Hier wurde ja schon recht viel gutes geschrieben, ich würde nur nochmal gerne, aus eigener Erfahrung, dazu raten den Maulkorb draußen immer drauf zu lassen am Anfang. Gerade wenn deiner im Übersprung an dich herangeht.
Ein guter Maulkorb vorausgesetzt! Er sollte damit problemlos hecheln, was trinken und Leckerchen bekommen können. Maulschlaufen sind da nix!
Sicherlich haben die Meisten hier recht das man ein gutes Maulkorbtraining voraussetzten sollte, aber wenn mein Hund andere Hunde, Menschen und mich beißt wäre für mich der Zug schon halb abgefahren, da kommt der Korb draußen sofort drauf. Da lass ich mir keine Wochen/Monate zeit mit dem Training.
(Es sei den du wohnst so in der Pampa das du eigentlich niemals jemanden triffst.) Genauso wäre immer die (evtl. Schleppleine) dran.
Ich hab meinem sofort den Korb drauf gemacht. Bei jeder Runde, egal wohin es ging, egal wie lang sie war. Dabei viel gefüttert, alles möglichst Positiv gestaltet (Futterspiele, Rennspiele, Tricks z.B.) und Stressfaktoren soweit umgangen wie es eben hier in der Stadt geht.
Das ist für deine Umwelt sicher und für dich. Nicht nur körperlich sondern auch um bei dir den Stress runterzufahren. Den Erfahrungsgemäß kann ich dir sagen, wenn du dich nicht entspannst (und das ist einfacher gesagt als getan ich weiß) dann wird es dein Hund auf keinen Fall.
Arbeite also in der ersten Zeit vielleicht weniger am Hund und dessen Problem, als daran bei dir und damit beim Hund den Stress zu mindern. Schafft euch viele schöne Momente, macht Sachen die euch beiden Spaß machen. Spazieren, Tricksen etc.
Ich selbst hatte nach mehreren schlechten und einfach auch unerfahrenen Trainern eine sehr gute an der Hand. Darauf würde ich bei der neu Trainersuche achten. Die Trainerin kann noch so nett mit den Hunden arbeiten, wenn sie keine Erfahrung mit eurer Problematik hat wird es schwer.
Als Beispiel haben wir erstmals Einzelstunden gehabt bei denen die Trainerin eigene sehr gut sozialisierte und ruhige Hunde als 'Test- und Übungsobjekte' dabei hatte. Hat dort alles gut geklappt sind wir in die Gruppenstunde gewechselt. Dort waren sowohl 'normale' Familienhunde als auch 'Körbchenträger'. Parallel sind wir dann in den Social Walk mitgelaufen die gerade für Hunde mit originellen und speziellen Verhaltensweisen waren.
Das ganze ist eine immer währende Übung. Es gibt sicher die Hunde die durch gutes Training sich wieder wie ganz normale Familienhunde benehmen/verhalten und kommunizieren, aber es gibt auch Hunde die einfach durch ihre Veranlagung oder durch erlebtes einfach null Bock auf fremde Artgenossen/Menschen haben und behalten werden. Letzteres muss man 'einfach' zu führen lernen und dranbleiben mit dem Training.
Ich wünsch dir trotz allem viel Spaß und ganz viel Ruhe mit deinem Hund! 