Beiträge von Cattledogfan

    Wie kannst Du ernsthaft in Erwägung ziehen, den Hund loslassen zu wollen?


    (Weitere Kommentare zu dieser Idee verkneife ich mir jetzt mal...)


    Wie würdest Du Dich fühlen, wenn Dir jemand mit einem Hund Deiner Größenordnung entgegen kommt, den er offensichtlich nicht im Griff hat, und Dein eigener Hund nur die Hälfte, ein Viertel oder noch weniger an Gewicht entgegen zu setzen hätte? Oder gar krank oder sonstwie angeschlagen wäre? Was ist, wenn ein Mensch in Panik stürzt, weil er sich vor Deinem unerzogenen Kalb erschreckt?


    Schon mal daran gedacht?


    Und nein, das ist kein blöder Kommentar, Rasselisten, Leinenzwang & Co. "verdanken" wir Leuten, die ihre Hunde nicht unter Kontrolle haben und/oder ihr Verhalten nicht einschätzen können - bzw. dem Hund körperlich nicht gewachsen sind...


    Bevor ich irgendwas anfangen würde zu trainieren, würde ich mir zuallererst zeigen lassen, wie ich den Hund sicher führe. Für mich wäre das auf jeden Fall eine Doppelanschirrung aus Halsband + Geschirr, jeweils mit eingehakter Leine. Ob Du zusätzlich mit einem Halti arbeiten kannst oder willst, weiß ich nicht.


    Solange Du befürchten musst, dass Dich der Hund von den Beinen holt, ist jedes Training für die Katz.


    Caterina

    Dazu, wie solche Hunde ticken können (nicht müssen), haben die Vorschreiber ja schon einige kluge Dinge geschrieben.


    Ich möchte noch bitten zu bedenken, dass auch die Rassebeschreibungen ausländischer Hunde sehr mit Vorsicht zu genießen sind, denn nicht alles, was gelb, kurzfellig und schlappohrig ist, ist ein Labradormix, und nicht alles, was steh-oder kippohrig und black & tan ist, ist auch ein Schäferhundmix.


    Meiner Erfahrung nach hat man es oft mit Hundeschlägen, noch nicht mal Rassen, zu tun, von denen hier noch kein Mensch gehört hat, und u.U. bringen sie Eigenschaften mit, vor allem, wenn es sich um Herdenschützer handelt, die in unseren dicht besiedelten Wohnverhältnissen ziemliche Probleme machen KÖNNEN (nicht müssen).


    Ich weiß nicht, wie Eure Lebensverhältnisse sind, aber ich würde keinen Ostblockimport in eine Etagenwohnung in Innenstadtlage stecken und darauf hoffen, dass der Hund nach 4 Wochen Jahresurlaub alleine bleiben kann - nur mal so als Beispiel...


    So ein Hund kann ein ziemliches Überraschungspaket sein, und je mehr Platz, Zeit und Geduld auf der einen und weniger Erwartungen man auf der anderen Seite bieten kann, desto erfolgversprechender ist das Projekt Auslandshund.


    Ein erwachsenes Tier aus dem Tierheim ist schon eine gute Idee für Hundeanfänger, aber leichter macht man es sich doch, wenn das Tier aus Lebensverhältnissen kommt, die in etwa denjenigen im neuen Zuhause entsprechen.


    Caterina

    Eigentlich könnte ich seit bestimmt einem halben Jahr - habe meinen knapp 4jährigen Border jetzt seit März letzten Jahres - jeden Tag etwas hier reinschreiben - denn der Hund ist ein absoluter Traum!


    Wir haben keine Baustellen, "arbeiten" an nix, haben einfach nur Spaß zusammen, und wenn irgendwas nicht rund läuft, stimmt mein Timing nicht. Aber der Hund lässt sich problemlos korrigieren.


    Heute war allerdings ein besonderer Tag: das 1. Mal Kühe holen...


    So, wie ich das aus der Ferne beobachten konnte, sorgte der Hund auf jeden Fall für einen Überraschungseffekt auf der Koppel, und der Mutigste ist er auch nicht, er blieb immer schön in Herrchens Dunstkreis.


    Der meint, das wird schon.


    Caterina

    Das sehe ich auch so:


    "Ihr habt richtig Glück gehabt. Ein angreifender Aussie kann noch ganz, ganz anders und vermutlich wird er das auch zukünftig tun. Noch wohnt er da gefühlt ja nicht wirklich!"


    Ich verstehe daher wirklich nicht, wieso niemand der Erwachsenen auf die Idee kam, den Hund sofort (!) aus so einer Situation rauszunehmen und das Kind keiner weiteren Gefährdung auszusetzen.


    Gut, man verschätzt sich schon mal, niemand ist perfekt, aber wenn's dann schief geht, sollte man bitte auch reagieren und nicht zugucken, wie sich die Situation erst richtig hochschaukelt. Laut Beschreibung war der Hund ja offensichtlich nach der 1. Attacke ziemlich nervös.


    In Zeiten von Internet, Hundeflüsterer & Co. meint jeder, Hundeexperte zu sein, aber manchmal frage ich mich, wo der gesunde Menschenverstand bleibt.


    Caterina

    Ganz ehrlich, ich war ziemlich geschockt beim Lesen:


    Da stehen 4 Erwachsene, von denen zumindest 3 Hundeerfahrung für sich in Anspruch nehmen, dumm rum, während ein Hund, der gerade mal 2 (!) Wochen im neuen Zuhause ist und sich noch gar nicht eingelebt haben KANN, ein Kleinkind anblafft, lediglich die Mutter reagiert und nimmt ihr Kind hoch, und dann wird auch noch mit Futter hantiert!


    Mal abgesehen von dem Lebensgefährten, auch die Oma hätte auf die glorreiche Idee kommen können, den neuen Hund erst mal an die Leine zu nehmen, erst recht nach dem ersten Verbellen, und aus einiger Entfernung, d. h. ohne direkte Kontaktmöglichkeit zum Kind, zu gucken, was passiert, es ist schließlich ihr Enkel.


    Und wer auf die glorreiche Idee mit dem Futter kam, will ich gar nicht wissen. Warum habt Ihr als Eltern dem überhaupt zugestimmt? Den Schuh könnt Ihr Euch selber anziehen.


    Und was die Kontaktaufnahme mit der Trainerin soll, erschließt sich mir auch nicht. Was soll die denn zu einem Hund, den zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand der Beteiligten richtig kennen kann, überhaupt sagen?


    Genau durch solche blauäugigen Aktionen unbedarfter Menschen entstehen Beißer- und Problemhundkarrieren, und Kindern wird vielleicht auf ewig Angst vor Hunden eingeimpft.


    Mit etwas gesundem Menschenverstand, mit Ruhe, Umsicht und Vorsicht, d. h. einen noch relativ fremden Hund durch eine Leine sichern, wäre es erst gar nicht so weit gekommen.


    Caterina

    Mir fällt beim Lesen auf, was Eddy alles nicht darf oder soll - wann darf er denn mal was tun, was einem Terriernaturell normalerweise entspricht? Darf er mausen? Und zwar richtig, d.h. mit Beute machen? Machst Du Kampf- und Beutespiele mit ihm? Darf er z. B. mal Vögel hochjagen? Die Bauern hier finden es z. B. gut, wenn weidende Gänse aus Äckern und Wiesen oder pickende Tauben nach dem Säen hochgescheucht werden. Was beim Hund natürlich einen funktionierenden Rückruf voraussetzt.


    Will sagen: Ich finde den Ansatz unglücklich, dem Hund rundweg alles verbieten zu wollen, was ihm Spaß macht, und würde vielmehr da ansetzen, was er Dir anbietet und was er gefahrlos tun darf. Natürlich geht es nicht, dass er fröhlich allen Spuren nachgeht, die ihm in den Rüssel kommen.


    Du hast Dir wohl offensichtlich bewusst einen Terrier geholt, also biete ihm terriergerechte Beschäftigungen, damit aus Euch ein funktionierendes Team wird.


    Caterina

    Was mir bei den Überlegungen hier völlig fehlt, sind ein paar Worte zu den Lebensumständen:


    Bei reiner Wohnungshaltung, wo der Hund nur dann in Kontakt mit seiner Umwelt kommt, wenn der Mensch es ihm ermöglichen will und kann, finde ich es Sünde, nur 2 Std. täglich rauszugehen. Und in der Zeit kommt man auch nicht weit.


    Kein noch so raffiniertes Tricksen und Auslasten in der Wohnung und kein Hundeplatz kann Umwelterfahrungen ersetzen, und körperlich fit ist ein Hund nur, wenn er sich ausreichend bewegt.


    Ich persönlich habe Hunde, weil ich gerne draußen in der Natur unterwegs bin, und je länger ich das kann, desto lieber ist es mir.


    Caterina

    Den Beitrag von gorgeous2000 unterschreibe ich voll und ganz, besser hätte man es nicht auf den Punkt bringen können!


    Wenn Du zum "Schnappenzeller" mehr erfahren willst, dann such mal nach Beiträgen von "UnserCarlos", da bekommst Du die volle Breitseite dessen geboten, was die Rasse an Verhaltensweisen so bietet - und an Gesundheitsproblemen...


    Caterina

    Wenn ein Hund mit Wach- und Schutztrieb gesucht wird, würde ich zuallererst gucken, ob man auch so wohnt, dass der Hund wachen und schützen DARF.... Ich lese aber gerade was von "Wohnung", und das in Verbindung mit "2 Stunden Beschäftigung" KANN problematisch werden.


    Ich gehe mal davon aus, Du arbeitest außer Haus? D. h. der Hund würde vor und nach der Arbeit (davor wohl eher weniger) von Dir beschäftigt? Wo soll er denn tagsüber mit seinem Wach- und Schutztrieb hin?


    Ich habe mir einen Aussie angeschafft, als ich noch in einem Mehrparteienhaus zur Miete wohnte, extra schon ein älteres Tier, da passend zum schon vorhandenen Hund. Ich habe zu der Zeit zugesehen, dass die Hunde plus/minus 4 Std. draußen waren, damit sie was mitbekommen von der Welt und mir nicht die Bude zerlegen, da die Aussiehündin schon noch Feuer im Hintern hatte. Sie kamen selten weniger als 3 Std. aus der Wohnung. Allerdings arbeite ich meistens von zu Hause aus.


    Ich bin dann mit der überlebenden HÜndin alleine hierher auf einen Hof gezogen, und plötzlich war es überhaupt kein Thema mehr, sie nur noch 2 Std. mit zum Spazierengehen zu nehmen, nicht, weil sie schon so alt war, sondern weil sie nach Belieben rein und raus und wachen konnte. Der Hund, der in der Mietwohnung nach Ansage die Klappe hielt, wenn Remmidemmi im Treppenhaus war (2 Teenies und ihre Freunde), hatte hier, solange sie noch nicht so schwerhörig war, den halben Hofplatz unter Aufsicht (die andere Häfte übernahm Herrchens Cattledoghündin), und sie liebte diesen Job.


    Will sagen: Ich würde mir nur einen Hund mit deutlichem Wachtrieb anschaffen, wenn ich entsprechend wohne. In einem Mehrparteienhaus möchte ich keinen.


    Caterina

    Es gab hier vor einiger Zeit einen Beitrag über einen osteuropäischen Herdenschutzhund, der nur den Mann, nicht jedoch die schwangere Frau akzeptierte, und auch da schlugen die Wogen hoch, als jemand vorschlug, man solle den Hund einschläfern.


    Will sagen: Es gibt Hunde, die von der Rasse und von ihrer individuellen Ausprägung her einfach nicht in die meisten Lebensmuster und die hiesigen Wohnverhältnisse passen, und ob für die lebenslanger Tierheimknast mit der ständigen Präsenz von fremden Menschen Artgenossen auf engstem Raum eine wirkliche Alternative zum Hundehimmel ist, wage ich zu bezweifeln.


    Caterina