Hallo
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Ich stand einmal vor der Entscheidung, wegen meiner Katzenallergie meine Katze Olga und den Kater Otto abzugeben oder nicht. Ich hatte die Allergie seltsamerweise erst ca. 4 Jahre nach Einzug der Katzen bekommen. Meine Familie, besonders meine Mutter, die sich um mich sehr gesorgt hat, hat mir geraten, die Katzen abzugeben. Sie hat gar nicht verstanden, wie eng die Beziehung zu Tieren sein kann. Ich habe sehr an den Pfotentieren gehangen und mich dann einfach dafür entschieden, den Umgang mit den Katzen zu verändern. Ich habe also beispielsweise nicht mehr mit Nase ins Fell stecken geschmust, sondern nur mit streicheln und ausgiebigem Händewaschen danach. Viel gelüftet, Katzen im Bett nur auf dem Bauch, nicht auf dem Hals (war ihr Lieblingsplatz). Olga ist leider nach weiteren vier Jahren gestorben und hat eine freche Nachfolgerin, Otto ist mittlerweile 14, und ....ich lebe
noch. Und bin glücklich, dass ich mich so entschieden habe, obwohl es für andere Menschen eine klare Sache gewesen wäre, die Viecher abzugeben.
Was meinen Hund betrifft: mein Mann liebt Bertha und ich meinen Mann. Und er ist klug genug, mich nie vor eine Entscheidung zu stellen. Denn ich nehme meine Verantwortung für die Riesenschnauzerin sehr ernst und Bertha ist eine sehr wichtige Bezugsgröße für mich. Ohne sie wäre ich sehr sehr unglücklich! Jemand, der sie nicht akzeptieren könnte, wäre hier einfach nicht gut aufgehoben.
Wenn die Familie zu Besuch kommt, die sowieso wenig Verständnis dafür hat, dass ich so einem bösen Wachhund mein Herz und meine Zeit schenke, und zum Teil auch Angst vor Bertha hat, dann gebe ich den Schnauzer für ein paar Stunden in die Betreuung. Oder ich fahre ohne sie dorthin, die Besuche sind allerdings sehr viel seltener geworden...So habe ich meine Ruhe und keinen Stress.
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Ich hoffe, dass ich immer gut für mich selbst sorgen kann, auch finanziell, sodass ich nicht in eine Abhängigkeit gerate, die es mir schwer machen würde, mit Druck umzugehen. Und ich in solchen Entscheidungssituationen dann in Bedrängnis geraten würde. Gsd bin ich erwachsen und mental gut gefestigt, sodass ich mit sozialem Druck recht gut umgehen kann.
Vielen Dank für den Thread und für die vielen Lebensgeschichten hier. Total interessant zu lesen. Und mir gefällt der tolerante Umgang mit den unterschiedlichen Ansätzen hier. So bunt ist das Leben eben, dass es keine Patentlösung gibt. 