Einige Ausschnitte aus den Posts vom Themenstarter:
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Glücklicherweise stand ich noch nie vor einer ähnlichen Endscheidung, aber ich denk mir manchmal, dass es soviel Elend und Armut auf der Welt gibt, wie können Hundehalter da guten Gewissens "nur" für einen Hund soviel Geld ausgeben. Wisst ihr was ich meine?
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Ich frage mich vielmehr, ist es moralisch nicht höchst problematisch hier einen Hund für mehrere Tausend Euro zu operieren, wenn vielen Millionen Menschen auf der ganzen Welt selbst die grundlegenste medizinische Versorgung verwehrt bleibt und jeden Tag Kinder an einer einfachen Grippe krepieren.
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Aber trotz allem frage ich mich trotzdem ganz oft, ob es nicht wirklich etwas dekadent ist einen Hund (bei mir sind es ja sogar zwei) sein Leben lang "durchzufüttern" ohne einen praktischen Nutzwert aus der Hundehaltung zu ziehen.
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Allerdings bestürzt es mich schon, dass die Überlegungen zur Moralität als Hundehalter damit beendet sind. Moral scheint sich bei den meisten wohl nur auf ihren direkten Lebensbereich zu beziehen und für den ganzen großen Rest kann ich ja eh nichts, sind sowieso andere Schuld etc.
und zuguter Letzt die Eingangsfrage:
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darf man mehrere Tausend Euro für eine Hunde-OP ausgeben
Das große Dilemma an der Gesellschaft (an welcher auch immer) ist das sie alles einem Wert zuordnen muss. Wie weit ist das andere Lebewesen in der Entwicklung, wieviel Wert hat es also.
Das zieht sich durch viele Jahrhunderte und hat so manchen Menschen viel Kummer bereitet.
Den Schwarzen weil sie es nicht Wert waren Mensch genannt zu werden und als Sklaven missbraucht wurden, den Indianern weil sie es nicht Wert waren Mensch genannt zu werden und bis zum heutigen Tage verfolgt zu werden, den anderen Naturvölkern weil man sie nicht als so wertvoll ansieht wie den Kommerz, den man mit ihrem Lebensraum ankurbeln kann. Da gibt es massig Beispiele.
Es wundert mich natürlich nicht das der Mensch, der vor seiner eigenen Art noch nicht mal Respekt hat, vor Tieren erst recht keinen halt macht.
Aber es wundert micht dann doch immer wieder, das so einige, obwohl, wie oben ja aus den Zitaten zu lesen ist, gerade die Menschen die sich als so moralisch denkend präsentieren wollen (das zeigt gerade die Ausgangsfrage, denn wer bitte schön soll denn entscheiden ob man "darf" oder nicht und das ist damit auch das brisante Wort in dieser Diskussion) an eines gar nicht denken:
Die Hunde verstehen kein Wort. Sie wissen über Wertigkeit nicht das geringste. Sie nehmen es so wie es kommt. Aber hinter jedem Hund steht nun mal auch ein Mensch.
Und diese werden hier angegriffen: ihnen wird vorgeworfen (siehe Zitat 4) das sie moralisch nicht weiter als bis zu ihrer Hundehaltung denken. Das sie sich für nichts anderes interessieren. Mit welchem Recht? Haben diese Menschen auch keinen Wert weil sie ein "wertloses Objekt" hoch schätzen. Weil sie es lieben?
Ist es nicht mehr möglich sich in andere Menschen hinein zu versetzen? Es ist doch wurscht ob sich hier jemand das 10 Halsband kauft. Aber ich freue mich wenn er es stolz erzählt und er sich freut. Darf er dies nicht weil es sich um einen Gegenstand handelt dem er seinen Hund gekauft hat? Es gibt mir doch nicht das Recht andere Menschen anzuprangern das sie es machen.
Und HH einfach mal zu unterstellen das sie mit einer teuren OP für ihr vierbeinigen Begleiter dann völlig unmoralisch seien (siehe Zitate oben) zeigt mir nur das sich Personen, welche sich so äußern, keinerlei Respekt für ihre Mitmenschen haben. Da ist für mich das denken "die armen Menschen in Drittländern" eher unmoralisch weil ich diese Äußerung nicht als ehrlich ansehe.
Erst wenn die Menschen mit Wertungen für Lebewesen im Allgemeinen aufhört, ist eine Chance da das es allen etwas besser geht auf dieser Welt. Solange sie alles Gegeneinander wertet (und jeder wird da logerischweise seine eigene Sichtweise einfliesen lassen) wird das nichts mehr.