Beiträge von BeardiePower

    Ist jetzt extra krass geschrieben und ich bin mir gar nicht sicher, ob es mit Qualzucht was zu tun hat (solange der Zug noch nicht ganz abgefahren ist) aber ich wollte die Gelegenheit nutzen, eine Lanze für durchdachte Einkreuzungsprojekte zu brechen.
    Man kann der Gefahr natürlich auch frühzeitig entgegentreten. Dazu habe ich gerade was gefunden zum Bearded Collie in Finnland - die Beardeds sind auch dort nicht sonderlich "verarmt" im Vergleich zu anderen Rassen - aber das ist ein einfach gehaltener einführender Text (auf Englisch):

    http://www.suomenpartacolliet.info/DLA_raporttiEnglish.pdf

    Schade, daß es nur auf englisch ist. Da verstehe ich wieder die Hälfte nicht.

    Der Beardie hat das Glück, daß es noch "richtige" Working Beardies gibt, die nicht im KC gelistet sind, sondern von den Farmern gezüchtet auf Arbeitsleistung.
    Man könnte diese einkreuzen, doch hat schon der Gedanke daran für riesige Diskussionen gesorgt. Es wurde behauptet, daß es keine richtigen Beardies wären (gut, manchmal hat man auch Border und Beardie gekreuzt, aber es gibt auch reinrassige Beardies). Dann schlagen die Züchter Alarm, daß die Working Beardies nur Krankheiten in die Rasse bringen würden (klar doch, wo man mit Krankheiten auch so gut seine Arbeit verrichten kann - und wer bitte hat denn ein Problem?). Und noch viele andere Einwände. Es ist zum Verzweifeln.

    Eine Züchterin, die als Kind schon bei der ersten Beardie-Züchterin (dank der die Rasse wiederbelebt wurde) geholfen hat, also mit Ahnung, hat vor vielen Jahren ein Projekt gewagt. Und zwar hat sie angefangen, ihre Hündinnen mit Working-Beardies (also die auf den Farmen arbeiten - heutzutage wird ja gerne der Begriff weit ausgedehnt) zu verpaaren. Ihre Beardies gelten nun als Mischlinge, bekommen vom KC keine Papiere. Und sie mußte sich schon so manches anhören, "wie sie das machen kann". Wer Interesse hat, hier ihre HP http://www.spanglefish.com/brambledalebea…llies/index.asp
    Da will schon mal jemand die Rasse verbessern, retten sozusagen und bekommt als Dank nichts als Widerstände.

    Gut, es muß ja nicht unbedingt solch ein Outcross sein. Man kann schon manches erreichen, indem man eine Begrenzung für Deckrüden einführt (beim Schapendoes darf ein Rüde in Deutschland nur 5 mal decken). Solange jedoch bestimmte Rüden ständig benutzt werden, wird nichts vorwärtsgehen. Man kann auch mehr Untersuchungen fordern. Und so weiter.

    Wie schon geschrieben, ist auch die Überängstlichkeit ein Problem und kann eine Qual sein. Trotz guter Prägung bekommen so manche Beardies beim kleinsten Geräusch Panik und können sich nicht beruhigen.

    Was Krankheiten angeht, so gibt es ein offenes Register, wo jeder mitmachen kann. Jedes Jahr gibt es einen Jahresbericht. Hier ist der Bericht von 2013: http://www.beaconforhealth.org/PDF/YR 13 Long Report.pdf Leider auch auf englisch

    Da SLO inzwischen viele Beardies betrifft, will man nun eine Studie darüber machen, wo sich betroffene Beardies und nicht betroffene Beardies melden können. Mal sehen, was da so rauskommt. Und SLO ist ja auch nicht gerade toll. Ständig vereiterte Krallen sind auch eine Qual.

    Ja, Knochen finden wir auch ab und an. Fand ich aber eben nicht bemerkenswert, da es für mich schon normal ist. Und eklig ist da nichts dran. Ich oute mich mal als Knochenliebhaber (nicht falsch verstehen! Ich finde Knochen nur wahnsinnig interessant).

    Was wir auch ganz oft finden, sind Scherben. Überall, in allen Größen. Gestern auch wieder. Grrrr!

    Ja, der alte Typ gefällt mir auch besser (wobei man schon mit dem Wort "alter Schlag" / "alter Typ" einen Krieg auslösen kann, da es sehr viele Leute und Züchter gibt, die es nicht wahrhaben wollen, daß sie so mal aussahen und sogar vor dem alten Schlag warnen und denen sonstwas andichten).
    Deshalb habe ich mich auch auf die Suche gemacht auf Linien, die nicht so langes und vieles Fell haben. Ansonsten hätte ich nicht nochmal einen Beardie genommen.

    Es ist ja nicht nur das überzüchtete Fell, das dem Beardie zu schaffen macht. Es gibt so viele Beardies, die überängstlich sind; die beim kleinsten Geräusch Panik bekommen und sich auch nach Stunden nicht beruhigen können. So eine permanente Angst ist auch eine Qual. Und Krankheiten gibt es auch immer mehr, vor allem Autoimmunsachen.
    Der Körperbau hat sich auch bei manchen verändert. Manche sind richtig plump geworden. Oder sehr klein. Oder zu lang. Oder alles auf einmal.
    Also, ich bin nicht verblendet, wenn es um meine Rasse geht. Ich befasse mich mit deren Problemen und kann immer wieder den Kopf schütteln.
    Dabei sagt doch der Standard ganz deutlich, was Sache ist. Mittellanges Fell, das die Umrisse betont und nicht verwischt. Viel Licht unter dem Körper. Der Bart sollte die Lefzen gerade so bedecken. Augenbrauen nach oben und nach vorne gewölbt, jedoch nicht so lang, dass die Augen verdeckt werden. Und so weiter. Guckt man sich um, sind die meisten Beardies von heute standardwidrig. Um das geht es zwar hier nicht, aber ich wollte das mal gesagt haben.

    Es ist schon erschreckend, was wir Menschen uns anmaßen. Wir kreieren, so wie es uns gefällt, egal, ob es dem Tier dabei gut oder schlecht geht. Hauptsache, der Rubel rollt.

    Vielen Dank!
    Die Links sind wieder sehr interessant (ich muß sie aber nochmal "richtig" durchlesen, um alles zu verstehen).

    Huhu


    Ich finde es nicht schön das es so gehandhabt wird. Der Hundeführerschein sollte dafür da sein, das Hundehalter zeigen das sie im Umgang mit dem Hund bescheid wissen. ein Gewisses Grundwissen über den Hund und deren Haltung und natürlich auch zeigen das der Umgang mit eventuell schwierigen Hunden auch kein Problem darstellt. Das gehört für mcih alles in die Soziale Schiene. Also praktisch der Hund in der Umwelt. Alles andere ist für mich Ausbildung und Hundeplatz relevant.

    Liebe Grüße
    Jezz

    Wobei meine Erfahrung ist, daß sich in den letzten 2 Jahren zumindest hier die unwissenden HH vermehrt haben (ich wohne auch NDS), ebenso die rücksichtslosen HH. Auch werden es irgendwie immer mehr aggressive und unverträgliche Hunde - die natürlich ohne Leine laufen. Also, irgendwie geht zumindest bei uns der Schuß nach hinten los.
    (und so mancher hat die Hunde auch gar nicht angemeldet)