hallo Martin,
versuche mal darzulegen wo ich strenger bin:
ich beobachte gern. In meiner Umwelt, auf verschiedenen Plätzen, in meinem eigenen Verein (in dem ich nicht mehr mitarbeite, aber gern bin).
Grundvoraussetzung für die gute Führung eines Hundes ist wenigstens ein bisschen Grundwissen. Bringt der HH es mit, umso besser, bringt er es nicht mit sollte er erstmal darin geschult werden. Wird aber nicht.
Es geht sofort auf den Platz. Es wird geschaut was klappt, was nicht und dann werden Handgriffe (ich bezeichne dies als Gebrauchsanweisung) wie es besser klappen könnte (das stellt sich ja schließlich erst später
heraus) gezeigt.
Ist die Trainingseinheit zu ende kann der HH auf die nächste warten. Und hier sehe ich ein Defizit. Denn die meisten HH, die auf dem HuPlatz noch akribisch darauf geachtet haben das Hundi z.B. nicht zieht, nicht von allein aufsteht usw. ist jetzt auf sich selbst angewiesen und kann es allein da schon nicht umsetzen, da der Grundgedanke fehlt bzw. auch nicht vermittelt wurde.
Und bis jetzt habe ich da wenige Trainer gesehen die, wenn sie es sehen, in dem Moment erklärend eingreifen.
Dies findet man auch gerade bei den Welpen extrem oft wieder: wird auf dem Platz (oder auch beim Üben draussen > bin ein Gegner von Üben) noch darauf geachtet das der Hund nicht zieht (meist mit dem rumwedeln von Leckerli), darf er ohne Konsequenz draußen ziehen.
Ab und an fällt es einem ein und dann wird mal kurz darauf geachtet. Betrifft aber auch viele andere Dinge.
Das sind für mich große Kritikpunkte, deren Ergebnis bei einem 35 kg schweren und 8 Monate altem Schäferhund nicht mehr witzig sind.
Die Besitzer sind von Anfang an in eine HuSchu gegangen (mit einer, in meinen Augen, sehr guten Trainerin) aber ich vermisse bei vielen Ausbildern (soooo viele kenne ich natürlich nicht, kann mich da nur auf mein Umfeld beziehen) doch das individuelle Eingehen auf den Besitzer und dem Hund OHNE das ein Besitzer danach fragen muss bzw. ein schwerwiegendes Problem besteht.
Für mich ist wichtig: wehret den Anfängen mit allen Konsequenzen (für Trainer und HH).
Zitat
Allerdings gebe ich Dir recht, dass dem Anfänger nach einigen Stunden klar sein muß, wie er mit dem Hund grundsätzlich umgehen muß, so dass er sich grundsätzlich ein Kommando auch ein mal ohne HT erarbeiten kann.
Da sind wir uns grundsätzlich einige. Aber wird eine Ausbildung nur auf Kommandogabe und dessen Umsetzung reduziert, finde ich hat man schon verloren.
Denn das wird den HH vermittelt, die arbeiten sich einen Wolf das umzusetzen und scheitern weil sie ihren Hund nicht verstehen gelernt haben (Signale, Körpersprache, Situationsbedingt zu arbeiten usw.).
Denn hat der HH dies erstmal verinnerlicht, dann braucht er den Trainer gar nicht für die Umsetzung von Kommandos. Die erarbeitet er automatisch mit seinem Hund zusammen.
Letztendlich möchte ich keine Handgriffe beibringen sondern den HH in eine Richtung bekommen, selbst zu beobachten, zu überlegen und eine Lösung zu finden die ihm, den Hund und seiner individuellen Lebensweise hilft. Vom Trainer wird nur Hilfestellung gegeben.
Hoffe das ist verständlich.