Beiträge von BeardiePower

    Ich wechsle auch fröhlich durcheinander TroFu und NaFu. Zwischendurch immer mal was Rohes.
    Magen und Darm werden doch dadurch trainiert und abgehärtet. Aber es gibt eben immer noch viele, die sagen, man sollte tunlichst nie wechseln, weil der Hund das nicht vertragen würde etc. Ich sehe da kein Problem drin und würde es probieren. Du siehst ja, ob es geht oder nicht.

    Und dann noch mit dem "Verrücktmachen, daß alles gutgeht" etc:


    Ich sehe da eine Parallele zur Kindererziehung. Je mehr Erziehungsbücher (werdende) Eltern lesen, desto irritierter werden sie, da überall was anderes steht. Haben sie sich für ein Erziehungsbuch entschieden, wonach sie erziehen wollen, dann geht sofort die Welt unter, wenn ein Problem auftritt, das dort im Buch nicht behandelt wird. Hätten sie auf ihr Bauchgefühl geachtet, dann wäre das nicht so passiert.
    Bei Hundeerziehung ist es genauso. Unzählige Methoden, die als die einzig Wahre dargestellt werden. HH werden ganz irre, wenn sie alles lesen. Auch sie sollten auf ihr Bauchgefühl hören. Und jede Methode hat was, das man gebrauchen kann - man kann also aus allem ein wenig übernehmen, so wie man es gerade braucht.


    Frühförderung bei Kindern. Möglichst schon schreiben und lesen können, wenn sie eingeschult werden, Englisch mit drei Jahren lernen, Musikinstrumente lernen etc. Kinder können heutzutage kaum noch Kinder sein, ihr Tag sieht schon fast so aus wie die eines Managers. Nur die Leistung zählt, daß aus ihnen später ja was ordentliches wird.
    Hunde werden oftmals genauso übertrieben frühgefördert. Vor allem, wenn man vorhat, irgendeine Sportart zu machen. Dann werden schon die Welpen von klein auf auf diese Sportart trainiert bzw. frühgefördert. Oder daß der Welpe schon sonstwie beschäftigt wird.
    Und dann wundert man sich bei Kind und Hund, warum sie ADHS, psychische Störungen, etc. haben oder warum sie keine 5 Minuten still sitzen können.


    Eltern sind heutzutage im Streß bzw. unter Leistungsdruck. Wenn das Kind mit anderthalb noch nicht aufs Töpfchen geht; wenn ein Kind nicht früh anfängt zu sprechen; wenn es sich nicht so entwickelt wie es in Büchern etc. dargestellt wird, dann ist Holland sofort in Not. Daß es auch Kinder gibt, die ein wenig länger brauchen, wird nicht beachtet.
    Bei Hunden ist es genauso. Der Hund sollte bis dann und dann dieses und bis dann und dann jenes können.


    Es ist wohl der Zeitgeist, daß man sich immer über alles so einen Kopf macht bzw. machen muß.


    Dann muß immer alles perfekt sein. Der Hund muß milimeter genau in der Grundstellung sitzen, milimetergenau Fuß laufen. Warum? Mir ist es wurscht, ob mein Hund ein paar Zentimeter abweicht. Na und? Mal so als Beispiel genommen.
    Vielleicht sollte man mal so manches nicht mehr so streng sehen und mehr aufs Bauchgefühl achten.

    ... Da fragt man sich doch, wie die Hunde es geschafft haben, so lange zu überleben!


    - Hunde wurden früher im Stall geboren und aufgezogen - ohne Abenteuerspielplatz im Garten, ohne Besuch etc. Im Gegenteil: früher hat man die Hündin mit den Welpen in Ruhe gelassen.


    - Die Welpen wurden so früh wie möglich abgegeben, weil die Leute die nicht so lange durchfüttern wollten.


    - Welpen wurden in Kaufhäusern und Katalogen verkauft. Der Zwergschnauzer eines älteren Bekannten wurde in einer Kiste im Zug versendet - sie haben nichts vom Züchter und umgekehrt gewußt.


    - Die Hunde wurden mit Gewalt erzogen. Sie mußten parieren, sonst waren sie nicht zu gebrauchen und wurden entsorgt.


    - Erbrachte ein Hund keine Leistung, wurde er aussortiert, ebenso sichtbar kranke Hunde


    - Die Hunde lebten auf dem Hof, im Zwinger, an der Kette, in der Scheune


    - Hof- und Wachhunde wurden weder ausgeführt noch beschäftigt. Alle anderen Hunde hatten ihre Arbeit, die sie machen mußten und wurden aussortiert, wenn sie keine Leistung zeigten.


    - Und zum Fressen: das gemeine Fußvolk früher hat ihre Hunde nicht gebarft! Es wird ja gerne der Vergleich zu früher gemacht, wenn es ums Barfen geht. Aber das ist etwas weit hergeholt. Früher bekamen die Hunde Essensreste und wenn mal geschlachtet wurde, dann bekamen sie SchlachtABFÄLLE. Das "gute" Fleisch haben die Menschen gegessen. Die Hunde bekamen, was alles so über war - ohne darüber nachzudenken, ob sie das eigentlich fressen dürfen oder nicht und ohne irgendeine Berechnung. Sie wurden früher also nicht gebarft in dem Sinne.


    - Hunde waren Hunde und wurde so behandelt.


    - Nur bei Herrschaften gab es Hunde zum Spaß, zum Ersatz, die sicher auch was das Fressen anging, verwöhnt wurden.


    Wie haben es die Hunde nur geschafft, so lange zu überleben?
    Fazit: Früher war nicht alles besser! Aber es war auch nicht alles schlecht.

    Zitat


    Nur weil Menschen einen großen Bohei um ihren Hund machen, heißt das nicht, dass es dem Hund deshalb zwingend besser geht und auch heißt es nicht, dass es jedem Hund um den kein Bohei gemacht wird besser oder schlechter geht.


    Ganz genau. Alles ist relativ.
    Ich kenne auch solche Beispiele. Einmal der Cocker meiner Großeltern, mit dem ich aufgewachsen bin. Barry war im Zwinger bzw. Garten. Er wurde so gut wie nie ausgeführt, nicht beschäftigt, nicht erzogen. Er bekam nur die Grundimmunisierung und wurde dann nie wieder geimpft. Zu fressen bekam er Essensreste, die mit billigen Flocken gemixt wurden. Und? Barry wurde 16 Jahre alt, war nie krank und er war der liebste Teddybär der Welt. Mein Bruder und ich konnten mit ihm spielen, ohne daß man Angst zu haben brauchte. Er war trotz allem einfach toll gewesen.


    Entferntere Verwandte hatten einen Mischling. Er war nur im Garten, auch mal im Haus. Man ging nicht mit ihm spazieren und beschäftigte ihn auch nicht. Er war die meiste Zeit sich selbst überlassen. Erzogen wurde er auch nicht. Zu fressen bekam er auch nur Billigfutter und Essensreste. Davon allerdings zu viel, denn er wurde sehr dick. Bobby war auch eine Seele von Hund. Ich habe immer gesagt, daß sie Glück hätten, daß er so ein lieber Kerl sei. Ein anderer Hund hätte denen auf der Nase rumgetanzt. Jedenfalls war Bobby auch nie krank und wurde alt. Ich bin ja mal gespannt, ob es beim jetzigen Hund genauso wird (Jagdterrier, der auch wieder nur im Garten und Scheune ist, billiges TroFu bekommt, nicht erzogen wird, nicht beschäftigt und ausgeführt wird :headbash: )


    Oder andere Hunde, wo sich kaum gekümmert wird - die sind auch gesund und munter und sooo lieb. Ist schon seltsam.

    In Veranlagung und Ausbildung gibt es keine Unterschiede.
    Hm, wie soll ich das beschreiben? Ich finde, ein Hund, der tagtäglich gebraucht wird, hat irgendwie mehr und immer wieder verschiedenere Aufgaben, die er lösen muß bei der Arbeit. Ansonsten weiß ich nicht, wie ich das beschreiben soll. Ich geb´s auf. :???:

    Zitat


    Und mal ganz nebenbei: Nicht alles, was da an Schafen geboten wird, ist Arbeiten am Vieh. Oftmals ist es eher Agility an Schafen...


    :2thumbs:
    Da hast du vollkommen recht!
    Zwischen "richtiger" tagtäglicher Farmarbeit bzw. Wanderschäferei, wo förmlich die Existenz dranhängt, und dem hobbymäßigem Hüten á la Trial liegt ja bekanntlich ein großer Unterschied.

    Wenn man später impft, sollten die Welpen auch später abgegeben werden. Eine spätere Abgabe mit 10, 12 Wochen wird sowieso immer wieder empfohlen.


    Ich bin kein Impfgegner. Ich sehe es nur etwas kritisch und frage mich, ob die eine oder andere Impfung wirklich sein sollte oder ob man es so gestalten kann, daß die Gefahr einer Nebenwirkung minimiert werden kann (indem man z.B. nicht alles zusammen impft, sondern im Abstand von einigen Wochen).

    Gute Frage!
    Vielleicht liegt es daran, daß die Hütemöglichkeiten eher für Border sind bzw. die Trainer sich mehr oder weniger nur mit Border auskennen und deshalb nicht gerne "fremde" Rassen aufnehmen. Border Collies sind "in". Was liegt da näher, als sich zum Hüten einen Border zuzulegen? Weil Border "in" sind, sieht man sie auch meistens bei Hütevorführungen oder im Fernsehen - das zieht Besucher an.
    Dann sind viele andere Hütehundrassen schon länger in der Showzucht, wo nicht mehr auf die Leistung geachtet wird. Trotzdem gibt es immer wieder Showhunde, die Hütetrieb haben. Genau wie z.B. Border, die sich nicht für Schafe interessieren.
    Es gibt sie noch, die anderen Hütehunde, die tagtäglich hüten. Nur wird um sie nicht so ein Aufheben gemacht.
    Meine Beardiehündin hat viel Hütetrieb. Viele ihrer Ahnen und Verwandte hüten. Auch ich habe mal angefangen. Maddy hat Talent. Wir haben aber aufgehört, weil mir von mehreren Seiten gesagt wurde, daß die Vorgehensweise der Trainerin nicht so gut wäre, schon gar nicht für Beardies. Irgendwie hatte ich das auch schon bemerkt. Ehe sie versaut wird, hörten wir lieber auf.