Hach ja, Staffy hat es kurz und knapp erklärt. Schön 
Bei mir wirds ein wenig länger
Kann ja mal meinen Barry und die Gasthunde als Beispiel nehmen (was natürlich nicht bedeutet das auf andere Hunde 1:1 umsetzbar; nur um den Hintergrund zu "beleuchten"):
Viele üblichen Dinge wie absitzen, ablenken usw. hatten bei Barry (und auch den anderen Hunden) keinen Erfolg. Ich hatte es halt so gelernt. Da Barry aber kleine Hunde "zum Schütteln" gern hatte, Junghunde mal pro Forma verkloppte und Hunde, welche den Macker raushingen liessen aber dann schreiend dalagen wenn er sie sich schnappte, hatte ich die Faxen irgendwann dicke.
Barry zeigte mir das er es sehr persönlich nimmt wenn ich ihn hinter mich schicke. Das hatte ich dann ausgenutzt und ihn bei Hundesichtung (Anfangs bei jeder) im Freilauf mit "geh nach hinten" im "Kielwasser" laufen zu lassen (es reichte eine Körperdrehung und das Anschauen). Ich bin dann einfach an den Hunden (bzw. durch Hundemeuten) durchgelaufen ohne mich um Barry zu kümmern.
Und siehe da: er folgte mir, schnupperte mal kurz oder aber ab und an startete er eine kurze Toberunde und ging mit mir weiter. Ich habe dann bei zwei Goldis (die er ja überhaupt nicht leiden konnte) einen Versuch gemacht: bei Erstbegegnung Barry nach hinten geschickt. Kein Problem. Kurz geschnuppert und mir weiter gefolgt. Nun sind wir diesen aber auf der Feldrunde kurze Zeit später wieder begegnet. Und da ich der Meinung war "die kennt er ja schon" hab ich ihn weiter vorlaufen lassen. Darauf hin hat er die beiden ersteinmal aufgemischt.
Barry hatte ich ca. 1/2 Jahr immer hinten gehalten. Dann wurde er immer umgänglicher und konnte dann immer öfter bzw. dann auch immer vorweglaufen. Er hatte gelernt mit anderen Hunden friedlich zu kommunizieren. Kleine Plänkeleien, weil man ja schliesslich wer ist, gehören aber auch heute noch dazu. Aber alles im grünen Bereich.
Wenn ich Gasthunde dabei hatte, kam es also auch da auf den Hund an. Bei Pöbelhunden kam auch dieser bei Begegnungen hinter bzw. neben mich. Barry brauchte nicht mehr beachtet werden. Auf den kann ich mich verlassen. Sortiert wurde bei mir am Anfang immer nur der Pöbler. Aber auch bei denen konnte das dann mit der Zeit gelockert werden. Denn auch sie hatten verstanden das sie sich nicht kümmern müssen.
Sind die Hunde umgänglich entscheide ich kurzfristig ob ich sie nach hinten nehme. Immer Situationsbedingt. Und das natürlich ruhig, gelassen und als nichts Besonderes ansehend.
Deinen Film im Kopf also abschalten und einfach dahingehend agieren das der Situation so ruhig wie möglich begegnet wird. Dazu muss man, der Situation angepasst, häufig unterschiedlich agieren (siehe Staffys Beispiele).
Das ist schwer. Hat bei Barry und mir gedauert bis mir nicht mehr das Herz in die Hose gerutscht ist. Je mehr Möglichkeiten ich aber hatte, um Situationen gelassen meistern zu können (verschiedene Hundecharaktere verlangen oft unterschiedliche Handlungsweisen), umso eher war es mir möglich abzuschalten. Wenn heikle Situationen auftreten schalte ich meist komplett ab und handele nur noch.