Ganz deiner Meinung! Deshalb mag ich auch Günther Bloch so, weil er das genauso sieht.
Schlimm finde ich noch dazu, daß bei bestimmten Rassen (von den ihren Haltern) gesagt wird, daß man Agility oder Obedience machen MUSS - sonst würde es schon an Tierquälerei grenzen.
Aber andererseits wird es auch schon fast vom Gesetzgeber verlangt, daß ein Hund heutzutage perfekt hören und sich alles gefallen lassen muß. Auch die Gesellschaft hat sich verändert. Wurde ein Kind früher von einem streunendem oder Hofhund geschnappt, hieß es "Was ärgerst du auch den Hund?!". Heute ist der Hund gleich gefährlich und muß weg, weil der Hund heutzutage immer schuld ist, egal, was wirklich passiert ist. Heute muß ein Hund erzogen sein.
Eine kleine Parallele, was Beschäftigung angeht, gibt es zu Kindern. Heute sind Kinder schon im Streß, weil ihr Tag verplant ist; und viele Hunde sind genauso verplant. Kinder und Hunde sind wie zu einer Art Projekt geworden, womit dann auch gut angegeben werden kann.
Aber andererseits gibt es auch genug Hunde, die nicht erzogen sind. Unter anderem deshalb haben wir ja den Schlammassel mit den Hundegesetzen.
Du hast recht - so viel Erziehung wie nötig. Kadavergehorsam finde ich persönlich furchtbar. Wenn ein Hund alles ohne nachzudenken sofort ausführt, hat das für mich mit Intelligenz des Hundes nichts zu tun. Im Gegenteil. Da gab es letztens in einer Hundezeitschrift einen Fall, wo der Hund, dessen Herrchen verstorben war, nicht fressen wollte, obwohl man sah, daß er Hunger hatte. Bis sie herausfanden, daß der Hund bei ihm nur fressen durfte, wenn der Mann es ihm erlaubte. Da wäre der Hund durch seinen Gehorsam beinahe verhungert. Oder ein Hund vor vielen Jahren, der nicht aus Pfützen und Bächen trinken durfte, ist verdurstet, als er weggelaufen war, weil er trotzdem noch so gehorsam war, sich daran zu halten.
Lange Rede, kurzer Sinn. Es hat sich eben viel verändert. Manchmal leider, manchmal gut so.