Wenn der Hund nichts anderes als natürliche Alterswehwehchen hat, dann sollte er auf natürliche Art sterben dürfen. Ich hoffe immer, daß unsere Hunde sozusagen über Nacht gehen, wenn sie mal alt sind. Ist aber noch nie geschehen, sie mußten immer erlöst werden.
Wenn ich da als Beispiel Rica nehme. Sie hatte mit 13 Jahren Krebs bekommen, der sich innerhalb eines halben Jahres rasant verbreitete. Trotz Schmerzmittel konnte sie zum Schluß kaum noch liegen. Auch das Atmen fiel ihr die letzten Tage schwer, daß es schon eher Luft schnappen war. Sollte man da warten, bis der Hund natürlich stirbt, wenn es doch bei Tieren die Möglichkeit der "Sterbehilfe" gibt? Nein. Vor allem hatte Rica diesen Blick - so traurig, so flehend, als wenn sie sagte "Hilf mir!". Dieser Blick sagte uns, daß es jetzt soweit sein sollte, wo wir sie erlösen sollten.
Rica wurde bei uns zu Hause im Wohnzimmer erlöst. In unserer Lieblingsknuddelposition (Rica lag mit Kopf und Schulter auf meinem Schoß). So oft haben wir so dagesessen und geknuddelt, wobei sie immer irgendwann einschlief. Dieses Mal schlief sie ein und wachte nicht mehr auf.
Nochmal: Ja, wenn der Hund keine Schmerzen hat und nicht leidet, sollte man den natürlichen Tod vorziehen. Aber wenn der Hund Schmerzen hat und trotz Schmerzmittel leidet, noch dazu dieser berühmte Blick zukommt, dann sollte man ihm dieses Leiden ersparen und ihn erlösen. Leiden, nur damit er auf natürliche Art stirbt, hat der Hund nicht verdient.