem Mond spazieren gehen, Axtmörder haben keine Chance. Tatsächlich würde meine Kleine wohl im Ernstfall ernst machen, aber ich bete, dass ich nie in so eine Situation komme, denn im Endeffekt würde das mein Hund ausbaden müssen, und es ist meine Pflicht und Verantwortung, dass ich sie vor Schaden bewahre.


    Mir reicht es, wenn sie mir "verdächtige Typen mit schlechter Aura" meldet oder mich vorher durch Zeigegesten darauf aufmerksam macht, dass jemand dabei ist, unsere Individualdistanz zu unterschreiten (die auf einem Feldweg auch anders ist, als in der Stadt, z.B.).


    Also mein Tipp: Mach' mal eine Liste mit Eigenschaften, die Dir besonders zusagen würden und versuche einmal, Dich nicht vorher in eine "Angstspirale" hineinzudenken. Die letzte Abendrunde kannst Du ja auch zusammen mit Deinem Partner erledigen.

    Hallo Vreni,


    Du hast ja schon ein paar gute Tipps bekommen. Generell kann ich Dir raten, auch einmal ein gutes Welpenbuch zur Hand zu nehmen, damit Du Dich zu typischen Verhaltensweisen und Bedürfnissen von Welpen kundig machen kannst.


    Manchmal hilft auch der Austausch mit Personen, die in der gleichen Lage sind. Das kann man gut in Welpengruppen, aber es ist nicht so einfach, eine gut geführte Welpengruppe zu finden. Und für die ersten Wochen reicht Deine Nähe und Fürsorge vollkommen.


    So sehr ich das Internet an sich schätze, ist es nicht immer das Cleverste, nach einem "Symtom" zu g++geln und dann als Ergebnis "Pest und Cholera" herauszubekommen. Das macht Dich dann ganz nervös und Du kannst Dich nicht auf die erste Beziehungsarbeit mit Deinem Kleinen einlassen.

    Letzte Woche haben 2 Personen innerhalb weniger Tag meine Bertha als Riesenschnauzer pfeffer-salz erkannt - ich habe mir schon Sorgen gemacht, ob ich einen "Modehund" an der Leine habe.....aber neulich wurde ich gsd wieder gefragt, ob Bertha ein "Irischer Wolfshund" sei. Da wusste ich, wir sind wieder "inkognito" unterwegs und meine Welt war in Ordnung :rollsmile:

    Da ich es generell problematisch finde, dass der Hund direkt mit zur Tür geht und quasi die Nase in den Wind hängt, würde ich ebenfalls im ersten Schritt eine Hausleine dranmachen und ggf., wenn es klingelt, den Hund sogar irgendwo hinten festbinden (dauert dann halt länger).


    Ein Tipp: Du könntest parallel trainieren, dass der Hund auf Kommando hinter Dir bleibt. Bei mir heißt das Hörzeichen dazu "hinten!", ich habe es ganz schnöde mit Leckerlie aufgebaut.
    Zuerst mit Locken, usw. Auch aus dem Futterbeutel gab es zunächst nur hinten etwas (adieu schöner Vorsitz... :xface: ), aber es hat geholfen, Berthas Energie sozusagen nach hinten zu verlagern, Anita Balser nennt das, glaube ich, "rückwärts denken". Dies kann man natürlich auch körpersprachlich durchsetzen, aber bei mir war es mit Futter leichter (für mich - nicht für den Hund).


    Bertha würde auch auf die Straße laufen und was schlimmer ist, evtl. die ganze Nachbarschaft in "Aufregung" versetzen - leinenlose Riesenschnauzer, die ihr Territorium durchstreifen, haben nicht viele Freunde ;) .


    Viel Spaß beim Üben! Und bitte immer dran denken: es kann Dein Hund und auch andere Personen können zu Schaden kommen, wenn er durch die Tür flitzt.

    Ich habe noch einen Trainingstipp: Du kannst üben, Dinge auf dem Boden (Karottenstückchen, Teigschaber, Fleisch, alles mögliche) für Dich zu beanspruchen. Fängst mit was Langweiligem an (leeren Topf auf den Boden stellen). Da darf er dann nicht ran (mach Deine "Energie" groß, stell Dich davor, blocken). Dann langsam steigern mit Dingen, die er mag. Beanspruche den Raum um das Objekt der Begierde für Dich - kannst ruhig bestimmt und kantig werden, oder es fliegt mal ein Schlüssel o.ä..


    Bei Bertha mache ich mittlerweile ein Spiel zur Impulskontrolle draus: Schweineohr liegt am Boden: sie muss drüber oder an der Seite vorbei laufen zu mir. Pfötchen geben, erst dann gebe ich die Knabberei frei, ich habe dafür ein Auflösungswort, es heißt bezeichnenderweise "Guten Appetit!". So kann ich jederzeit bestimmen, was der Hund aufnimmt und was ich nicht möchte, das er frisst. Es wäre ja fatal, wenn meine Bertha z.B. eine Chilischote fressen würde oder rohes Schweinefleisch.

    Ich habe den Hundeführerschein freiwillig gemacht, und zwar hier in Schleswig-Holstein. Ich war zu dem Zeitpunkt Mitglied in einer HuSchu, die das angeboten hat, und es hat 80 EUR gekostet. Das Training (Praxis wie Theorie) war ein Gewinn für uns beide, es hat uns (Bertha war damals so ca. 1,5 Jahre alt und in der Pubertät ) zu einem besseren Team gemacht, obwohl auch danach noch einige Herausforderungen kamen, die damals nicht adressiert wurden (Jagdverhalten und Territorialität - das kam in Berthas Entwicklung erst später). Dass es gut war, den HuFüSch zu machen, lag zum guten Teil auch am sehr kompetenten und einfühlsamen Trainer. Ich finde es gut, wenn Menschen, die einen Hund führen, sich mit dem Thema auseinandersetzen und dazulernen möchten. Denn dafür sollte man das ganze Hundeleben lang offen sein, meiner Meinung nach.

    Mein Tipp: Hat er einen Korb bzw. festen Platz in der Küche? Dann könntest Du ihn dort anleinen und etwas zum Kauen geben oder einen Kong, wenn es losgeht mit dem Gewusel. Vorher einen schönen Spaziergang mit Beschäftigung machen, dass er müde ist. Kinder und Du: ihr dürft ihn dann natürlich nicht "anquatschen".


    Weiterhin viel Spaß mit dem Kochen wünsche ich!

    Wenn ich frei habe, z.B. am WE, gehe ich mit Bertha 2x täglich für 1-1,5 Stunden raus. Wir machen dann auch immer ein bisschen was zusammen, weil sie sich ihr Futter auf den Spaziergängen "verdient" (wobei es mittlerweile auch schon Futter für "lieb gucken" gibt, da sie sich einfach wundervoll entwickelt hat :herzen1: ). Zum Zwischendurch-Pieseln darf sie in den Garten.


    Bertha ist 2-3 mal die Woche bei einer Dogsitterin, dort wird auch spazieren gegangen (ich weiß aber nicht wiev iel genau).


    Wenn ich sie mit in die Firma nehmen muss, wie jetzt, während der Läufigkeit, versuche ich vorher, mit ihr ca. 30 Minuten zu gehen mit Apportierübungen, und dann je nachdem, wie die Besprechungen fallen, gehe ich zwischendurch für 10 Minuten bis 45 Minuten mit ihr raus.


    Nächste Woche muss ich Bertha an zwei Tagen ganztägig zu einem beruflichen Workshop mitnehmen, da wird sie sich mit ganz kurzen Gängen zufrieden geben müssen. Das gefällt mir nicht, und ihr bestimmt auch nicht. Ich plane, sie in den Pausen mit ZOS zu beschäftigen, als kleinen Ausgleich.

    Vorangestellt: Bertha ist die Klügste und Beste Riesenschnauzerin auf der ganzen Welt :cuinlove: !


    Bei mir hat sich die Sicht auf, was ich an meinem Hund "intelligent" finde, mit den Jahren geändert. Am Anfang zur Welpenzeit war ich unheimlich stolz darauf, wie schnell sie gelernt hat, sei es Grundgehorsam, Stubenreinheit, Sitz, Platz, also Prinzip: Mutti auf der Hundewiese: mein "Kind" ist das Schlauste...


    Später hat sich meine Freude darüber hinzugesellt, dass sie ein großes eigenständiges Problemlöseverhalten besitzt - ganz Solitärjäger eben, und kein blinder Kadavergehorsam, das finde ich einfach toll. Ich bin jedes mal erstaunt, wie sensibel sie auf die "Aura" von Menschen reagiert - wenn sich Bertha querstellt, stimmt meistens etwas mit den Leuten nicht.


    Jetzt, wo sie bald sechs Jahre ist, hat sie meine tiefe Anerkennung, wenn sie bei Menschen- Katzen-, Wild- und Hundekontakt cool reagiert und ihre "Gefühle" auch mal im Zaum halten kann. Ich finde es auch Klasse, wenn sie nicht nur mit mir, sondern auch mit unseren Katzen kommuniziert oder sich von einem ärgerlichen Eichhörnchen anmeckern und provozieren lässt, es zeigt, wie weit und groß ihre Wahrnehmungswelt ist.


    Also eine klasse Mischung aus Lernfähigkeit und -freude, Neugierde, selbstständigem Problemlöseverhalten und sozialer/emotionaler kommunikativer "Intelligenz". Das ist meine Bertha! :D


    Und wenn dieses Idealbild in einigen Situationen nicht mit der Realität übereinstimmt, liegt es zu 99% an mir, weil ich zu langsam, zu ängstlich, zu wenig konsequent, empathisch oder einfach zu blöd war. :hust: