Beiträge von BeardiePower

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    Früher haben immer alle für ihre Rasse geschwärmt und sie jedem empfohlen. Da ist wohl eine gewisse Vorsicht eingekehrt - durch ein paar der Modehundwellen vielleicht....


    Also, bei mir ist es so, daß, gerade WEIL ich die Rasse liebe, ich nur das Beste für die Rasse will (natürlich wünsche ich auch allen anderen Hunden nur das Beste). Es bringt nichts, nur das Schöne aufzuzählen, zu schwärmen, den Leuten förmlich den Mund wässrig zu machen - und am Ende sind die Leute enttäuscht und der Hund unzufrieden. Damit ist niemandem gedient.
    Ich erzähle gerne mal negative Dinge, wenn sich jemand für den Beardie interessiert. Und da ich bis jetzt keine Fellmonster gehabt habe, sage ich auch, daß die meisten Beardies heute viel mehr und viel längeres Fell haben als meine und auch pflegeintensiver sind.
    Man muß eben ehrlich sein, egal, ob es ums Wesen, um die Pflege, um Auslastung oder sonstwas geht. Nur so kann man verhindern, daß sich Leute einen unpassenden Hund holen, der womöglich irgendwann umständehalber ins Tierheim kommt oder sein Leben lang dahinvegetiert.

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    http://www.mit-hunden-therapieren.de/index.php?opti…e&id=1&Itemid=1 hier wird mit bearded collies gearbeitet, evt sind die auch was (aber auch bei dieser rasse kenne ich mich zu wenig aus)

    Da wäre ich aber vorsichtig. Beardies mit starken Nerven gibt es immer weniger. Dafür gibt es sehr viele Beardies, die von dem kleinsten Geräusch in Panik verfallen. Natürlich gibt es den ein oder anderen Beardie, der als Therapiehund "arbeitet", aber das heißt nicht, daß alle dafür geeignet sind. Da würde ich auch eher abraten bzw. käme es auf den einzelnen Hund an.

    Ich kann dir leider nicht helfen. Ich habe selber ein Problem, aber mit vimeo. Denn da kann ich in letzter Zeit überhaupt keine Videos mehr sehen. Alles schwarz, nur der Ton ist zu hören. Vielleicht kann ich mich mit meinem Problem bei dir einreihen?

    Hui, da werde ich doch sehr an unsere verstorbene Rica erinnert. Die kam mit 9 Monaten zu uns, hatte bis dahin auch nichts kennengelernt und war voller Panik. Mit harter Arbeit wurde sie nach ungefähr einem Jahr zum besten Hund der Welt. Es war so schön anzusehen, wie aus diesem Panikbündel ein Kasperkopf wurde.

    Als erstes geben Rituale Sicherheit. Also immer gleicher Tagesablauf.
    Dann geben Regeln Sicherheit, auch und gerade ängstlichen Hunden. Also nicht alles durchgehen lassen, weil es ja der "arme Hund" ist. Gewisse Regeln sollten schon sein. Aber bitte nicht mit Härte oder so verwechseln!

    An Situationen / Dinge gewöhnt habe ich sie so: Immer sehen, daß keine Überforderung stattfindet, aber bei Fortschritt muß schon eine neue Herausforderung kommen. Das hieß z.B. an der Straße: Erst an wenig befahrenen Straßen stehen; Hundi zwischen die Beine geklemmt (gibt Sicherheit); ganz wichtig: ruhig dabei bleiben; du bist das Vorbild. Erst ganz kurz, damit man wieder gehen kann, BEVOR doch noch Angst kommt. Dann langsam zeitlich ausdehnen. Immer sehen, daß man VOR der Angst geht.
    Dann kam eine etwas stärker befahrene Straße dran. Erst wieder ganz kurz dort stehen, dann langsam aufbauen, wie beschrieben.
    So habe ich das bei allem gemacht. Fordern aber nicht überfordern, immer Vorbild sein. Beim Laufen immer darauf achten, daß man selbstbewußt auftritt, um Sicherheit zu vermitteln. Es kann vorkommen, daß man auch mit Hund durch eine nicht gewollte Situation muß. Dann muß man sich zusammenreißen und mit guten Beispiel (gerade gehen) vorangehen.
    Ganz wichtig sind auch deine Gedanken. Wenn man schon "Oh Gott, oh Gott!" denkt, dann strahlt man das irgendwie aus und Hund übernimmt das.

    Dann habe ich Rica auch mal einige "Abenteuer" erleben lassen. Über einen Baumstamm laufen, über einen Bach springen oder so, kann das Selbstbewußtsein stärken (aber bitte nicht zwingen).

    Ich war so oft am Verzweifeln und mit den Nerven fertig, aber ich wurde belohnt. Rica und ich verstanden und auch ohne Worte; sie machte Agility; liebte Tricks und war einfach nur toll. Die harte Arbeit hat uns richtig zusammengeschweißt.
    Über ihre Geschichte kann man hier nachlesen (da steht alles nochmal drin)
    http://cailin-rica.jimdo.com/urspruengliche…chichte-teil-1/

    Natürlich ist nicht jeder Hund gleich, manche brauchen die eine, manche die andere Therapie. Du solltest dir jemanden holen, der sich mit Beardies auskennt. Denn nicht jeder kennt sich mit der Rasse aus. Es kann sein, daß du ein Doppelproblem hast: Einen Hund mit Deprivationsschaden durch mangelnde Sozialisation, gepaart mit Genen, die die Ängstlichkeit vererben. Denn bei Beardies hat man öfter das Problem, daß sie - selbst mit super Prägung beim Züchter und auch zu Hause - völlig panisch sind oder werden. Das ist schon so ein großes Problem bei der Rasse, daß viele heute schon meinen, Ängstlichkeit wäre beim Beardie typisch, was es aber nicht ist.
    Ach ja: Die Schilddrüse sollte auch mal untersucht werden.

    Ich wünsche dir alles Gute!

    Also, es gibt überall solche und solche.
    Wie ich schon mal schrieb, kam meine erste Beardiehündin aus einem Bretterverschlag, weit ab vom Zuhause der Züchterin. Am Bretterverschlag grenzte ein Auslauf an, der bei unserem Besuch ziemlich matschig war. Die Hunde liefen nur darin herum. Spaziergänge Fehlanzeige. Selbst mit den übriggebliebenen Welpen wurde nichts gemacht. Meine Hündin war fast 9 Monate alt und kannte gar nichts, noch nicht mal Halsband und Leine, daß wir eigentlich unverrichteter Dinge wieder hätten fahren sollen. Diese Hündin ist aber zum besten Hund der Welt geworden. Ich schrieb dem Zuchtverein, wie die Haltungsbedingungen waren. Nur war die Züchterin selbst Zuchtwartin, immer aktiv u.s.w., weshalb ich eher vermute, daß es das Alter von ihr war, nicht mehr weiterzuzüchten (sie war da schon über 80). Noch heute frage ich mich, wie so etwas im VDH bzw. im angeschlossenen Zuchtverein möglich sein kann! Seitdem ist nicht mehr alles Gold, was glänzt und der VDH für mich nicht mehr DER Verein.
    Auch so sehe ich, daß VDH-Züchter teilweise 2 Würfe gleichzeitig haben; daß die nächste Hündin gedeckt wird, obwohl vom vorigen Wurf noch Welpen übrig sind (oder sogar noch von dem vorletzten); daß manche Verpaarungen sehr eng sind; daß Züchter 8, 9, oder mehr Hunde haben; daß trotz offensichtlicher Probleme in bestimmten Rassen scheinbar nicht viel dagegen getan wird und so weiter.

    Und dann sehe ich eine Zucht, die nicht dem VDH angehört, die ihre Verpaarungen sehr sorgfältig aussucht und zudem alle Hunde, bevor sie in die Zucht gehen, auf so viele Krankheiten untersucht werden, die so manch VDH-Hund noch nicht mal hat bzw. braucht (das gilt auch für die eingesetzten Rüden). Die Aufzucht ist auch liebevoll und mit Wissen und Gewissen. Von dieser Zucht würde ich auch einen Welpen nehmen.

    Es gibt überall schwarze Schafe, selbst im VDH; genauso, wie nicht alle Dissidenzzuchten schlecht sind. Über einen Kamm schere ich seit damals nicht mehr alles.

    Ja, die Züchterin ist 2008 im Alter von 94 Jahren gestorben. Laut Nachruf wurde 1956 der Zwingername "vom Bauerngraben" für den Collie geschützt, zwei Jahre später auch für den Sheltie.
    Sie hatte sogar 50jähriges Zwingerjubiläum, obwohl sie da schon nicht mehr gezüchtet hat (der Wurf Beardies, wo meine erste Hündin von stammte, war der letzte Wurf, den sie gemacht hat; ob das was damit zu tun hatte, daß ich dem Zuchtverein geschrieben hatte, wie die Haltungsbedingungen waren? Glaube ich aber eher nicht).
    Sie war auch nach der Wende bis 1997 als Zuchtwartin und auch so in der Landesgruppe Thüringen aktiv.
    Jedenfalls wird sie im Nachruf in den höchsten Tönen gelobt, was mir allerdings seltsam vorkommt, bei dem, was ich da vorgefunden hatte, daß ich mich immer wieder frage, wie das im VDH möglich sein kann. Vielleicht war es ja früher nicht so, als sie noch jünger war. Man weiß es nicht.